Max Mittelstaedt

Amazon KDP und Amazon Marketing


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      Abbildung 11: E-Book Preisfestsetzung oben und Taschenbuch Preisfestsetzung unten; zu beachten sind die Listenpreise mit und ohne MwSt.

      Der primäre Marktplatz sollte entsprechend der Spracheinstellung gewählt werden. Ist das Buch also in Deutsch verfasst, sollte Amazon.de ausgewählt werden. Ist das Buch in Spanisch geschrieben, Amazon.es, und so weiter. Es bietet sich an, ein Buch auch in andere Sprachen übersetzen zu lassen. Man kann eine viel größere Zielgruppe erreichen. Man sollte für jede neue Übersetzung auch ein neues Buch anlegen mit neuem primärem Marktplatz und neuer Spracheinstellung. Vor allem bei englischen Büchern ist es wichtig, die Listenpreise auf allen Marktplätzen anzupassen. Amazon rechnet den Listenpreis vom primären Marktplatz zwar automatisch in die Landeswährung um, es entstehen trotzdem oftmals krumme Beträge.

      Wenn man das Taschenbuch in Buchhandlungen, Online-Shops, Bibliotheken und akademischen Einrichtungen vertreiben möchte, aktiviert man den erweiterten Vertrieb.

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       Abbildung 12 : Internationale Preise sollten manuell angepasst werden.

      Wenn das Buch bereits hochgeladen wurde, kann man Autorenexemplare bestellen. Wenn die Dateien hochgeladen wurden, das Buch aber noch nicht veröffentlicht ist, kann man Druckexemplare bestellen. Der Probedruck hat eine Aufschrift auf dem Cover: „Nicht zum Wiederverkauf bestimmt“. Bei den Autorenexemplaren fällt diese Kennzeichnung weg. Man kann Autorenexemplare zu Druckkosten bestellen und eigenhändig weiterverkaufen, z. B. über einen Online-Shop. Man sollte aber die Buchpreisbindung in Deutschland beachten.

      Nach der Veröffentlichung sollten das E-Book und das Taschenbuch automatisch miteinander verknüpft werden, so dass der Leser auf der Produktdetailseite aus den beiden Formaten auswählen kann. Sollte die Verknüpfung nach 2-3 Tagen noch nicht passiert sein, kann man auch über Authorcentral an den Support schreiben. Sie nehmen die Verknüpfung dann manuell vor.

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       Abbildung 13 : E-Book und Taschenbuch sollten verknüpft werden.

      Die Druckkosten werden von Amazon automatisch berechnet und spielen deswegen in den Vorüberlegungen nur eine geringe Rolle. Man hat sowieso keine Einflussnahme darauf. Interessant zu wissen ist wahrscheinlich nur, dass es bis 108 Seiten auf Amazon.de einen Festpreis gibt. Ob man also 70 oder 90 Seiten drucken lässt, macht keinen Unterschied. Der Festpreis beträgt 1,90 €. Mit 100 Seiten kann man einen Kunden aber eher zum Kauf motivieren als mit nur 60 Seiten, obwohl man dieselben Druckkosten hat. Die Tantiemen sind bei Taschenbüchern auch immer gleich und liegen bei 60 %. Um vorab die Druckkosten berechnen zu können, gibt es einen Druckkostenrechner von Amazon KDP:

       https://kdp.amazon.com/de_DE/help/topic/G200735480#royalty_calculator

      Man kann ein E-Book in dem optionalen KDP Select Programm anmelden. Man hat dadurch die Möglichkeit, mehr Leser zu gewinnen, da diese über ihre Kindle Unlimited-Mitgliedschaft das E-Book dann kostenlos lesen können. Als Autor bleibt man natürlich nicht ohne Gewinn. Man bekommt eine Beteiligung an jeder gelesenen Seite. Eine gelesene Seite wird mit ungefähr 0,00277 € bezahlt oder 361 Seiten mit ungefähr 1 € (Berechnung = 83,97 €/30.284 Seiten; eigene Daten). Durch Aktivierung von KDP Select ist das E-Book für den 70 % Tantiemensatz in Brasilien, Japan, Indien und Mexiko qualifiziert. Außerdem stehen weitere Werbemöglichkeiten für KDP Select-Bücher zur Verfügung:

       Kindle Countdown Deal: Zeitlich begrenzter Preisnachlass verfügbar auf Amazon.com und Amazon.co.uk.

       Gratis-Werbeaktion: Für einen begrenzten Zeitraum erhalten Leser weltweit das Buch kostenlos.

      Neben den vielen Vorteilen ist der eine Nachteil von KDP Select, dass das E-Book exklusiv auf Amazon angeboten werden muss. KDP Select betrifft nicht das Taschenbuchformat. Aus der Erfahrung heraus wiegen die Vorteile von KDP Select aber schwerer als der Nachteil, da Amazon sowieso der größte Buchmarktplatz ist. 2018 lag der Marktanteil von Amazon an den E-Book-Verkäufen bei 58,86 % und 2017 bei 55,55 %. (Readbox publishing GmbH, 2020)

      E-Books, die gemeinfrei sind, sind nicht berechtigt, an KDP Select teilzunehmen. Eine Anmeldung bei KDP Select ist folgendermaßen möglich:

       „Bücherregal“ öffnen.

       Im Menü bei „AKTIONEN FÜR KINDLE E-BOOK“ neben dem Buch, das man registrieren möchten, auf die Schaltfläche („...“) klicken.

       Bei KDP Select Informationen auswählen.

       KDP Select-Anmeldung durchführen.

      Ein Impressum gehört in jedes Buch. Hierbei reicht es nicht aus, das Pseudonym zu nennen. In ein Impressum muss der bürgerliche Name plus Anschrift (kein Postfach). Das Impressum kann sich auf der letzten Seite befinden. Amazon KDP gibt die ISBN und das „Imprint Independently published“ vor.

      Ein Belegexemplar sollte nach Veröffentlichung bei der deutschen Nationalbibliothek eingereicht werden. Die DNB sammelt laut Gesetz Bücher, die in Deutschland veröffentlicht wurden. E-Books sind auch ablieferungspflichtig. Neben der DNB sollte man auch die Landesbibliotheken nicht vergessen. Offizielle Informationen findet man im Internet: https://www.dnb.de/DE/Professionell/Sammeln/Koerperliche_Medienwerke/koerperliche_medienwerke_node.html

      Laut dem „Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek – DNBG – vom 22. Juni 2006 (BGBl. I S. 1338) sind Medienwerke innerhalb einer Woche nach dem Erscheinen unaufgefordert an die Deutsche Nationalbibliothek abzuliefern. Haben wir Kenntnis von einer Veröffentlichung, wird der Titel nach einer bestimmten Frist automatisch eingesammelt und beim Inhaber der Verbreitungsrechte in Deutschland gemahnt. Geht das Werk nach zwei Erinnerungen und einer Mahnung nicht bei uns ein, dann wird das Verfahren zur Ersatzvornahme eingeleitet. Können wir nach zwei weiteren förmlichen Anschreiben keinen Eingang der zwei Pflichtexemplare verzeichnen, lösen wir den Kauf des Medienwerks in doppelter Ausführung über den Buchhandel aus. Die Kosten werden dem Abgabepflichtigen in Rechnung gestellt.“.

      Jeder ist für sein eigenes Vorgehen verantwortlich. Man kann eine frankierte Postkarte in dem Paket bzw. Umschlag mitsenden und um eine Bestätigung bitten, dass das Belegexemplar angekommen ist.

      Wenn man im späteren Verlauf mit Freelancern zusammenarbeitet, muss man einen Beitrag in die KSK (Künstlersozialkasse) zahlen. Auch hierzu finden sich weitere wichtige Informationen auf der Internetseite:

       https://www.kuenstlersozialkasse.de/

      Man muss für Amazon KDP ein Gewerbe anmelden. Jedes Bundesland hat dabei leicht unterschiedliche Vorgehensweisen. Informationen findet man auch zu diesem Thema im Internet. Eine Gewerbeanmeldung ist nicht sehr aufwendig und kostet nur einen kleinen Betrag. Für steuerrechtliche Themen muss man einen Steuerberater aufsuchen.

      Es gibt spezielle Versicherungen (z. B. Markel Media Pro), die rechtliche Schäden im Amazon KDP-Business abdecken. Man muss keine Versicherung haben, schaden tut sie aber auf keinen Fall.

      Nicht der Leser bezahlt die Autoren, sondern Amazon. Jede Einnahme muss also mit einer Rechnung belegt werden. Für jeden Zahlungseingang muss eine Rechnung erstellt werden für das Finanzamt. KDP-Berichte reichen nicht für die Steuererklärung aus. Es sind also korrekte Rechnungen für die Steuererklärung notwendig. Die Rechnung