mit bloßen Händen.
Einar hielt einmal kurz nach den anderen Schiffen Ausschau. Aber es war nirgends noch etwas von ihnen zu sehen.
Vielleicht lagen sie längst auf dem Grund des Meeres.
„Ihr Götter! Verschont uns!“, rief Sven Bleichhaar – und tatsächlich schienen die Götter gnädig zu sein. Es kam zunächst einmal keine Welle mehr, die so hoch war, dass sie ins Schiff schwappte. Nur etwas Gischt spritzte herein.
So sank das Wasser im Schiff.
Schließlich gab es nur noch einige Pfützen in der Mitte, die immer dann, wenn die WELLENDRACHE über eine Welle stieg einmal durch das gesamte Schiff wanderte.
Einar zog sich an dem Tau, mit dem er sich festgebunden hatte wieder nach vorn und setzte sich zurück in die Spitze.
„Ich hoffe nur, dass der Sturm bald aufhört!“, rief Freya.
Einar nickte nur. „Ich auch“, keuchte er. Er blickte hinauf zum Mast, der schon bedenklich ächzte. Wenn er brach, waren sie verloren…
„Die anderen Schiffe sind weg!“, rief Freya.
„Ich weiß“, murmelte er und dachte: Gut möglich, dass unser Schiff jetzt ganz allein auf dem Meer ist…
Die Schiffe der Wikinger
Die Wikinger konnten mit ihren Schiffen auf dem Meer fahren und gegen den Wind kreuzen. So waren sie nicht darauf angewiesen, dass der Wind immer von hinten kommen musste und segelten auch mitten über das Meer, während alle anderen Seefahrer bis dahin immer an der Küste entlang fuhren…
Wenn kein Wind war, wurde gerudert. So konnte man auch Flüsse stromaufwärts fahren. Über kleinere Strecken wurden die Schiffe auch über Land transportiert.
Die schmalen Kriegsschiffe für bis zu hundert Mann Besatzung nannte man Draken, die breiten Schiffe für den Transport Knorr.
Am Bug, vorne an der Spitze, der Schiffe befand sich ein Drachenkopf, der Feinde einschüchtern sollte. Manchmal waren das auch Wolfs- oder Vogelköpfe, die man abnehmen konnte. Das Steuer war immer hinten rechts. Deswegen sagt man in der Seefahrt bis heute „steuerbord“ für „rechts“.
Mit solchen Schiffen fuhr auch Thorfinn Karlsefni mit drei Schiffen und 150 bis 170 Siedler um das Jahr 1010 n. Chr. nach Vinland.
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