Jürgen B. Schmoltner

Vom Land der Dichter und Denker zum Land der Heuchler und Blender, Neuauflage 2021


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die gerade für Fach- und Führungskräfte immer stärker, auf wenige Unternehmen, in den größeren Städte konzentrierte, Arbeitsplätze verursachte. Örtliche und familiäre Bindungen sind dann immer schwieriger, oder gar nicht mehr möglich. Nicht nur hier, auch bei der Entwurzelung der angestammten Bevölkerung durch den seit den 60er Jahren betriebenen Import von Arbeitskräften ist eine nur aus Profitgier betriebene, die einseitige, den Kapitalinteressen untergeordneten Politik der Union erkennbar. Hier entlarvt sich aber auch die dazu grundsätzlich positive Stellung der linken Gesellschaftshälfte (SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften) als zutiefst arbeitnehmerfeindlich, da sich, dem ersten Gesetz der Wirtschaft – Angebot und Nachfrage – folgend, ein Überangebot an Arbeitskräften, z.B. durch Immigration, immer zum Nachteil der angestammten Arbeitnehmer und deren Lohnentwicklung auswirken wird. Von dem dadurch entstehenden Wohnungsmangel ganz zu schweigen, und hier schließt sich der Kreis zu der Hausbesetzerproblematik der frühen 80er Jahre wieder, wenn man bedenkt, daß es damals Über 2 Millionen Arbeitslose und über 4 Millionen Ausländer gab. Und das obwohl die Anwerbe-Abkommen schon 1973 beendet wurde und man eigentlich davon ausgehen konnte, daß es keinen Bedarf an weiteren Gastarbeitern gegeben hat. Leider hat die SPD mit der, erst vor wenigen Jahren von Helmut Schmidt als Fehler zugegebene, sogenannten Familienzusammenführung, für steigende Ausländerzahlen bei gleichzeitigen Rückgang der Erwerbsquote bei diesen, zu der Wohnungsknappheit beigetragen, da der Wiederaufbau Anfang der 80er als abgeschlossen betrachtet werden kann. Auch der fehlende Neubau von Häuser für Familien wäre hier zu kritisieren, da durch die fehlenden, den höher werdenden Ansprüchen der Mittelschicht, entsprechende Wohnungen, eine höhere Geburtenrate schon aus Platzgründen nicht möglich war. Zum Ende des Verfassens dieses Buches wurde zumindestens in den westdeutschen Ballungsräumen wieder eine Wohnungsnot augenfällig, die von der Politik genau wie in den 60er und 80er Jahren nicht oder falsch beantwortet wird. Man fördert das Wirtschaftswachstum, läßt aber wg. eines angeblichen Fachkräftemangels weitere Migration zu, was zusätzlich zur Wohnraumverknappung beiträgt und somit eine steigende Lohnentwicklung im unteren und mittleren Einkommensniveau konterkariert. Trotz diesem und dem Versagen bei anderen Themen sollen wir auch heute nur zwischen den derzeitigen Bundestagsparteien wählen dürfen? Ich sage Nein! Möge diese Bestandsaufnahme eine Anregung zum Nachforschen und Nachdenken über Ursachen und Hintergründe der heutigen Probleme dienen. Diese Feststellungen legen, teilweise schon vor Jahrzehnten begangene, Fehler der Vergangenheit, die aus unserem einstigen Land der Dichter und Denker ein Land von Heuchlern und Blendern gemacht haben offen, die meiner Meinung nach weder von einer Mehrheit unserer Altvorderen damals noch von einer Mehrheit heute so gewollt wurden und werden.

      Vorwort zur ersten elektronischen Ausgabe

      Nach einem ereignissreichen Jahr ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, nach der Druckausgabe jetzt auch eine elektronische Ausgabe meines Buches zu publizieren. So ist in der elektronischen Ausgabe jetzt neben der „Lagebeurteilung 2012/2013“ jetzt Einschätzungen, der Anfang 2014 noch nicht absehbaren Entwicklung des Niedergangs der Piraten, des Aufstiegs und wohl längerfirstig andauernden Präsenz der AfD sowie dem Pegida-Phänomens eingeflossen. Auch die absehbare, sich wie schon nach der ersten Asyl-Debatte der 90er Jahre.sich bildende unheilige Allianz aus Kapital, Medien, Politik und der Asyllobby gegen die fundamentalen Interessen unseres Volkes herausbildet, mit noch nicht absehbaren Folgen für unser Land wird thematisiert.

      Vorwort zur aktualisierten Ausgabe 2021

      Nach nunmehr fast sieben Jahren nach der ersten Druckausgabe und fünf Jahren der ersten e-Book-Ausgabe ist es an der Zeit eine neue aktualisierte Ausgabe zu publizieren, die im Wesentlichen zwei Änderungen haben. Erstens, mit der AfD ist zum ersten Mal sein einem Vierteljahrhundert eine neue Partei so erstarkt, daß sie im Bundestag mit einer ansehnlichen Fraktion und in allen Landtagen vertreten ist. In der öffentlichen Wahrnehmung ist dies natürlich Folge der seit Herbst 2015, in noch nie gekannter Größenordnung vollzogener kulturfremden Migration, die noch ungeahnte Folgen auf Wohlstand und Stabilität Deutschlands, aber auch anderer europäischer Länder haben wird. Zweitens ist durch diese Entwicklung eine Gründung einer eigenen Wählervereinigung insofern fraglich, da es jetzt ja die in den ersten Auflagen vermißten, Opposition mit fundamental anderen Poliltikansätzen auf den ersten Blick ja gibt. Allerdings ist nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch in der Stoßrichtung noch Luft nach oben. Die hier publizierten Grundsätze bleiben weiter gültig, sind sie ja ein zeitloses Zielprogramm, wenn auch manche Zahlen sich ändern, da sich ja der Geldwert ändert. Auch wird in der "Lagebeurteilung" die AfD, aber auch Pegida, Identitäre und Gruppierungen der sozialen Medien einer genaueren Bewertung Raum finden. Natürlich komme ich in dieser aktualisierten Ausgabe auch nicht um das Thema der Corona-Pandemie herum. Welches teilweise eklatante Defizite der Politikfähigkeit im patriotischen Lager offenlegt. Auch das Dilemma dieser Entwicklung und die Erschwerung breiter bürgerlicher Bündnisse zur Überwindung des "Rot-grün-linken 68er-Deutschlands" wird behandelt werden. Ergänzungen in den, eigentlich zeitlosen Kapiteln sind kursiv.

      Somit wünsche ich viel Erkenntnis beim Lesen.

      I Heuchler, Blender, Lobbykraten

       Dies war vorerst ein Arbeitstitel für das ganze Buch, denn Heucheln und Blenden betiteln jene Charaktereigenschaften, die sich heute wie ein roter Faden durch Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ziehen.

      Es geht hierbei um vorgebliche gesellschaftliche Ideale und Beispielen aus der Wirklichkeit des realexistierenden demokratischen Rechtsstaats. So ist zum Beispiel das EU-Verbot eines Traditionswerbespruch einer Fürther Brauerei „beliebt, bekannt, bekömmlich“ untersagt worden, da ein alkoholisches Getränk nicht mit „bekömmlich“ beworben werden darf, so der Kommentator des „Erntedankfestzugs 2011“ anläßlich der Fürther Kirchweih im Bayerischen Fernsehen.

      Gleichzeitig werden an Tankstellen rund um die Uhr alkoholische Getränke verkauft. Auch wenn kürzlich Verkaufsverbote ab 22 Uhr gelten sollen, ist es vollkommen widersprüchlich, wenn zwar Fußgänger und Anwohner keinen Alkohol nach 22 Uhr kaufen dürfen, Autofahrer aber schon. Hier ist grundsätzlich in Abrede zu stellen, daß alkoholische Getränke als „Reisebedarf“ zu gelten haben.

      Oder ein anderes Beispiel mit viel weitreichenden Konsequenzen ist folgendes:

      1992 wurde bereits mit dem von Kanzler Kohl unterschriebenen Maastrichtvertrag, die Einführung einer Währungsunion mit dem Euro beschlossen. Dieses Thema wurde damals kaum thematisiert, und wenn wurde jegliche Kritik mit dem Hinweis auf die sonst nicht mögliche Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung weggebügelt. Trotzdem wurden neue DM-Geldscheine eingeführt, auch wenn diese neuen Geldscheine schon seit 1989 geplant war, was sicherlich viele Millionen gekostet hat, kann man das als Augenwischerei und Verschwendung betrachten. Das Argument der höheren Fälschungssicherheit hat sich auch nicht eingestellt, da schon alleine aus Nichtkenntnis des genauen Aussehens der neuen Scheine über Jahre hinweg eine viel höhere Gefahr von Geldfälschung heraufbeschworen wurde. Oder können Sie sich erinnern, daß zu DM-Zeiten als wir noch die alten Scheine hatten bestimmte Scheine von Tankstellen z.B. gar nicht angenommen wurden? Man hat damit das Bewußtsein, daß schon wenige Jahre später die DM Geschichte sein wird, gekonnt verschleiert. Von dem späteren Versprechen, daß der Euro so stark wie die Mark sei, ist heute wohl ernsthaft keine Rede mehr.

      Ob die jetzt begonnene Einführung neuer angeblich fälschungssicherer Euro-Scheine ebenfalls eine baldige Währungsumstellung zur Folge haben, bleibt in diesem Zusammenhang aber rein spekulativ.

      Die real existierende BRD entwickelt sich meines Erachtens immer mehr vom demokratischen Rechtsstaat und sozialen Bundesstaat, wie im Grundgesetz vorgegeben, zum Juristen-Staat, in dem zwar immer mehr „Recht“ gesprochen wird, dies häufig auch nur mit jahrelanger Verzögerung, aber immer weniger Gerechtigkeit vollzogen wird.

      Dies hat zur Folge, daß insbesondere in der Wirtschaft sich immer häufiger Blender und Halunken tummeln, gegen die ein ganzes Heer an Verbraucherschützern nur einen Tropfen