Nauka Dagakis

Phaedra


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      Der Mann zückte ein auffälliges Portemon- naie. Er holte 300 Euro hervor und gab sie Phaedra. Sie reichte ihm das Wechselgeld und hoffte, dass er nun gehen würde.

      „Einen schönen Laden haben Sie.“

      Phaedra merkte, er wollte sie unbedingt in ein Gespräch verwickeln. Er sah sie be- wundernd und wieder ziemlich musternd an. Phaedra wusste, dass sie sehr hübsch war, aber musste er sie so anstarren. Sie fand das unangenehm.

      „Ja, ich bin auch sehr glücklich mit mei- nem Laden“, entgegnete sie.

      Der Zufall kam ihr zur Hilfe. Eine nette junge Frau betrat den Laden. Der Kunde versuchte noch weiter, sie in ein Gespräch zu verwickeln, obwohl er doch sah, dass sie Kundschaft hatte, aber Phaedra war es jetzt egal, sie wandte sich von ihm ab und fragte die junge Frau, was sie wünsche.

      Der Mann nickte, sagte: “Kalispera, guten Abend“, und verließ beleidigt den Laden.

      Die junge Frau suchte ein Portemonnaie. Zusammen fanden sie schnell ein schönes hellbraunes.

      An diesem Abend verkaufte Phaedra gut, sie freute sich und vergaß den unangeneh- men Kunden schnell. Um 22 Uhr machte sie sich auf den Nachhauseweg. Sie wohn- te in einem kleinen Appartement direkt an einer großzügigen Treppe. Wenn sie aus dem Fenster sah, konnte sie die Beine der Vorbeigehenden sehen. Das Appartement hatte Marmorboden und eine Holzbett. Au- ßerdem besaß es noch eine Küchenzeile und ein kleines Badezimmer. Es war klein und bescheiden, aber Phaedra gefiel es. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Der unangeneh- me Kunde kam ihr wieder in den Kopf. Igitt, war der fies gewesen.

      Venetia

      „Das muss ich Venetia erzählen!“, dachte sie und zückte ihr Smartphone. Sie rief ihre beste Freundin an.:“Kalispera Phaedra, gu- ten Abend, alles o.k. bei Dir?“

      „Soweit schon“, antwortete Phaedra, „ich muss dir nur was erzählen. Ich hatte heute einen ganz widerlichen Kunden: Er war so großspurig und aufdringlich, dass es mir ganz anders wurde.“ Und sie erzählte Ve- netia haarklein von dem Verhalten des Kunden.

      „Gut, dass du den los bist. Stell dir mal vor, du hättest diese Type in einer Bar ge- troffen, den wärst du nicht mehr los gewor- den. Es gibt schon unangenehme Zeitge- nossen. Sag Phaedra bist du müde, oder sollen wir noch was essen gehen. Hast du Hunger?“

      „Ich wollte mir gerade noch was kochen, aber wo du so fragst, lass uns ruhig noch was essen gehen. Um 11 im Lithos?“

      „Alles klar, ich komme. Wir brauchen ja nicht so lange zu machen, ich muss morgen früh raus.“

      „Endaxi, o.k., Phaedra, bis gleich.

      Phaedra zog sich eine Strickjacke über ihr Top und machte sich auf den Weg zu dem Restaurant Lithos. Sie freute sich, Venetia zu sehen. Sie waren zusammen auf die Schule gegangen und kannten sich schon lange.

      Sie betrat das Restaurant, Venetia war schon da.

      „Da bist Du ja!“, begrüßte Venetia sie.

      Sie stand auf und die beiden begrüßten sich mit Küsschen links und Küsschen rechts. Dann setzten sie sich wieder hin. Phaedra studierte die Karte. Ich glaube, ich esse Kalamares mit Pommes Frites.“

      „Gute Idee, das mache ich auch!“, meinte Venetia. Sie bestellten das Essen und noch eine Flasche Naoussa, einen griechischen Rotwein.

      „Wie läuft dein Geschäft?“, wollte Venetia wissen.

      „Gut!“, meinte Phaedra, heute habe ich sehr gut verkauft.“

      „Und wie geht es dir in der Bank?“

      „Auch gut!“, meinte Venetia, „ich komme gut zurecht.“

      Die beiden erzählten von früheren Zeiten.

      „Weißt du noch, Phaedra, wie du ein Por- trät unserer Klassenlehrerin auf die Tafel gemalt hast, mit einer ganz dicken Nase?“

      „Ja, das weiß ich noch.“ Phaedra musste lachen und gefuscht haben wir zwei wie die Raben.

      „Ja, du warst ja so gut in der Schule, ohne dich hätte ich sie nie geschafft.“

      Phaedra lächelte. Sie hatte nie viel für die Schule tun brauchen, es war ihr so zugeflo- gen. Sie hatte sogar überlegt, in Athen zu studieren, aber dann war es ihr doch lieber gewesen, Geld zu verdienen, zumal ihre Mutter sie nicht unterstützen konnte, sie hatte dafür nicht genug Geld.

      Der Naoussa schmeckte den beiden jungen Frauen und als das Essen kam, fielen sie hungrig darüber her. Die Kalamares waren sehr gut und sie ließen es sich schmecken.

      „Na, der Typ heute muss ja ne Marke gewesen sein!“, griff Venetia noch einmal das Telefongespräch von vorhin auf.

      „Ja, es war mir ganz unangenehm!“, mein- te Phaedra.

      Na, du bist ihn ja zum Glück los, sagte Ve- netia.

      Die beiden jungen Frauen lachten und er- zählten sich dann den neuesten Tratsch aus Samosstadt.

      Gegen halb eins meinte Phaedra: „Du, ich muss mal so langsam nach Hause, ich ma- che den Laden morgen früh um 8 Uhr wie- der auf und will einigermaßen ausge- schlafen sein.

      „Du kannst Dich doch mittags was hinle- gen.“, meinte Venetia, die noch keine Lust hatte, nach Hause zu gehen.

      „Du weißt doch, dass ich mich mittags nie hinlege, ich unternehme da doch immer was.“

      „Na, deine Power möchte ich haben, ich bin immer froh, wenn ich mich langma- chen kann in der Mittagshitze.“

      Phaedra lächelte. „Wenigstens sagst du nicht, die Sonne sei schädlich, meine Mut- ter predigt mir das immer.“

      „Da hat sie ja auch recht!“

      „Halt die Klappe!“, meinte Phaedra über- mütig.

      Sie riefen den Keller herbei, bezahlten und verabschiedeten sich vor dem Restaurant Schlaf gut, Phaedra!“

      „Ja, du auch, Venetia und auf bald!“

      „Auf bald!“, antwortete Venetia und die beiden gingen jeder nach Hause.

      In ihrem Appartement angekommen, ließ Phaedra sich aufs Bett fallen. Sie war nun doch rechtschaffen müde. Sie dachte: “Ich muss mich schnell fertigmachen, sonst schlafe ich auf dem Bett in Klamotten ein.“

      Sie stand auf, zog sich aus und streifte ein Nachthemd über. Dann ging sie ins Bade- zimmer, putzte sich die Zähne und wusch sich durch das Gesicht.

      Müde kroch sie unter ihr weißes Laken und war sofort eingeschlafen.

      Als sie am nächsten Morgen erwachte, hör- te sie schon Schritte auf der großen Treppe neben ihrem Fenster. „Samos erwacht früh“, dachte sie. Sie räkelte sich. „Mein Gott, bin ich müde!“ Sie stand auf und stellte sich unter die Dusche. Dann zog sie sich an und bereitete sich einen Mokka. Zu diesem aß sie einen Sesamkringel. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Laden. An diesem Tag verkaufte sie nicht so gut.

      „Es gibt gute und schlechte Tage“, dachte sie. In der Mittagspause ging sie eine Freundin besuchen, die sie ebenfalls noch aus der Schule kannte.

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