auffängt. Sie benötigen gute Ratgeber auf Ihrem Weg zum Star. Es kommen zwangsläufig Durststrecken; Sie brauchen „Aufmunterer“ und verlässliche Freunde. Nur Außenstehende können Sie richtig justieren und auf Kurs bringen. Die sprichwörtliche Betriebsblindheit hindert Sie manchmal daran, Kurs Richtung Star zu halten. In der Niederlage ist ein solches Umfeld besonders wichtig. Sie sind der einsamste Mensch, wenn Sie ein Spiel oder einen Auftritt vergeigt haben. Dann brauchen Sie jemanden, der Sie in den Arm nimmt, auf die Schulter klopft oder Sie wieder aufbaut. Die richtige Analyse, Konsequenzen daraus und den Plan fürs Weitermachen schaffen nur engste Freunde, persönliche Berater, vertrauensvolle Begleiter.
Und an achter Stelle ist die eigene Kondition nicht zu vernachlässigen, was wiederum eine gewisse Fitness vom zukünftigen Star verlangt. Als Star haben Sie viele Auftritte, sind manchmal rund um den Globus unterwegs, leben oft aus dem Koffer, nicht zu Hause, sondern in Hotels. Sie reisen viel und stehen ständig auf anderen Bühnen oder kämpfen in anderen Sportstätten. Und vor Tausenden von Besuchern bis zu zwei oder gar drei Stunden ein Programm zu gestalten, ein Fußballspiel zu durchstehen, zu tanzen oder zu zaubern ist wie Hochleistungssport – und das nicht mal eben nur in einem Sekunden-Moment, wenn Sie als Hochspringer über die Latte jumpen. Star zu sein ist Spitzensport, auch wenn es nur geistig ist, etwa als Schach-Großmeister.
Ferner müssen Sie als neunte persönliche Voraussetzung auf viele Dinge verzichten können, die Sie Ihrem Ziel „Star“ unterordnen – wie etwa Party, Vergnügen, Abhängen mit Freunden und so weiter. Es darf Sie nicht neidisch machen, was andere können und dürfen, wofür Sie keine Zeit haben. Die anderen haben aber auch kein Ziel und wollen nicht Star werden, sind aber neidisch auf Sie, wenn Sie es geschafft haben und im Rampenlicht stehen, Ruhm und Ehre genießen sowie viel Geld haben. Sie gehen Ihren Weg und sind dabei (leider) auch ein Stück einsam, weil die Wenigsten das gleiche vorhaben.
Zehntens sind geistige Fitness und Schlagfertigkeit, Souveränität, Gelassenheit und eine gewisse Coolness für den Job als Star unbedingte persönliche Voraussetzungen, wobei Sie das trainieren können. Sie müssen das nicht gleich komplett fertig mitbringen, aber sich darauf einstellen, dass Sie daran arbeiten. Sie stehen plötzlich in der Öffentlichkeit und sollen vor Mikrofonen und Kameras reagieren. Im Motorsport oder Tennis zum Beispiel müssen Sie international agieren, also sollten Sie Englisch sprechen können. Star-Karrieren sind mehr und mehr auch internationale Karrieren. Also müssen Sie sich international verständigen können. Auch darauf gilt es sich vorbereiten.
Und last but not least sollten Sie gegen Star-Allüren gewappnet sein. Auch das gehört zu den persönlichen Voraussetzungen. Schlagen Sie gerne mal über die Stränge? Flippen Sie schon mal leichter aus? Könnte Ihnen plötzlicher Ruhm schnell zu Kopf steigen? Dann seien Sie vorsichtig, unbedingt ein Star werden zu wollen. Denn das sind keine guten Star-Eigenschaften. Dazu gehört es auch, mit Geld gut umgehen zu können. Denn schnelles Geld als Star ist auch schnell mal wieder ausgegeben. Vielleicht sind Sie auch beratungsresistent. Das sollten Sie als Star nicht sein. Sie können nicht alles selbst erledigen und müssen auf gute Berater vertrauen können. Outsourcen nennt das die Werbebranche zum Beispiel, also das, was Sie nicht perfekt beherrschen, denen überlassen, die davon mehr verstehen. Das heißt aber auch, dass Sie loslassen können müssen. Also, bleiben Sie cool, wenn der Rum einsetzt, immer Bodenhaftung behalten und nicht abheben. Werden Sie nicht zur schrillen Persönlichkeit.
Ohne alle diese persönlichen Voraussetzungen gehen Sie ein hohes Risiko ein. Und noch eins: Diese Voraussetzungen sind noch kein Garant dafür, dass Sie wirklich ein Star werden.
Aufstieg und Fall der Stars
In den „personal skills“ eines Stars erkennen Sie leicht die Fallstricke und Gefahren, die ein Leben in Glanz und Glimmer auch für Sie bereit hält. Planen Sie immer das Scheitern Ihrer Karriere mit ein, dann fallen Sie nicht so tief. Man ist nämlich schneller wieder unten als man hochgeklettert ist. Nicht zuletzt die zahlreichen Casting-Shows zeigen das überdeutlich. Was ist aus dem Glanz der bisherigen Gewinner übriggeblieben? Kennen Sie noch einen der Gewinner? Einige haben etwas aus ihrem Erfolg gemacht. Manche verdienen immer noch gut daran, stehen aber nicht unbedingt mehr in der Öffentlichkeit. Aber die meisten haben nach ihren anfänglichen Topplatzierungen in den Charts nichts mehr auf die Reihe gebracht.
Oder nehmen wir nur die zahlreichen Beispiele von Stars, die Drogen, Medikamenten oder Alkohol zum Opfer gefallen sind, ob Jimmy Hendrix, Elvis Presley, Michael Jackson oder Amy Winehouse und zahlreiche andere. Eigentlich sind es tragische Figuren, die aber aufzeigen, wohin das Starleben auch führen kann. Letztlich ist es auch der höllische Stress, der einen Star von der Berühmtheit direkt in den Abgrund reißt. Und wie viele Fußballer hatten schlechte Berater, die all ihr Geld versenkt haben? Einstige Größen aus Show und Pop leben von Sozialhilfe - auch das ist möglich. Und das ist dann doppelt hart, denn solche Stars haben einst aus den Fleischtöpfen gegessen. Wer einmal das Leben als Star genossen hat, für den ist es umso schwerer, plötzlich auf das „la dolce vita“ verzichten zu müssen. Das ist Entzug pur.
Stellen Sie sich das einmal plastisch vor: Sie kommen aus normalen, einfachen Verhältnissen und stehen plötzlich auf den Brettern der Welt oder man bestaunt Sie im Fernsehen; Sie sind eine Internet-Größe; Ihre Videos werden hunderttausendfach angeklickt; jeder kennt Ihren Namen. Steigt Ihnen das nicht zu Kopf, wenn Sie Waschkörbe voller Fanpost bekommen? Das ist doch ein ganz anderes neues Leben. Damit müssen Sie erst einmal zurechtkommen. Interviewwünsche der Medien, kreischende Fans, Autogramme, Terminhetze – das ist ein neuer Stil.
Aber auch Stalker, die einem plötzlich nachstellen, können zum Problem werden. Verrückte Fans trachten einem sogar nach dem Leben. So krank können Fans auch sein. So wurde John Lennon einst vor seiner New Yorker Wohnung von einem Irren, der nur traurige Berühmtheit erlangen wollte, erschossen. Viele Stars haben deshalb heute einen eigenen Security-Service, werden abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Paparazzi verfolgen Berühmtheiten; nichts ist plötzlich mehr privat. Jeder Schritt wird genau beobachtet. Sie können sich keinen Patzer mehr leisten. Wie oft sind Stars ausgeflippt, weil sie die Fotografen nerven. Das kostet Nerven. Ihr eigenes Haus wird plötzlich zur Pilgerstätte und es ist nichts mehr sicher.
Wer bereitet eigentlich Stars auf ein solches Leben vor? Das Business rund um Prominente aus Musik, Film oder Sport ist knallhart; Verträge müssen ausgehandelt werden, Gagen sind zu vereinbaren, Plattenverträge, Spielerwechsel und dergleichen mehr haben eigene Gesetzmäßigkeiten, die kaum jemand durchschaut. Und so mancher Star ist auch schon in die Steuerfalle getappt. Schlechte Berater kann man da nur sagen. Stars üben einen gewissen Reiz auf das andere Geschlecht aus. Wie oft sind aus Prominenten uneheliche Kinder angedichtet oder tatsächlich nachgewiesen worden? Sie sehen: Das Leben als Star ist gar nicht so einfach, sondern manchmal gar kein Vergnügen, sondern mitunter auch recht gefährlich.
Vor allem ist das kein beschauliches Familienleben, sondern sehr wechselhaft, hektisch und auch sehr aufregend. So hat sich etwas eine sehr bekannte Teenieband aus Magdeburg vor dem plötzlichen Ruhm von heute auf morgen jahrelang nach Los Angeles zurückgezogen, um wieder ein normales Privatleben genießen zu können. Man muss wissen, auf was man sich einlässt. Rosinen picken gibt´s nicht im Starleben. Man kann nicht nur die schönen Seiten für sich reklamieren, aber bei den unangenehmen, lästigen Dingen kneifen. Beides gehört nun mal zusammen. Sie können auch nicht als Politiker beim Wahlvolk um Stimmen werben und sich dann beschweren, wenn Sie gewählt sind und die Wähler Sie dann genau beobachten. Das ist der Preis der Öffentlichkeit, mit der Sie ja auch Ihren Ruhm geschafft haben. Mit Hilfe der Öffentlichkeit haben Sie Ihre Karriere gestartet, also schulden Sie dieser Öffentlichkeit auch die Teilhabe an Ihrem Privatleben. Manche Fans meinen ja, mit dem Kauf einer CD auch gleich Anteilseigner an ihrem Idol zu sein.
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