geritten, um mit seinem Verwalter irgend eine wirthschaftliche Angelegenheit zu besprechen. Indessen eilte Kästner, den der Bote zu Hause getroffen, fast athemlos auf das Schloß hinauf, denn seit drei Tagen hatte er Berchta nicht gesehen, und sein Herz sagte ihm, daß sich sein Schicksal jetzt entscheiden müsse. Er wurde auch ohne Weiteres zu Berchta hinaufbeschieden, sie hatte schon ihr Mädchen unten an das Thor gestellt, um ihn zu erwarten, und erst als er die Treppe hinaufstieg, gewann er wieder so viel Macht über sich selber, um mit ruhigem Blut vor der Jungfrau zu erscheinen. Er glaubte, daß er sich nichts vergeben dürfte, denn wenn sie ihn auch mit dem Geständniß ihrer Liebe zum glücklichsten Menschen machte, fühlte er doch seinen eigenen Werth und wußte, daß er sie verdiene. Er bot ihr das Herz eines braven Mannes, der in einem ehrenvollen Berufe stand. Und daß er nicht von Adel war? Ei, sein Stand adelte ihn, und Berchta sollte wahrlich nie bereuen, ihre Hand in die seinige gelegt zu haben.
Er fand das junge Mädchen, ihn erwartend, mitten in der Stube stehen; sie hatte schon seinen Schritt draußen gehört, und als er auf ihr rasches „Herein!" die Thür öffnete, streckte sie ihm die Hand entgegen und sagte herzlich:
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