Lenja Uhrich

Ein Häufchen Glück


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er nicht mehr zurückkommt, dann darf ich sie behalten?“

      „Der kommt wieder. Aber du kannst ja noch ein bisschen mit ihnen spielen.“ Daraufhin fing er an, die Punkte auf dem Fell des Dalmatiners zu zählen.

      Eine halbe Stunde später tauchte der rechtmäßige Besitzer wieder auf.

      „So, das wäre geschafft. Meine Freunde fahren mit dem Tier gleich zum Tierarzt. Danke, dass du dich um die Bande gekümmert hast. Aber jetzt müssen sie wieder zurück ins Tierheim.“ Luka fing an zu weinen und Julia rief entsetzt: „Was? Aber warum müssen sie denn ins Tierheim? Es gibt ganz sicher eine andere Lösung. Die sind alle so lieb.“ Der Junge lachte und Julia warf ihm nur einen empörten und irritierten Blick zu. Dann sagte er: „Ich weiß, wie lieb sie sind. Und ich würde sie auch lieber in einem guten Zuhause sehen als im Tierheim. Aber leider ist für diese drei der Wunsch noch nicht in Erfüllung gegangen. Deshalb gehe ich sooft ich kann ins Tierheim und mache einen schönen langen Spaziergang mit ihnen. Manchmal sind es diese drei Racker und dann sind auch wieder andere an der Reihe. Ich bin übrigens Noah.“ Er streckte ihr die Hand hin. Sie nahm sie entgegen und sagte „Julia. Und das ist mein Bruder Luka.“ Noah wuschelte dem weinenden Jungen über den Kopf und versuchte ihn zu trösten „Luka, wenn du möchtest, kannst du sie mal besuchen kommen. Magst Du?“ Luka nickte so heftig, dass Julia Angst hatte, er würde gleich ein Schleudertrauma bekommen.

      „War übrigens eine Riesenleistung, dass du dir eine Decke geschnappt hast, Julia. Hast du so etwas schon mal gemacht?“

      “Nein, und schließlich habe ich es ja auch nicht richtig hinbekommen. Aber irgendwie hat mein Kopf auf Automatik geschaltet und ich habe nur gedacht, was kann ich tun, wie kann ich dem armen Tier helfen? Aber du hast ausgesehen wie ein Profi.“

      „Naja, brauchst nicht gleich so zu übertreiben. Aber ich habe ein Praktikum beim Tierarzt gemacht und helfe schon seit zwei Jahren ehrenamtlich hier im Tierheim. Da schnappt man einiges auf.“ Julia bemerkte, dass es sich hinter seiner riesigen Hornbrille und dem langen Ziegenbart ein wenig rosa verfärbte und plapperte schnell weiter.

      „Ich würde sehr gerne wissen, was mit dem Schwan passiert, beziehungsweise, wie es mit ihm weiter geht. Weißt du, zu welchem Tierarzt er gebracht worden ist? Ich möchte dort mal anrufen und mich nach dem Gesundheitszustand erkundigen.“

      „Klar, das ist Doktor Janssen gleich hier in Muckelstadt. Ich fahre morgen selber hin. Wenn du möchtest, hole ich dich ab und wir schauen uns den Patienten gemeinsam an. Morgen gegen elf Uhr? Wo wohnst du?“ Bevor Julia Luft holen, verlegen ablehnen oder unter einem lächerlichen Vorwand absagen konnte, nahm ihr Luka die Entscheidung ab.

      „Obere Ringstraße 31. Julia, komm lass uns Eis essen gehen.“

      Eine halbe Stunde später bekam er seine verdiente Megaportion Spaghettieis, mit extra Soße und extra Streuseln. Auf dem Heimweg wurde ihm schlecht und kaum hatten sie ihr Haus erreicht, die Mutter die Tür geöffnet, da wurde das Eis dekorativ und großzügig im Flur verteilt.

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