Zora Gienger

Lichtenergie und Heilgebete für ein neues WIR-Bewusstsein


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verzehren einander, um selbst überleben zu können. Das lässt sich auch nicht schönreden durch die Tatsache, dass keine Tiere mehr verzehrt werden sollten. Pflanzen sind ebenfalls Lebewesen. Und auch sie können einer anderen Pflanze das Wasser abgraben, um selbst zu überleben. Das gesamte Prinzip Ernährung beruht auf dem System, ein anderes Lebewesen entweder zu töten oder so zu schwächen, dass es selbst nicht mehr lange zu leben hat.

      Tiere fressen einander, Pflanzen rücken vor, um genügend Licht und Wasser zu bekommen, und der Mensch frisst alles Lebendige, wird aber selbst von Kleinstlebewesen bedroht, seien es Viren, Bakterien oder andere Keime, die mitunter tödlich sein können. So schließt sich der Kreis.

      Dieses fürchterliche Prinzip des Tötens, um selbst überleben zu können, kontrolliert das komplette irdische Leben.

      Darüber hinaus aber gibt es auch eine Kehrseite, ein ökologisches Gleichgewicht, ein Programm der Symbiose und des Miteinanders. Pflanzen „informieren“ sich gegenseitig über die besten Lebensbedingungen und warnen vor Schädlingen. Pflanzen mit Pflanzen, Tiere mit Tieren, sowie Pflanzen und Tiere gehen ein symbiotisches Miteinander ein, um sich gegenseitig das Leben zu erleichtern. Der Mensch tut dies ebenfalls, indem er sich aktiv um Tiere und Pflanzen kümmert und Artenschutz betreibt und selbst mit anderen Menschen ein soziales Miteinander lebt, um Schwache und Kranke zu schützen und zu versorgen.

      Grob gesagt: Es gibt ein sehr starkes ICH-Bewusstsein auf der Welt und gleichermaßen ein soziales WIR-Bewusstsein. Beide Bewusstseinstypen existieren nebeneinander und sind wichtig. Ohne dieses ausgeprägte ICH-Bewusstsein würde kein Lebewesen auf diesem Planeten überleben können. Aber ohne ein soziales WIR-Bewusstsein wäre kein gemeinschaftliches Leben möglich. Dann gäbe es nur starke Einzelkämpfer und keinerlei soziales Gefüge.

      Die Balance zwischen dem ICH-Bewusstsein und dem WIR-Bewusstsein ist ständig Schwankungen ausgesetzt. Zurzeit leben wir mal wieder innerhalb eines sehr stark ausgeprägten ICH-Bewusstseins, das dafür sorgt, dass eine sehr starre und wenig flexible Tendenz zum Egoismus herrscht, die sich darin äußert, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Trotzdem ist auch ein immer stärker werdendes Umdenken erlebbar. Das WIR-Bewusstsein holt wieder auf, aber noch sind wir als Menschheit vielen Extremen ausgesetzt.

      Diese Einseitigkeit zeigt sich auf vielen Ebenen, sei es auf der politischen, der wirtschaftlichen oder sei es auf der gesellschaftlichen oder individuellen Ebene. Der Einzelne setzt sich durch. Die Machtverhältnisse sind überaus ungleich verteilt, und einigen wenigen geht es sehr gut, während die große Masse leidet, keinen bezahlbaren Wohnraum mehr findet, vom eigenen Verdienst nicht mehr gut leben kann und schließlich von Armut und einem Leben am Limit bedroht ist.

      Und dennoch geht es der Weltbevölkerung so gut wie noch nie. Die Lebenserwartung – zumindest in den Industrienationen – ist so hoch wie nie zuvor in der Entwicklung der Menschheit, und die Säuglingssterblichkeit so niedrig wie nie zuvor. Der Lebensstandard ist ebenfalls so hoch wie nie zuvor. Der Mensch lebt überwiegend mit fließendem Wasser, genügend Essen und Trinken, Wohnraum, Heizung oder Klimaanlage, Mobilität und Technisierung. Und das Internet vernetzt die ganze Welt.

      Und es existieren zahlreiche Gegenbewegungen, die die Schere zwischen Arm und Reich ausgleichen wollen und aktiv dafür einstehen. Die große Masse lehnt sich auf, Pioniere und Vorreiter versuchen, auf Missstände aufmerksam zu machen und treten ein in den Kampf um andere Lebensbedingungen für alle Lebewesen, für das Klima und für die gesamte Erde.

      Alle diese Menschen haben auf ihre Weise in eine Art WIR-Bewusstsein gefunden und vertreten es nach außen hin.

      Der Rest der Menschheit fühlt sich aber weiterhin hilflos und ohnmächtig. Diejenigen, die nicht kämpfen möchten oder können, fühlen sich von der vorherrschenden Gesamtsituation überrollt, wenden sich resigniert ab und flüchten sich ganz ins Private. Oder sie werden zu Menschen, die sich ständig beklagen und jammern und die Situation beschimpfen, ohne etwas ändern zu können oder zu wollen. Daneben gibt es zahlreiche Menschen, die ihre Wut und ihren Groll zerstörerisch ausleben und aggressiv werden.

      Die vorherrschende Realität auf der Erde scheint düster zu sein – und ist es doch nicht, denn in allen Geschöpfen steckt so viel mehr als vermutet. Ein riesiges Potenzial liegt brach, gerade bei uns Menschen, denn ein jeder von uns ist in der Lage, seine Welt mitzugestalten und ihr ein neues Antlitz zu geben.

      Auch wenn die Grundbedingungen auf Vernichtung und Zerstörung beruhen, eben auf dem Prinzip des „Fressens und Gefressen-Werdens“, so ist der Mensch in der Lage, sich seines Bewusstseins bewusst zu sein und mit einfachen Mitteln Veränderungen zu bewirken, die nicht nur dem eigenen Wohl dienen, sondern vor allem dem globalen Dasein des gesamten Universums, sei es auf der grobstofflichen oder der feinstofflichen Ebene.

      Hab den Mut, dir deines Verstandes bewusst zu sein, so hieß es bisher. Und die Ergänzung lautet: Hab den Mut, dir deines Bewusstseins bewusst zu sein! Du kannst es verändern! Du bist in der Lage, das ICH-Bewusstsein und das WIR-Bewusstsein gleichzeitig zu kreieren, zu erfahren und zum Einsatz zu bringen.

      Aber dieses riesige Potenzial muss man sich erst einmal bewusst machen. Und dafür steht dir dieses Buch zur Seite.

      ***

      Ein Neues Bewusstsein ist gefragt

      Ohne ein Neues Bewusstsein stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Die gesamte Entwicklung des Planeten stagniert, überholte Muster wiederholen sich ständig, ein wirkliches Fortkommen wird blockiert, und der Mensch ist wieder einmal überwiegend damit beschäftigt, sein Überleben zu sichern. Dabei sind wir längst schon weiter.

      Wir leben, vor allem in den westlichen Industrienationen, auf hohem Lebensstandard. Die Produktion von Mitteln, die das Überleben sichern, ist gewährleistet, auch wenn die Bevölkerung stetig wächst. Wäre die Verteilung dieser Mittel zum Überleben gerecht, würden auch jene satt werden, die bisher wenig von dieser Produktion profitieren. Theoretisch ist genügend da für alle!

      Doch es fehlt an einem langfristig etablierten WIR-Bewusstsein, das die Welt revolutioniert!

      Nun, wir sind nur einen Schritt von diesem WIR-Bewusstsein entfernt, trauen uns aber noch nicht, diesen Schritt zu gehen, oder fühlen uns zu machtlos und zu schwach dazu. Oder es frohlockt ein Teil der Mächtigen, weil die Macht nun nicht verteilt werden muss, sondern wenigen zugutekommt, die nicht im Traum ans Teilen denken.

      Und sofort sind diejenigen, die sich machtlos fühlen, wieder bei dem festen Glauben, die anderen sollten dafür zuständig sein. Man selbst könne sowieso nichts bewirken.

      Und genau das ist falsch!

      Jeder Einzelne kann sehr viel bewirken, er muss nur wissen, wie!

      Wie kann das ICH-Bewusstsein so positioniert werden, dass es nicht als einzige Kraft im Universum wirkt? Und wie kann das WIR-Bewusstsein entwickelt und gestärkt werden?

      Das Ziel ist ein vernünftiger Ausgleich zwischen ICH-Bewusstsein und WIR-Bewusstsein, um dieser Welt eine neue Richtung zu geben und ganz neue Wege zu beschreiten.

      Das große Ziel ist ein harmonisches Miteinander aller Daseinsebenen, Geschöpfe und Wesen innerhalb der gesamten Schöpfung und des gesamten Universums.

      Ohne einen harmonischen Ausgleich der Bewusstseinsmöglichkeiten bleibt zumindest unsere Erde in endlosen Wiederholungen stecken, die niemandem nützlich sind und dazu führen könnten, unserer Erde den letzten Rest zu geben.

      Noch liegt der Glaube in sehr vielen Menschen tief verborgen, dem Geschehen hilflos ausgeliefert zu sein. Hinzu kommt die typisch menschliche Bequemlichkeit. Es ist schon ein kleiner Aufwand, sich aktiv für ein Neues Bewusstsein einzusetzen. Es kostet Energie und Zeit. Und es braucht Motivation. An allen drei Eigenschaften mangelt es oft. Viele fühlen sich einfach nicht verantwortlich und zuständig für diesen Planeten und diesen Kosmos. Sie vergeuden ihre Kraft, indem sie sich beschweren, jammern und schimpfen. Und das war es dann. Wie schade!

      Überleg doch einmal ganz selbstkritisch, ob du motiviert genug bist, dir täglich die Zeit zu nehmen und ein wenig deiner Energie einzusetzen, um ein Neues Bewusstsein zu kreieren – in dir selbst und schließlich