Zac Poonen

Hört, meine Söhne!


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diese Übel mehr als alles andere fürchten.

      Bedenkt, warum einige Leute nicht zu Jesus kommen konnten, als Er auf Erden war:

       Die Pharisäer – weil sie selbstgerecht waren, andere verachteten und sich selber rechtfertigten;

       die Schriftgelehrten und Gesetzeskundigen – weil sie auf ihren Verstand und ihr Bibelwissen stolz waren;

       der reiche Jüngling – weil er sein Geld zu sehr liebte und nicht bereit war, das Eine aufzugeben, was Jesus ihm aufzugeben befahl;

       die zwei Möchtegern-Jünger (die in Lukas 9,59-62 erwähnt werden) – weil ihre Bindung an ihre Angehörigen zu stark war.

      Schaue dir nun die Leute an, die ungehindert zum Herrn kommen konnten:

       Ein ausgestoßener Aussätziger (Matthäus 8,1-4);

       eine Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde (Johannes 8,1-11);

       Petrus, sogar nachdem er den Herrn dreimal verleugnet hatte (Johannes 21,15-17);

       ein römischer Hauptmann (Matthäus 8,5-13);

       eine kanaanäische Frau (Matthäus 15,21-28).

      Die letzten zwei Personen auf dieser Liste waren Nicht-Israeliten. Doch in den Evangelien sind das die einzigen zwei, die der Herr öffentlich für ihren großen Glauben lobte. Lest diese beiden Passagen und ihr werdet ihre tiefe Demut in ihrer Einstellung gegenüber dem Herrn sehen. Großer Glaube geht stets eng mit großer Demut einher. Nur die Armen im Geist können zum Herrn kommen; und das Reich Gottes gehört solchen Menschen. Erinnert euch euer ganzes Leben daran.

      Viele von Gottes Kindern haben nicht die Kühnheit, vor Gott zu kommen, weil sie ständig von Gefühlen der Verdammnis niedergedrückt sind. Es ist für euch wichtig, sicher zu wissen, dass ihr von Gott gerechtfertigt (für gerecht erklärt) worden seid, weil ihr eure Sünde bereut und auf Christus vertraut habt.

      „In Christus“ zu sein (ein Ausdruck, der im Epheserbrief oft verwendet wird) bedeutet, von Christus bekleidet zu werden. Nun könnt ihr euch so frei wie Christus es kann Gott nahen. Eure früheren Sünden – egal wie viele und egal wie ernst und groß sie waren – wurden nicht einfach nur vergeben, sie sind auch weggewaschen worden. Gott erinnert sich nicht mehr daran und hält sie euch nicht mehr vor (Hebräer 8,12). Ihr seid nun „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ geworden (2. Korinther 5,21).

      Gott hat eure Sünden nicht bloß auf Christus gelegt, Er hat euch auch mit Christi Gerechtigkeit bekleidet. Sonst wäre es für euch unmöglich gewesen, in Seiner heiligen Gegenwart zu stehen, wo Engel ihre Gesichter bedecken müssen. Nachdem ihr jetzt für gerecht erklärt worden seid, müsst ihr euer Gewissen allezeit rein bewahren, indem ihr umgehend eure Sünden vor Gott und den Menschen bekennt (Apostelgeschichte 24,16), damit ihr allezeit mit Kühnheit Zugang zu Gott haben könnt (1. Johannes 3,21). Ihr dürft diese Kühnheit, dieses Vertrauen, nie verlieren, weil es eine große Belohnung mit sich bringt.

      Ihr dürft euch nie fürchten, wenn ihr euch eurem himmlischen Vater nähert. Kommt mit Kühnheit zu Ihm; weil Gefühle der Verdammnis nie von Gott kommen. Er gibt Seinen Kindern nicht die Krümel, die vom Tisch herunterfallen, sondern das Brot der Kinder. Er möchte sogar, dass verlorene Söhne, die gerade erst aus dem fernen Land zurückgekehrt sind, sofort zu Seiner Rechten sitzen.

      Es ist sehr wichtig, dass ihr Satans Anklagen überwindet, indem ihr bekennt, dass euch das Blut Jesu gerechtfertigt hat (nicht nur für vergeben, sondern auch für gerecht erklärt hat) (Offenbarung 12,11). Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Vergebung und Rechtfertigung. Wenn jemand vor Gericht angeklagt wird und die Klagen gegen ihn bewiesen werden, aber der Richter ihn gehen lässt, weil sich der Mann als reuig erweist, kann er das Gericht glücklich verlassen, aber mit gesenktem Haupt – denn er ist ein Verbrecher, dem vergeben wurde. Wenn andererseits der Richter, nachdem er alle Anklagen gegen ihn sorgfältig untersucht hat, feststellt, dass all die Anklagen falsch sind und erklärt, dass der Mann zu 100% gerecht ist, dann kann er mit erhobenem Haupt aus dem Gericht gehen – weil in ihm keine Schuld gefunden und er für gerecht erklärt worden war. Das ist die Art und Weise, wie Gott uns rechtfertigt (uns für gerecht erklärt). Gott wird als der, der „unser Haupt emporhebt“, bezeichnet (Psalm 3,4).

      Viele Christen gehen mit gesenktem Haupt einher, weil sie die Kraft des Blutes Christi, sie zu rechtfertigen, nicht verstanden haben. Sie haben nur von seiner Kraft gehört, ihnen zu vergeben. In Hebräer 8,12 heißt es, dass Gott unserer Sünden nicht mehr gedenken wird. Das bedeutet, dass Er auf uns schaut, als ob wir in unserem ganzen Leben nie gesündigt hätten. „Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu“ (Klagelieder 3,23) bedeutet, dass Gott jeden Morgen auf uns schaut, als ob Er uns zuvor kein einziges Mal vergeben hätte. Das ist der Grund, warum ihr nie zulassen dürft, dass zu irgendeiner Zeit Gefühle der Verdammnis über euch kommen – denn das bedeutet, dass ihr nicht an die Güte und an die Barmherzigkeit Gottes glaubt. „Seine Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar“ (Psalm 23,6).

      Jedes Mal, wenn Satan uns entmutigt oder Gefühle der Verdammnis einflößt, erhält er Macht über uns. Unsere Liebe und Hingabe zu Gott entstehen nicht aus Furcht vor dem Gericht, sondern indem wir auf seine immense Freundlichkeit und Güte reagieren, uns immer wieder so viel zu vergeben. „Wem viel vergeben wird, der liebt viel“ (Lukas 7,47). Ich habe eine Verpflichtung, den Herrn heute viel zu lieben, weil mir viel vergeben wurde. Ich kann nicht anders als den Rest meines Lebens für Ihn zu leben. Und ich erwarte in der Ewigkeit keine Belohnung für meine Arbeit und meine Mühen. Seine Vergebung mir gegenüber ist an sich schon genug Belohnung. Wie jemand gesagt hat:

      „Ich kann mich nicht abmühen, um meine Seele zu retten,

      denn das hat der Herr für mich getan.

      Aber ich will wie ein Sklave arbeiten,

      aus Liebe zu Gottes geliebtem Sohn.“

      Möge das auch euer Lied sein – alle Tage eures Lebens, denn dann werdet ihr glückliche Menschen sein, ob ihr nun wenig oder viel von den Gütern dieser Welt habt.

      Betrachtet das alttestamentliche Bild der Rechtfertigung. 3. Mose 13 befasst sich mit Anweisungen in Bezug auf Personen, die sich Aussatz (ein Bild für Sünde) zugezogen hatten. Die Verse 9 bis 17 sind sehr lehrreich. Ein kleiner, weißer Fleck (Hautmal) wurde als ‚chronischer Aussatz‘ bezeichnet (Verse 10-11). Aber wenn sich der Aussatz ausgebreitet und den ganzen Leib bedeckt hatte, dann wurde die Person für rein erklärt (Verse 12-13). Kam jedoch selbst nur eine kleine Stelle von rohem Fleisch irgendwo an seinem Körper zum Vorschein, wurde er wieder als aussätzig eingestuft (Verse 14-15). Wenn diese Stelle wieder ganz weiß wurde, dann war er erneut rein (Verse 16-17).

      Betrachte die Anwendung davon für uns heute: Solange du denkst, dass in dir irgendetwas Gutes wohnt (bloß irgendwo ein Fleck von Güte), wirst du aus Gottes Sicht unrein sein. Aber in dem Augenblick, wo du anerkennst, dass du total verdorben bist („In meinem Fleisch wohnt nichts Gutes“ – Römer 7,18), ohne selbst dem kleinsten Fleck von Güte und Tugend, dann wird Gott dich für rein erklären!

      Wenn irgendeine Tat von dir Verwirrung gestiftet oder andere verletzt hat, und du das rechtfertigst, indem du sagst, dass deine Absichten gut waren, dann hast du immer noch Aussatz. Aber wenn du bekennst, dass dein Fleisch gänzlich böse ist, und dass nichts Gutes in ihm gefunden werden kann (Römer 7,18), dann rechtfertigt dich Gott. Du bist rein.

      Das