Margit Theml

Energetische Sanierung - Rollladenkasten dämmen "ganz einfach gemacht"


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noch? Kurzfristiger kann man keinen Termin ankündigen. Ich sitze doch nicht schon vor dem Frühstück am Computer.

       Hallo Herr K., leider habe ich diese Woche sehr viele Termine und kann Ihnen erst in der 4. KW mögliche Termine für die Ausführung der Arbeiten anbieten.Schlagen Sie bitte Termine vor. Ich kann aus heutiger Sicht vom 25.1. - 29.1.2016 jeden Tag.MfG Margit Theml

       19.1.2016 Mail vom Fachmann und meine Antwort

       Alles Klar dann bitte nächsten Dienstag um 830 bis 900 Uhr

       Wir haben als Dichmittel Essigfreien Dicht-Kleber.

       Mfg

       Terminbestätigung 26.1.2016!!MfG M.Theml

      Dämmung Probekasten

      26.1.2016 Probekasten

      Der Fachmann traf mit seinem Praktikanten gegen 9:30 Uhr ein. Sie trugen ihr Material ins Haus. <Wo sind die Bürstendichtungen?> „Habe ich nicht. Davon war nicht die Rede.“ <Aber ja, das ist ja mit das Wichtigste. Ich möchte keine Nester mehr in meinem Rollladenkasten!> „Das ist doch nicht so schlimm.“ <Ansichtssache. Es ist nicht nur das Nest, sondern auch der Rollladengurt wird schmutzig. Oben im Schlafzimmer wird die Probedämmung durchgeführt. Ich will dort am Wochenende mit der Renovierung beginnen und dann kommen Sie an den Kasten nicht mehr heran.> Derweil die beiden Männer ihr Material nach oben trugen, habe ich schnell meine Flurfliesen mit Malervlies abgedeckt, denn das hatten die Herren auch nicht dabei. Als der Fachmann nach einer Leiter von mir verlangte, zeigte ich ihm sein Angebot. <Hier steht auf Position 2: Zugluft Bürste Alu-Silber. Also haben wir doch darüber gesprochen!> Keine Antwort von ihm. Es wurde der Deckel vom Rollladenkasten entfernt und der Fachmann wollte von seinem Praktikanten einen Zollstock gereicht bekommen. Nur hatten sie keinen Zollstock dabei. Also durfte ich jetzt neben meiner Leiter auch noch meinen Zollstock zur Verfügung stellen.

      Der Fachmann gab die Maße an seinen Praktikanten weiter und der durfte die Platte zuschneiden. Davon zwei Stück. Dann wurde noch das in der Rollladenbreite fehlende Teilstück zugeschnitten. Schon beim Einsetzen der Teile waren nur unfreundliche Kommentare zu hören. „Der Kasten ist schief. Aber das ist in alten Häusern immer so. Montags bis Mittwochs hat das der eine Mitarbeiter auf der Baustelle gemacht und Donnerstags bis Freitags ein anderer. Kein Kasten ist wie der andere. Im übrigen sitzt Ihr Rollladen viel zu locker.“ <Die Fenster sind ja auch erneuert worden und somit auch die Führungsschienen für den Rollladen. Da hat man sich wohl um ein paar Millimeter vermessen. Ja und, was macht das?> „Ich sag ja nur.“ Aber das Gemaule kenne ich schon von anderen Handwerkern. Wenn sie nicht voran kommen, dann werden andere schlecht gemacht. Also wieder zurück zur Dämmung. Die drei Teile wurden eingesetzt und der Praktikant musste den Rollladen hoch- und runter ziehen. Der aufgewickelte Rollladen schleifte und schleifte an der Dämmung. Der Fachmann zupfte an seinen Dämmmaterial. Der Praktikant zog. Das mindestens über eine Stunde lang. Dazu muss ich erklären, dass die drei Teile wie folgt eingesetzt waren: links und rechts je ein großes Teil und in der Mitte das kleine.

      Als das Schleifgeräusch in den Ohren der beiden Herren für gut befunden wurde, erhielt der Praktikant noch die Maße für den Zuschnitt des Dämmmaterials für den Rollladenkastendeckel. Das war wesentlich stärker als das um den Rollladen gelegte.

      Eingesetzt, probiert rauf und runter, Kastendeckel davor gesetzt. Nichts ging mehr. Weder rauf noch runter. Also Deckel wieder auf und Deckeldämmung raus. Kasten wieder verschlossen. „Wir machen morgen weiter.“

      Gegen 14:30 Uhr verabschiedeten sich die beiden Herren. Sie wollen am 27.1.2016 um 11:30 Uhr wieder kommen.

      Liebes Tagebuch, das kann doch nicht war sein. Fünf Stunden hier verbracht und der eine Rollladenkasten ist noch nicht fertig. Im Angebot steht für alle Kästen 14 Stunden Herstellung und Montage. Dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein.

      27.1.2016 Fortsetzung Probekasten und Mail an den Fachmann

      Ich hatte am vorigen Abend den Rollladen herunter gelassen, aber er kam nicht sehr weit. Am heutigen Morgen lies er sich gar nicht mehr bewegen.

      Die beiden Herren waren relativ pünktlich. Der Fachmann brachte zwei verpackte Bürstendichtungen mit, die er mir freudestrahlend in die Hand drückte. Von fix - o - moll Inhalt: Türdichtung (1m x 46mm) selbstklebend. Ich hatte das auch schon im Bauhaus gesehen. Eine Dichtung kostet fast 25 €. „Ich habe extra ein Brett zugeschnitten und mit Löchern versehen, damit wir darauf die Dichtung ankleben können und im Kasten montieren“ teilte mir stolz der Fachmann mit und wartete wohl auf mein Lob. Der Praktikant wurde angewiesen den Rollladen hochzuziehen. Gelang ihm aber auch nicht. Das verstand nun der Fachmann nicht.

      Also wurde der Rollladenkasten geöffnet und man konnte sehen, dass das Dämmmaterial sich verschoben hatte. Es wurde entfernt und schon lies sich der Rollladen hochziehen.

      Super Ergebnis nach fünf Stunden Arbeit am gestrigen Tag. Nächste üble Überraschung für den Fachmann. Er packte die erworbene Türdichtung aus. Und wollte diese auf sein Brett kleben. „Die hat ja einen Winkel. Damit passt sie ja gar nicht in den Rollladenauslass mit dem Brett zusammen!“ Welch eine fachmännische Erkenntnis. Allerdings war der Winkel auf der Verpackung abgebildet. So langsam ging mir mein nicht vorhandener Hut hoch. <Dann werden Sie die wohl ohne Brett anbringen müssen. Im übrigen ist mir der Preis für diese Türbürste bekannt. Da muss es doch auch Meterware als Bürstendichtung geben. Diese Teile sind mir einfach zu teuer. Aber um wenigstens den Probekasten fertigzustellen, verwenden Sie die ausnahmsweise. Hoffentlich hält der Kleber bei der Wärme, die wir im Sommer jetzt immer haben. Es scheint den ganz Vormittag die Sonne auf das Fenster.> Er öffnete das Fenster und stellte fest, dass er von außen die Bürste nicht ankleben konnte. „Wie soll ich die denn anbringen, da komme ich ja gar nicht ran!“ Mein Hut schwebte jetzt schon unter der Decke. <Sie müssen den Rollladen ausbauen. Dann kommen Sie auch an die Metallschiene, die die Fassadenarbeiter als Abschluss an die Klinker angebracht haben, ran.> „Ich habe schon mindestens über 400 Rollladenkästen gedämmt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Aber er machte, was ich vorgeschlagen hatte. Auf meine Befürchtung hin, dass der Kleber nicht ewig halten wird, suchte er noch nach kleinen Schrauben, um die Bürsten zusätzlich an der Metallschiene zu befestigen. Ich prüfte die Länge der Schraube. <Die Schraube ist ja nur so lang, wie die Bürstenschiene dick ist. Die Schraube kann doch gar nicht in die Metallschiene greifen!> „Die Schraube reicht dicke!“ War aber nicht so, wie man erwarten konnte. Es fanden sich noch etwas längere Schrauben in seiner Werkzeugkiste, die dann auch in der Metallschiene halt fanden. Da der Rollladenkasten kürzer als zwei Meter war, musste die zweite Bürstenschiene zugeschnitten werden. Der Rollladen wurde wieder eingehängt und der Praktikant durfte die Bewegungsfreiheit des Rollladens testen. Nun wurden wieder die Dämmteile von gestern eingesetzt und Überraschung - der Rollladen schleifte wieder.

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      Foto: das verarbeitete Dämmmaterial linke Seitechapter3Image2.jpeg

      Foto: das verarbeitete Dämmmaterial rechte Seite

      Da ich nun schon das Kommando übernommen hatte, fragte ich: <die gezahnten Kanten haben doch mit Sicherheit den Zweck, dass die Teile darüber miteinander verbunden werden, oder?> „Nein, dass geht nicht!“ <Probieren Sie es doch einfach einmal. Dazu müssen Sie aber die beiden großen Teile verzahnen und das kleine Teilstück auf die linke Seite setzen.> Er murmelte irgend etwas, aber folgte meinem Vorschlag. Ging prima. Nur das kleine Teil war zu lang zugeschnitten. Damit sich das Dämmmaterial nicht wieder verschiebt, wurden Keile aus irgendwelchem Styropor, dass er mitgebracht hatte, ´`zugeschnitten`` und zwischen Material und Fenstersturz geklemmt. Also das sieht so schluderig aus, als wenn ein Auszubildender im ersten Monat die Arbeit ausgeführt hätte. Nach dem Motto, kommt ja der Kastendeckel davor und somit sieht es