Mein Hund fürs Leben Ratgeber

Magyar Vizsla


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auf Wasservögel, Hasen und Fasane. Aufgrund des immer höheren Aufkommens von verschiedenen Vorstehhunden im europäischen Raum wurden die Magyar verdrängt und standen kurz vor der Ausrottung. Bereits in Winter 1916 waren die Züchter alarmiert und veranlassten die Rettung dieser Vorstehhunde. Im Jahr 1936 wurde die Rasse des ungarischen Vorstehhundes durch den FCI (Weltverband für Hunde und Rassenanerkennung) ganz offiziell anerkannt. Um letztendlich die Rasse zu erhalten, kreuzten die Züchter sie mit Hannoverschen Schweißhunden, dem Deutsch-Kurzhaar und mit dem Englischen Pointer. Durch die Kreuzung mit dem Deutsch-Drahthaar traten die drahthaarigen Vizslas hervor, die ebenfalls durch den FCI im Jahr 1965 anerkannt wurde. Beide Arten dieser Rasse sind eingegliedert in die FCI-Gruppe 7, der „Vorstehhunde“.

      Wie sieht der Magyar Vizsla denn nun aus?

      Diese Rasse ist sehr elegant und hat einen sportlichen, muskulösen Körperbau, der wie gemalt aussieht. Der Hund hat einen geraden Rücken und seine Proportionen sind im Einklang. Die Nase des Jagdhundes ist gerade und hat zudem weite Nasenlöcher. Damit ist er in der Lage, die Fährte seiner Beute leichter aufzuspüren.

      Die quirligen braunen Augen sind stets aufmerksam und die langen Hängeohren liegen eng am Kopf. Das drahtige oder auch glatte Fell der Vizsla ist kurz und glänzt in verschiedenen semmelgelben Farbnuancen. Manchmal haben die Tiere kleinere weiße Flecken. Die Fellstruktur bei der kurzhaarigen Art ist sehr dicht und glänzt. Bei der drahthaarigen Art steht das Fell hingegen gerade und ist eher drahtig.

      Eckdaten:

       Widerristhöhe: 58-64 cm Rüde und 54-60 cm Hündin

       Lebenserwartung: 12-15 Jahre

       Fell und Farbe: kurz und dicht ohne Unterwolle oder drahtig mit dichter Unterwolle; verschiedene Nuancen im Gelb

       Charakter: lebhaft, freundlich, sensibel und ausgeglichen´

      Die Rasse Magyar Vizsla ist ein altehrwürdiger Jagdhund. Besonderer Beliebtheit erfreut er sich in ländlichen Gegenden. Doch seit mehreren Jahren wurde er immer mehr zum gefragten Hund für die Stadtwohnung. Auch mit seinem angeborenen Jagdtrieb hat er keine Probleme in einer Wohnung zu leben, aber er benötigt ausreichend Bewegung.

      Die von der FCI jeweils als autarke Hunderassen anerkannt, unterscheiden sich in folgendem Merkmal:

       Magyar Vizsla Drahthaar: drahthaariger Ungarischer Vorstehhund

       Magyar Vizsla Kurzhaar: kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund

      Das Körpergewicht beträgt circa 18 bis 29 Kilogramm. Der Magyar Vizsla ist für seinen leichten und grazilen Körper bekannt.

      Der kurzhaarige Ungarische Vorstehhund:

      Die Statur dieses Hundes hat gute Proportionen. Sie ist schlank und gleichwohl muskulös. Die Körperlänge ist ein wenig länger als die Widerristhöhe. Durch eine gute und nährstoffreiche Fütterung und einen guten Trainingszustand behält er seinen gut geformten Körper.

      Der Kopf hat eine mittlere Breite und eine schwache Stirnfurche, die Augenbrauen sind leicht erkennbar. Die Augen haben eine normale Größe und sind mandelförmig, aus denen ein lebhafter Blick aufmerksam die Umgebung beobachtet. Die Augenfarbe ist meistens braun.

      Ist der Kurzhaar-Vizsla gesund und kraftvoll, äußert sich dies unter anderem auch in seinem Fell, das bei Sonnenschein einen nahezu metallischen Glanz hat. Die Farbnuancen reichen von leichtem Gelbton bis hin zu Dunkelblond. In manchen Fällen erwünscht und auch zulässig, sind bis zu fünf Zentimeter große und weiße Flecken. Hingegen sind übermäßig gescheckte Hunde nicht wünschenswert. Die straff gespannte Haut sollte keine Falten bilden.

       Der drahthaarige Ungarische Vorstehhund:

      Der Magyar Vizsla Drahthaar hat eine mittlere Größe und ist ein edler Jagdhund. Sein Fell ist kurz. Jedoch steht es deutlich erkennbarer ab, als bei der kurzhaarigen Rasse. Der drahthaarige Vorstehhund wirkt leicht dünn, doch er spiegelt umso mehr Kraft und Schönheit wider. Im Gegensatz zu der kurzhaarigen Variante ist er insgesamt etwas breiter gebaut.

      Er hat einen breiteren Kopf, der leicht nach vorn gewölbt ist und seine Lefzen liegen fest an, die nicht herabhängen. Der Blick dieses Hundes ist aufgeweckt, aufnahmefähig und rege. Die Augen sind auch hier mandelförmig und farblich meist dem Fell angepasst. Seine Ohren haben eine mittlere Länge und sind mittelhoch im Kopfbereich angesetzt. Der Rücken des Magyar Vizsla Drahthaar ist gerade und fest und seine Rute ist im angemessenem Verhältnis niedrig angesetzt.

      Die Fellfarbe hat verschiedenartige Ausprägungen, die vom leicht dunklerem Sandgelb bis hin zum „Semmelgelb“ gehen. Im Bereich der Brust und der Pfoten hat er oftmals kleine weiße Flecken.

      Wesen und Charakter

      Die beiden Rassen des Magyar Vizsla sind sehr sensibel, einfühlsam und intelligent, die sehr stark die Nähe zu seinem Besitzer suchen. Ist ein Tier gut sozialisiert, sind sie kinderlieb und sehr familienfreundlich. Die Hunde sind nicht gerne allein zu Hause. Ist der Besitzer da, folgen sie ihm auf Schritt und Tritt. Dennoch arbeitet der impulsive Jagdhund gerne und benötigt daher eine sinn- und anspruchsvolle Beschäftigung. Gut gefällt es ihm, wenn er losgeleint durch den Wald laufen kann. Dies allerdings nur, wenn der Besitzer ihn im Griff hat und der Hund auf das Wort hört. Hat der Ungarische Vizsla einmal eine Fährte in der Nase, ist er nicht mehr so leicht aufzuhalten, da sein Jagdtrieb sehr ausgeprägt ist. Wurde er konsequent erzogen, kann der Jagdtrieb aber gut kontrolliert werden. Ist der Magyar Vizsla gut ausgelastet und beschäftigt, ist er insgesamt ein lebensfrohes und verschmustes Familienmitglied mit vier Pfoten.

      Beide Rassen – der kurzhaarige sowie der drahthaarige Vizsla – sind ein ausgezeichneter, leicht zu führender und nervlich starker Jagdhund. Besonders für die Schweißarbeit und das Apportieren eignen sich die Ungarischen Vorstehhunde. Ihre feinen Nasen helfen ihnen bei der Spurensuche ebenso wie ihre Scharfsinnigkeit.

      Ungarische Vorstehhunde sind lebhaft und temperamentvoll und haben den Ruf als vergnügliche Hunde. Gleichermaßen sind sie auch für ihre Anhänglichkeit beliebt. Auch wenn er während der Jagd eine besondere Härte und Ausdauer beweist, werden beide Arten für ihren bezaubernden Charakter geschätzt. Sie gelten als sehr sensible Hunde, die eine raue Behandlung und einen zu starken Zwang nicht akzeptieren. Erwiesenermaßen ist der drahthaarige Vizsla robuster und nicht ganz so sensibel wie der kurzhaarige Vizsla. Wie schon erwähnt, sind diese Tiere sehr stark auf ihre Menschen fixiert und dementsprechend anhänglich. Als Familienhunde sind sie nahezu perfekt, da sie sich gut integrieren können. Daher sollte man auch einen besonderen Augenmerk auf die Emotionen während der Erziehung haben. Darüber darf man aber nicht vergessen, dass diese Rasse eine zusätzliche Aufgabe bekommen, die sie täglich fordert, damit sie auch ausgeglichen bleiben. Wurde er mit viel Liebe und Emotionen erzogen, ist der Vizsla ein ausgesprochen kinderlieber Hund und der Familienanschluss bedeutet dem Hund sehr viel.

      Sie sehen sich als „gleichberechtigt“ an und wollen überall und ständig mit dabei sein. Vizslas sind besonders sozialverträgliche Hunde.

      Diese Rasse eignet sich durchaus für Anfänger, die mit der Hundehaltung beginnen möchten. Doch als Ersthundebesitzer sollte man viel Zeit haben und sie in die Hundehaltung investieren. Hunde kann man nicht irgendwo abstellen und die Rasse Magyar Vizsla noch viel weniger als manch eine andere Hunderasse, die manchmal auch gut allein sein können. Haben die Magyar Vizslas große Langeweile und sind nicht ausreichend ausgelastet, können sie auch sehr aufsässig werden und lassen dies den Besitzer spüren.