Klaus Zehnder

Sein Herz in die Hand nehmen. Ein kleines Kompendium des Fußballs anhand der Kommentierung zentraler Fachbegriffe


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      Buchanfang

      Klaus Zehnder

      Sein Herz in die Hand nehmen!

      Fußballsprache kommentiert

      Chemnitz/Berlin 2016

      Impressum:

      Druck und Verlag: epubli GmbH Berlin, www.epubli.de

      Copyright: August 2001 / Februar 2002 / Februar 2016 Klaus Zehnder

      ISBN:

      Inhaltsverzeichnis:

      1.

      Vorwort

      2.

      Hauptteil:

      Begriffe aus der Welt des Fußballs mit Kurzkommentaren

      in alphabetischer Reihenfolge

      3.

      Sachregister der Begriffe

      4.

      Nachwort

      Vorwort:

      Wer sich in seinem Leben vom Fußball begleiten läßt, sich Spiele, Spielberichte und Kommentare danach im Fernsehen und in der Tageszeitung ansieht, dem fällt auf, daß sich die Formulierungen der Beteiligten immer wieder gleichen oder ähneln. Der Fußball als schönste Nebensache der Welt besitzt einen angestammten, ureigenen Sprachschatz. In diesem Buch sollen zentrale Begriffe aus dem Fußball alphabetisch aufgeführt und kommentiert werden. Dieses Kompendium soll nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern insbesondere in die Begriffswelt des Fußballs einführen.

      Vielleicht hören Sie, lieber Leser, dann bei der nächsten Trainerpressekonferenz genauer hin...

      Der Fan soll eine Zusammenstellung ihm lieb gewordener Begriffe erhalten, deren Kommentierung ihn vielleicht manchmal zum Schmunzeln bringt. Er soll die ihm liebste Sache der Welt aber auch in diesem Buch wieder finden und wieder erkennen.

      Für Statistiker mag es vielleicht interessant sein, daß mehr als die Hälfte der nachfolgend aufgeführten Worte (ca. 57 %) aus der Welt des Fußballs das erste Drittel des Alphabets besetzen. Dies zeigt, daß der Fußball jedenfalls aus Gründen der Sprache und ihrer doppelten Spiegelwirkungen (die Worte spiegeln den Fußball, dieser spiegelt die Worte) im professionellen Fußball ganz vorne angesiedelt ist und sich hinter der internationalen Spitze nicht verstecken muß. (Für diese wissenschaftliche Erkenntnis wird an dieser Stelle das Prioritätsrecht geltend gemacht.)

      Zum Buchaufbau ist zu erwähnen, dass Begriffe und Kommentierungen weitgehend in dem Jahr 2001 bis Anfang 2002 geschrieben wurden. Erst geschah dies mit dem Datenbankprogramm von Claris Works auf einem Performa 5200 von Apple Computer, so dass sich die Begriffe von selbst automatisch alphabetisch ordneten. Danach habe ich sie peu a peu händisch auf einen Laptop mit Windows 98 SE in eine Word-Datei transferiert, wobei die alphabetische Reihenfolge gleich blieb. Die verwendeten Fachgebriffe habe ich sodann in ein Sachregister alphabetisch eingefügt. Rein technisch machte ich dies, indem ich jeden Begriff auf einen kleinen Zettel schrieb, und diese Zettel dann alphabetisch ordnete und sie danach sämtlich in ihrer Reihenfolge in die Datei eintrug.

      Der Inhalt der so bis Anfang 2002 entstandenen Word-Datei habe ich neuerdings, also 2016 als Ganzes unter Windows 10 erst in eine Word 2007-Datei transferiert, und als sich dort die eingefügten Seitenzahlen nicht hielten, weiter in eine Libre Office Writer Datei transformiert und dort neu formatiert. Das Vorwort habe ich ergänzt, den Titel und das Inhaltsverzeichnis sowie das Impressum neu erstellt, und das Nachwort neu geschrieben. Für textkritische Hinweise, falls sich Fehler eingeschlichen haben sollten, bin ich den Lesern dankbar.

      Fußball bleibt immer spannend. Es geht nicht nur um die Faszination einzelner bedeutender Spiele. Oder um die Schicksale von Vereinen und Fußballern, auch von Trainern rund um den Fußball. Es geht nicht nur um Trophäen, Meister oder Pokaltitel oder Champions-League-Titel, um Europameisterschaften und Weltmeisterschaften. Es geht um den Kampf, um den unermüdlichen taktisch vorbereiteten und konzentrierten, spielerisch hochrangigen und technisch guten Fußball. Die Herzen fiebern bei jedem Spiel mit. Selbst wenn es ernster wird, bleibt der Spaß trotzdem erhalten. Jedoch sieht man: auf dem Platz wird niemandem etwas geschenkt, selbst die besten Mannschaften müssen sich jedes Spiel erst einmal erarbeiten. Siege sind keine Selbstverständlichkeit, sondern verlangen Konzentration, Aufmerksamkeit, Können, auch Spielwitz. Und gute spielerische mannschaftlich geschlossene Vorbereitung. In den wichtigsten Situationen muss jeder Spieler einer Mannschaft wissen, was er im Gesamtgefüge zu tun hat. Nur so ist man in der Verteidigung ein Bollwerk, nur so hat man ganz vorne in der Nähe des gegnerischen Strafraums die Sekundenbruchteile der Reaktionszeit zu seinen eigenen Gunsten. Wenn die Spielzüge gut vorbereitet und trainiert sind, ohne dass der Gegner sie kennt, dann kann man durch eigene Schnelligkeit in der Spieldurchführung den Gegner praktisch kopflos machen, so dass er schlecht steht und dem Spielverlauf nicht mehr dermaßen rasch folgen kann, dass er effektiv etwas dagegen einwenden könnte. Die Kraft der Überraschung stellt dann den entscheidenden Faktor für einen Treffer und damit auch für den Sieg in einem Spiel dar. Selbstverständlich gibt es noch weitere Faktoren wie Motivation, Ausgeruhtsein der Spieler, Gesundheit, Trainingsaktualität usw., die Fußhalltrainer hören und lernen dies spätestens in der Sportschule, wenn sie den Trainerschein machen. Die Spieler bekommen alles bereits quasi „nebenher“ mit.

      Manche Kommentatoren mögen Fußball ja bekanntermaßen „freizügig“ mit der Betonung darauf, dass es kein Rasenschach sein darf, sonst sei es „zum Einschlafen“ trocken und langweilig. Aber bei hochrangigen Spielen siegt man nicht nur mit bestem Einsatz, Kampfeswillen, bester Kondition und taktischer Einweisung, indem man „hinten dicht macht und vorne hilft der liebe Gott, die Flanke muss eben gut geteimt sein, „kommen“, und der Stürmer oder sein Vertreter vor Ort muss eben richtig köpfen, die Pässe müssen ankommen und überhaupt müssen alle eben das Glück der Tüchtigen an ihrer Seite haben“. Nichts davon ist zu hundert Prozent wahr: wer ein Spiel wirklich dem Zufall überläßt, der schadet seiner Mannschaft. Sie muss quasi vor dem Spiel bereits wissen, was sie im Spiel machen wird, und sie muss es so gut dann auch ausführen können, dass es erfolgreich gemacht wird. Das geht nur mit gutem Training und der konzeptionellen Erarbeitung von Spielzügen, die man bei jeder Gelegenheit parat haben muss, um sie genau so wie sie zu machen sind auch durchführen kann, jeder Spieler mit seinem Part, auf seiner Position, und wenn da nicht, dann in seiner Aufgabe im betreffenden Spiel. Aber man muss dies den Fans und der Öffentlichkeit nicht unbedingt auf die Nase binden. Die Zuschauer sehen gerne „Spontaneität“ und „das Ermessen des guten Spielerpotentials“ und haben es gerne überraschend. Wenn sie denken würden: das war gerade „Spielzug Nummer 20.4 a“, dann wären die meisten Zuschauer in ihrer Leidenschaft gebremst: das Kognitive würde die Emotionen zu sehr überlagern. Deshalb muss man eben wissen, was man intern macht, und wie man sich extern präsentiert. Wenn es um soviel Geld geht, um viele Millionen, um den Eintrag in die Geschichte des Fußballs, dann kann man doch nicht alles dem Zufall und dem Trainieren von Einzelkomponenten wie Kraft, Fitness, Taktik allgemein, Spiel zwei gegen fünf etc überlassen. Sonst hätte man die Schrecksekunde, welche die Reaktion des Gegenspielers und überhaupt einer gegnerischen Mannschaft verzögert, nicht erfolgreich ausgenutzt. Das wäre eine doch oftmals schwere Unterlassungssünde. Und man hätte auch nicht die Dominanz der Übersicht.

      Klaus Zehnder, 2016

      Hauptteil:

      Aberglaube, der, Sg.

      Ohne Aberglaube geht im Fußball nichts. Das magische Denken, eigentlich unseren dummen und ungebildeten Urahnen zugedacht, feiert im Fußball Erfolge. Man will so den Erfolg erzwingen und auch das Glück. Rituale gehören dazu, etwa daß man sich eine Glatze schneiden oder sich einen Bart wachsen läßt, einen Pullover nicht mehr wäscht und wechselt, eine Münze irgendwo auf dem Spielfeld vergräbt, sich vor dem Spiel einen Zaubertrank einverleibt, eine bekleidete Ziege während des Spiels an den Spielfeldrand stellt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Glücks- und Schicksalsgötter gnädig zu stimmen und ihnen den eigenen Willen aufzuzwingen. D.h., wenn es denn funktioniert....

      abgefälscht