Jörn-Hinrich Laue

Reisen mit Hurtigruten und anderen Fährschiffen - Begegnung mit Schleppern und bemerkenswerten Schiffsumbauten


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mit Hurtigruten – Postschiff – Norwegen

      „VESTERÅLEN

      Hurtigruten – mit dem Postschiff nach Kirkenes und zurück

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      Über Hurtigruten ist schon viel geschrieben worden – die schönste Seereise der Welt?

      Sicher für Kreuzfahrttouristen ein Naturereignis, aber in erster Linie einmal eine Fährschiff-Route.

      Um die Bedeutung und Notwendigkeit der Linienverbindung entlang der norwegischen Küste zu verstehen, ist ein Blick auf die geografische Situation des Landes hilfreich: Das heutige Norwegen erstreckt sich über rund 2.650 Kilometer in Nord-Süd-Richtung.

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       https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schweden_und_Norwegen_um_1888.jpg

       Karte von ca. 1888 aus Meyers Konversationslexikon

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       https://de.wikipedia.org/wiki/Hurtigruten#/media/File:Trajet_de_l%27Hurtigruten_de.svg

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      Wer mit dem Gedanken spielt, eine Reise über alle Stationen (34 an der Zahl) von Bergen nach Kirkenes und zurück zu machen, der sollte sich zunächst einmal über den Zeitpunkt der Reise im Klaren sein. Nicht zu jeder Jahreszeit werden alle Punkte angesteuert. So entfallen in den Wintermonaten die Fahrt durch den Geirangerfjord und der Besuch auf den Lofoten.

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      Der Geirangerfjord, zweifellos von erhabener Schönheit, wird ohnehin nur für die Touristen befahren. Auch sollte man bei der Planung einen Stopover, entweder auf dem Hin- bzw. Rückweg in die Hansestadt Bergen einplanen.

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      Die Wahl des Schiffes ist Geduldssache. Geht man überwiegend vom deutschen Publikum aus, ist man auf den neueren Schiffen gut aufgehoben. Wählt man die jetzt langsam ausgesonderten Mittelklasse-Schiffe, erhält man mehr Einblick in die eigentliche Aufgabe der Fährschiffe, nämlich die Versorgung mit Waren und Gütern aller Art der heimischen Hafenstationen.

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       Versorgung mit Waren und Gütern aller Art

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      Durch die bei allen Schiffen, auch den neueren, eingebaute Seitenpforte, verbunden mit einem Lift zu den verschiedenen Decks, werden palettenweise Waren aller Art be- und entladen.

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      Von Autos bis Fisch und Lebensmittel, sogar Särge, alles Dinge, die auf dem Landweg wegen des dünnen Straßennetzes nur sehr umständlich zum Empfänger gelangen. Das ist die eigentliche Aufgabe der Schiffe, die Versorgung der kleinen und großen Städte zu gewährleisten.

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      Bei den Schiffen der Mittelklasse, die durch nachträgliche, erweiterte Passagierkapazitäten verunstaltet wurden, ist man noch am nächsten am Geschehen.

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      Landgänge, kleine und längere Spaziergängen sind so gut wie überall möglich. Auch das Überspringen von Häfen wird angeboten. Täglich wird an Bord, schon morgens, ein DIN A4 großes Blatt mit den Anlaufhäfen des Tages zum Aushang gebracht.

      Hier wird ebenso aufgeführt, welchem Schiff man auf der Nord- bzw. Südroute begegnet, wie über die Liegezeit in den Häfen.

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       MS LOFOTEN auf Gegenkurs

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      Auch kommt es vor, dass zwei Hurtigruten-Schiffe zusammen in den Häfen liegen. Eins auf Nordkurs, eins auf Südkurs. Es besteht dann auch die Möglichkeit, ein anderes Schiff der Reederei zu besichtigen.

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      Die Mahlzeiten an Bord werden zum Frühstück und zu Mittag per Buffet angeboten. Das Abendessen, das Dinner wird am Platz serviert. Das Essen ist ausgesprochen gut und befindet sich auf höchster Ebene, und köstlich frischer Fisch ist stets im Angebot.

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      Zwischen den Häfen und Mahlzeiten genießt man im Panoramasalon, auf den Mittelklasse-Schiffen, nachträglich zwischen Brücke und Schornsteindeck eingebaut, den Ausblick auf eine zerklüftete Küstenlandschaft.

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       Ausblick auf eine zerklüftete Küstenlandschaft

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       Ausblick auf eine zerklüftete Küstenlandschaft

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      Mit etwas Glück kann man Wale und Seeadler beobachten. Ansonsten beschränkt sich das Tierleben eher an zu panierenden Lachsformen während eines Landausflugs zum Nordkap, meistens regenverhangen, wird auch ein Stopper bei einer urtypischen Samifamilie und Rentieren gemacht. Hier glühen dann die Fotoapparate, und man muss aufpassen, dass der hinter der Hütte geparkte Volvo mit Alufelgen nicht mit aufs Bild kommt.

      Weiter gen Norden sind die Felsen nicht mehr so schroff, mehr rundlich, und die Landschaft wird noch karger. Hier zu leben erfordert eine Genügsamkeit, die wir wohl nicht kennen. War doch kürzlich in unserer heimischen Welt ein Schild zu lesen, auf dem stand: „Coffee to go – auch zum Mitnehmen“ – in diesem Landstück undenkbar. Selbst für norwegische Verhältnisse ticken die Uhren noch anders. Der Wendepunkt ist in Kirkenes erreicht. Hier – könnte man meinen – ist die Welt wirklich zu Ende.

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       Kirkenes –„Endstation und Wendepunkt der Reise“

      Jetzt, auf der rückgehenden Route, werden alle Häfen, die wir auf der nordgehenden Route angesteuert haben, nämlich nachts, am Tag angelaufen. Man verpasst also gar nichts und bekommt alles bis Tageslicht zu sehen. 34 Häfen, eine perfekte Organisation.

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      VESTERÅLEN verfügt über einen gut sortierten Kiosk, in dem man nicht nur „Schnickschnack“ kaufen kann und über eine Cafeteria, die überwiegend von den Passagieren genutzt wird, die nur zwei, drei oder vier Hafenstationen mitfahren und dann wieder aussteigen, um einzukaufen und mit dem nächsten Schiff (nord- / südgehend) wieder zurückzufahren.

      In Stokmarknes befindet