zu singen. Na ja, es gab auch Spaß im Sozialismus. Heute heißt das selbstverständlich Fun.
Bitter kalt im März 1965 aber das Flair einer Messe war für mich völlig neu, unbekannt, aufregend und sollte meine ganze berufliche Zukunft bis zum Ausscheiden aus dem ersten und dem zweiten Arbeitsleben beeinflussen. Manch einer hat eben zwei Leben.
Ab März 1966 liefen die Vorbereitungen für den Umzug von der Weinbergstraße 92 in die Freiberger Straße 8 auf Hochtouren. Chr. war inzwischen im Krankenhaus Neustadt angekommen mit seiner „Einschußstelle“ über der Nasenwurzel.
Am 9. April sind wir dann tatsächlich umgezogen. In eine, für damalige DDR-Verhältnisse geradezu luxuriöse Wohnung, für sage und schreibe 92,- Mark Warmmiete. Glaubt uns heute keiner mehr. Na gut, ich bekam knapp 600,- Mark brutto als Ingenieur und Karin noch weniger.
War nun "Offert-Ingenieur" im Absatz, besser im Export, konnte mich in Ruhe auf meine Auslandseinsätze vorbereiten, war seit 1965 dabei, eine postgraduale Qualifizierung als Außenhandelsökonom in Leipzig zu machen, habe sie im August 1969 beendet, wechselte fachlich von der Funktechnik zur Kabelfehlerortungstechnik und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Und sie kamen bald und in unübersehbaren Massen.
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