kam sie auf die Beine.
Sie rannte auf Kurgan zu und verpasste auch ihm einen Schlag. Verdutzt über die Wucht und Kraft dieses Hiebes taumelte er wenige Schritte zurück.
Und nun sah er im gelben Licht des Kaminfeuers, das den Raum notdürftig erhellte, dass übernatürliche Strahlen ihrer gelb gewordenen Augen, das blutunterlaufene Rot dahinter und ihre blitzende Hauer in ihrem geöffneten Mund. Nun wurde ihm bewusst, mit was er es zu tun hatte. Und dass auch sie von einer überirdischen Kraft gespeist wurde, die sie unsterblich und übermenschlich stark machte.
Im blieb nur eines: sich schnellstens zu bewaffnen. Gelang es ihm dann sie zu enthaupten, war er frei.
Elaine erahnte seine Absicht schnell und flog zwischen ihm und sein Schwert, das wie in einem ewigen Schlaf auf dem großen Tisch ruhte.
„Ha, mir entkommst du nicht Krieger!” fauchte die Vampirin.
„Das entscheide immer noch ich!” erwiderte Kurgan und griff sie erneut an.
Seine Gewandtheit war so schnell, dass er sie damit überraschen konnte. Ungeachtet des Blutes, das ihm ins rechte Auge floss, stürzte er sich auf sie und versetzte ihr einen weiteren wuchtigen Schlag, der sie durchs Zimmer schleuderte. Abermals stieß sie mit einem Möbelstück zusammen, kam aber schnell wieder auf die Beine.
Inzwischen fand sich das mächtige Breitschwert wieder in Kurgans Besitz.
Um nun nicht ihr Untotenleben zu verlieren, entschied sich Elaine zur Flucht. Ihre Gestalt verwandelte sich in eine Fledermaus mit übergroßen Massen und so verunstaltet flog sie ihm davon.
„Flieh nur, Elende! Ich hätte dir sowieso nicht geschmeckt”, rief Kurgan ihr nach.
Von ihrem Versteck aus hörte Elaine, wie Kurgan seine Wut an ihrem Inventar ausließ. Sein mächtiges Schwert, seine ungebändigte Wut und seine übernatürliche Kraft zerbrachen die alten Möbel, die Geschirre und prächtig bestickten Gobelins mit Leichtigkeit - als würde Papier zerrissen.
Elaine wagte sich jedoch nicht hervor, um ihm Einhalt zu gebieten. Denn sie hatte in seinen Augen eine ebensolche Unsterblichkeit gelesen, wie sie sie besaß, nur auf einer anderen Basis gestützt. Vielleicht hätte er ihr tatsächlich nicht geschmeckt?
Nachdem er fast die ganze Nacht damit zugebracht hatte, vergebens nach der Blutsaugerin zu suchen und ihre Behausung zu verwüsten, bestieg Kurgan, als der Morgen graute, sein schwarzes Pferd, das die Nacht vor dem Haus angebunden verbracht hatte, und ritt davon.
Elaine und Kurgan begegneten sich niemals wieder, obgleich beide noch Jahrhunderte leben würden.
Doch Kurgans weitere Bestimmung und vor allem sein dramatischer Tod, ist eine ganz andere Geschichte, die bereits an anderer Stelle erzählt wurde.
Ende
Erstellt 1987/überarbeitet 1998
Kurgan ist ein Charakter aus dem Film „Highlander – Es kann nur einen geben“
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