Julia Meumann

Der Mustang unterm Himbeerbusch


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       Der Mustang unterm Himbeerbusch

       Neda & Naseweis

       Ein fantastisches

       Pferdeabenteuer

      

      

      Originalausgabe

       Copyright 2014 by Julia Meumann

       Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

       Sämtliche, auch auszugsweise

       Verwertungen bleiben vorbehalten.

       Umschlagbilder & Fotomontage:

       Fotolia.de, stadtNatur.eu

       Umschlaggestaltung: stadtNatur.eu

       published by: Julia Meumann, Berlin

       www.juliameumann.de

      

      „Konnten Schmetterlinge eigentlich nur fliegen,

       weil sie Flugpulver auf den Flügeln hatten? –

       Poetisches Märchen mit schönen

       Sprachbildern!“

       Rezension Lovelybooks

       Inhaltsverzeichnis

       Wie alles begann

       Edi und Inga

       Klein wie ein Mustang

       Wie es weiterging

       Los geht`s!

       Unheimliche Spuren

       Fährtenleser

       Nacht unter Sternen

       Die Suche geht weiter

       Die geheime Trasse

       Süß und gefährlich!

       Tief im Moor

       Das Schattenhaus

       Die kleinen Mustangs

       Auf der Mauer auf der Lauer

       Wolfgang und die blaue Dohlores

       Der geheime Gang und die Propellermäuse

       Die Flucht

       Frei wie ein Mustang

       Naseweis der Held

       Abschied von der Herde

       Zurück zu Hause

       Epilog • Nachwort

       Glossar • Worterklärung

       Für alle kleinen und großen Helden ♥

      

      ..•. Wie alles

       begann .•..

      WUMM, WUMM – WUSCH, sausten die Autos unter Nedas Füßen hindurch. Jeden Tag lief sie über diese Brücke. Jeden Morgen zur Schule hin und am Nachmittag wieder zurück.

      Sie sprang hoch, um sich die Träger ihrer großen Schulmappe zurück auf die Schultern zu rücken. Manche Autos hatten Fahrräder auf dem Dach, andere waren beladen mit weißen Booten oder grauen Dachkoffern.

      „Die Autos mit den Booten fahren wahrscheinlich ans Meer“, flüsterte Neda. „Die Autos mit den Fahrrädern vielleicht irgendwo hin, wo es ganz flach ist und man nicht so viel strampeln muss. Bestimmt irgendwohin, wo alles sehr grün ist und wo überall bunt gefleckte Kühe auf langen Grashalmen kauen.“

      Und wer weiß, überlegte sie noch. Vielleicht waren in den Dachkoffern sogar fliegende Teppiche oder Zaubermaschinen, mit denen man echte Menschen zersägen und wieder zusammensetzen konnte. Oder hin und wieder auch ein paar freche Kinder, die im Auto beim Keksessen gekrümelt hatten.

      Sie kickte einen kleinen Stein vor sich her und blickte dann hinauf zu ihrem Zimmerfenster. Sie konnte es tatsächlich von der Brücke aus sehen, es war das allerschönste Fenster im ganzen Haus. Weit oben im neunten Stock.

      Ganz alleine hatte sie es beklebt, mit bunten Blumen und Schmetterlingen. Heute früh hatte sie es dann einen Spalt weit geöffnet, denn sie liebte es, wenn die Luft so wundervoll nach Sommer duftete wie heute, am letzten Schultag vor den großen Ferien.

      Am Ende der Brücke musste sie den Stein scharf nach links kicken, damit er nicht vom Bordstein sprang. Aber, ach nein, das war zu scharf links. Der Stein landete unter der Himbeerhecke, die ihr die stacheligen Arme entgegen streckte, als wollte sie sagen: „Jetzt ist es meiner, bäh!“

      Aber so etwas konnte Neda überhaupt nicht leiden. Außerdem war es auch noch ein besonders schöner Stein gewesen, grau wie eine Maus und kugelrund.

      Sie beugte sich vor, packte vorsichtig die langen Himbeerarme zwischen den Dornen und bog sie zur Seite um. „Steinchen, Steinchen, wo kannst du nur seinchen“, flüsterte sie ... aber was war das? Direkt vor ihr unter der kratzigen Himbeerhecke stand ein kleiner, knallschwarzer Mustang.

      „Zuckerhagel und Windbeutel“, staunte Neda.

      Der Mustang schnaubte leise und scharrte mit seinem kleinen Vorderhuf in der Erde. Dabei schüttelte er den zierlichen Kopf, sodass seine rabenschwarze Mähne wild aufflog und hoch durch die Luft wirbelte.

      Neda kniete sich vorsichtig hin, um ihn nicht zu erschrecken, doch er war überhaupt nicht scheu! Er wieherte hell und kam in kleinen, tänzelnden Schritten auf sie zu getrabt. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich auf seinem glatten Fell, es glänzte so schwarz wie Lakritze. Ebenso die lange Mähne. Einfach alles an ihm, sogar die wild funkelnden Augen und die langen Wimpern waren so tiefschwarz wie die Nacht. Nur auf der Nase hatte er einen winzigen, weißen Fleck, der aussah wie eine einzelne, verlorene Sommersprosse.

      Zaghaft