Andreas Knierim

Delfinschlaf


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      Andreas Knierim

      Delfinschlaf

      Botschaften von Mia Schütz aus der Zwischenwelt der persönlichen Karriere

      Dieses eBook wurde erstellt bei

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorbemerkungen: Mia Schütz – die erste Kontaktaufnahme

       Montag

       Dienstag

       Mittwoch

       Donnerstag

       Freitag

       Samstag

       Sonntag

       Montag

       Dienstag

       Mittwoch

       Donnerstag

       Freitag

       Samstag

       Wieder Sonntag

       Montag

       Dienstag

       Mittwoch

       Donnerstag

       Freitag

       Samstag

       Wieder Sonntag

       Montag

       Sonntag (1 Jahr)

       Nachbemerkungen: Mia Schütz – die letzte Kontaktaufnahme

       Dank

       Informationen und Kontakt

       Impressum

       Vorbemerkungen: Mia Schütz – die erste Kontaktaufnahme

      Mia Schütz nimmt über meinen Blog »Geschichten aus dem Arbeitsleben - Nachrichten aus der Zwischenwelt der persönlichen Karriere« Kontakt mit mir auf. In diesem Blog gebe ich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Unternehmen die Möglichkeit, mir Mails zu schreiben und Texte aus ihrem Arbeitsleben, ihrem Unternehmen und ihrer Organisation anonym zu veröffentlichen.

      Beim Leser der ersten Texte merke ich: Mia Schütz' Schreibstil ist weniger Dokumentation sondern eine gute geschriebene Geschichte. Vor allem die Aufzeichnung von Dialogen lässt vermuten, dass Frau Schütz so etwas wie einen Roman im Kopf hat. Warum sie diese Textform an mich als Blogbetreiber schickt – ein Rätsel. Vielleicht ist das ihre Art, an die Öffentlichkeit anonym heranzutreten? Eben kein Buch zu veröffentlichen, eher lose Kapitel mit Wochentagsnamen zu schreiben?

      Ich einige mit ihr auf das Pseudonym »Mia Schütz«, um sie vor Konsequenzen in ihrem Arbeitsverhältnis zu schützen. Die ersten Kapitel erscheinen parallel im Blog, auf Facebook und bei Twitter.

      Andreas Knierim, im Juni 2012

       Step into the night, it will be alright.

       Ben Gibbard

      Wenn das hier ein Film wäre, dann würde jetzt das Licht im Kino ausgehen. Es würde immer dunkler, dann schwarz.

      Wir wären sehr aufgeregt, denn jetzt beginnt der Film.

      Und dann - vor unser aller Augen - würde sich der magische Satz auf der Leinwand zeigen: Based on a true story.

      Mia

       Montag

       Innen. Mias Arbeitskoje. Tag.

      Das ist jetzt mein Schreibtisch für den heutigen Tag, morgen ist es wieder ein anderer. Die Anweisung der Unternehmensleitung lautet: Keine persönlichen Utensilien wie Fotos, Andenken, Postkarten gehören auf den Schreibtisch. Morgens sind die Arbeitspapiere aus dem persönlichen Container auszupacken. Die Praktikanten drucken für die Schubladen ein Namenschild aus, das in den vorbereiteten Namensschildschlitz zu stecken ist. Abends sind die Arbeitspapier wieder einzupacken. In den persönlichen Container.

      Aber bitte nur ganz wenige Papierchen, denn wir haben hier das papierlose Büro. Das bedeutet wiederum, dass wir am Scanner lustig anstehen, um Notizen unserer Chefs zu digitalisieren und in die richtigen Computerordner zu versenken. Und da bleiben sie, wie die Titanic, hunderttausend Meter tief.

      Ich schaue auf meinen PC: Einer der schrecklichsten Erfindungen der Neuzeit ist der eigene Outlook-Kalender, in den die Anderen hemmungslos ihre unwichtigen Termine eingetragen können. Dabei denken sie sich wahrscheinlich: »Einer geht noch, einer geht noch rein.«. Ich werde dann eingeladen. So wie es bei Facebook nur Freunde gibt, so bedeutet Einladung bei Outlook, dass ich gefälligst da zu sein habe. Natürlich kann ich mir Zeiten eintragen, die mit privat belegt sind. Alle sehen das dann aber: Ein Termin ohne Betreff ist ein Termin, wo sich die liebe Mia einen Lenz macht und die Beine rasiert. So ist das hier.

      Die Kommunikation zwischendurch ist Teil der Kultur unseres Unternehmens. Alles Wichtige wird eigentlich zwischendurch gemacht. Telefonate, E-Mails, Postings, Voice-Mails, SMS können wir uns sparen, denn beim Latte wird über die wichtigen Points gesprochen, pardon, getalkt. Ich habe mir dort gerade von meinem Chef eine komplette Präsentation absegnen lassen: »Ja, sehr gut, machen Sie mal, Frau Schütz. Das ist gut!«

       Innen. Präsentationsraum. Tag.

      Das Spiel geht so: Assistentin (also Mia, also ich) steht vorn, ist möglichst hübsch anzusehen. Die Männer glotzen mir auf die Brüste und die Beine und wenn ich mich jetzt umdrehe: auf den Hintern. Meine Körperteile werden später beim After-Work in lustiger Männerrunde analysiert.

      Schmocks.