Jürgen Ludwig

Fehlalarm


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Ingo Norden verabredet gewesen, da sie eine Gemeinsamkeit hatten: Alle drei wollten Sven Overt verklagen.

      „Schon merkwürdig, dass sich die drei an einem Samstag im Privathaus des

      Rechtsanwaltes getroffen haben wollen. Wir sollten uns diesen Norden vornehmen.“

      „Und sie haben bis spät in die Nacht diskutiert, das sieht sehr konstruiert aus.“

      Am anderen Tagen suchten die beiden Beamten den renommierten Anwalt in seinem Haus auf. Conny trat zufällig in den ausladenden Wintergarten.

      „Das sieht aber nach einem Kahlschlag aus“, wandte Conny ein, denn der Garten war mit Baumstümpfen übersät.

      Norden, ein distinguierter Herr Mitte Vierzig, wechselte die Farbe.

      „Es hat einen sehr traurigen Hintergrund. Wissen Sie, meine Frau hat die Fichten anpflanzen lassen, doch sie verstarb vor drei Monaten bei einem schrecklichen Unglücksfall. Daher habe ich einen Gärtner beauftragt, die Bäume zu fällen.“

      Völlig frustriert kehrte Conny mit ihrem Assistenten ins Büro zurück. „Das Alibi ist wasserdicht und es gibt keine Beziehung zwischen den Dreien und dem Anwalt.“

      Bohlbach schien jedoch nicht zuzuhören. Er telefonierte mehrmals, nickte und notierte. Dann wandte er sich an seine Chefin:

      „Vielleicht habe ich doch eine Verbindung. Eine gute Bekannte aus meiner Studienzeit, die als Reporterin für die yellow press arbeitet, hat mir einen Hinweis gegeben, dem ich jetzt noch einmal nachgegangen bin. Die gute Frau Norden hatte eine Affäre mit Sven Overt. Nicht nur das, sie war von ihm schwanger, aber er hat sie mehr oder minder aus seiner Villa geschmissen.

      Gerüchte zufolge, so meine Bekannte, hat Frau Norden dann den Autounfall.

      Sie raste mit ihrem Sportwagen vor einen Brückenpfeiler. Unfall oder Selbstmord?“

      „Und Norden wusste davon?“

      Gebieterisch nickte der junge Beamte und ergänzte: „Frau Norden war um

      einiges jünger als ihr Mann. Meine Quelle, die Reporterin und die Verstorbene, waren gute Freundinnen.“

      „Verdammt, jetzt müssen wir die vier irgendwie festnageln.“

      „Der Seminarleiter hat noch einmal bestätigt, dass einer der Kuttenträger möglicherweise der Verlagschef war. Er kennt seine Stimme recht gut.“

      „Das reicht nicht.“

      „Wir sollten den Gärtner vorladen“, schlug von Bohlbach vor und lächelte sardonisch.

      „Was dann?“ Conny legte ihre Vorurteile langsam ab.

      „Wie viele Baumstümpfe haben Sie gezählt?“

      „Zwölf. Jeweils sechs Bäume haben sich gegenüber gestanden.“

      „Dann müsste der Gärtner folglich die gleiche Anzahl an Stämmen beseitigt haben.“

      Nach dem Gespräch mit dem Landschaftspfleger, der zudem die Rechnung mitgebracht hatte, sprachen die beiden bei der Staatsanwaltschaft vor.

      „Zwölf Fichten gefällt, elf Stämme entsorgt, so haben wir es schriftlich. Zudem ist bewiesen, dass der Pflock aus frisch geschlagenem Fichtenholz gefertigt worden war und man fand Spuren von Harz am Boden.“

      Mit den Durchsuchungsbefehlen in der Tasche machten sich die Kriminalisten auf den Weg. Tatsächlich fanden sie Reste eines Fichtenstammes und Werkzeug in dem Geräteschuppen des Rechtsanwaltes und Harzspuren im Kofferraum des Fahrzeugs des Verlegers.

      Neben weiteren Faserspuren, die die Beweiskette weiter schlossen, fand ein Beamter bei Ina Gruhl ein Manuskript mit dem Titel: Tod eines Blutsaugers.

      Dies sollte den Teilnehmern des Schreibseminars als Übungsmaterial zur Verfügung gestellt werden.

      Demond, der geschasste Kritiker, brach das Schweigen und gestand die Tat. Er hatte unter einem Vorwand die Autoren herbeigelockt, während die drei anderen in einer Nische gelauert hatten und ihn niederschlugen. Rechtsanwalt Norden hatte sich unter falschen Namen als Teilnehmer ins Seminar eingeschrieben. Jeder von ihnen hatte auf den Pflock eingeschlagen.

      Conny Fuhrmann lud ihren Assistenten ins ‚Dreams’ ein, und war überrascht, dass er in Motorradkluft erschien.

      „Nanu, das hätte ich nicht erwartet. Sie und ein Rocker?“

      „Dienst ist Dienst und Freizeit ist Freizeit.“

      „Jetzt sagen Sie mir aber, wie kamen Sie auf diese Geschichte mit den Fichten?“

      Von Bohlbach lachte lauf. „Intuition, liebste Chefin. Ich hatte mir das Motto des Seminars angesehen: Ein Krimiseminar mit dem Thema: Der Mörder ist immer der Gärtner.“

      Conny merkte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss.

      „Also nicht immer Van Helsing?“

      „Nein“, lachte Conny, „darauf sollten wir trinken. Prost!“

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