Peter begann mit Austern, das war klar gewesen, ich wählte Hummersuppe. Als Hauptgericht bekam Peter Jakobsmuscheln (scallops). Genauer gesagt war es nur eine, die war aber so riesengroß, dass wir erst mal minutenlang völlig fasziniert den Teller anstarrten. Nicht nur wegen der Größe, sie sah auch prachtvoll aus, so wie sie da lag, in ihrem ehemaligen Haus. Dazu gab es mashed potatoes, nein piped potatoes, also durch die Tülle gedrückter Kartoffelbrei. Man könnte sagen, Kartoffelbrei ist doch nichts Besonderes – es war etwas ganz Besonderes, aber nicht etwa, weil der Brei durch die Spritztüte sehr ansehnlich auf dem Teller landete. Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich so eine geniale Komposition gekostet. Die Jakobsmuschel hatte einen fabelhaften Geschmack. Ich war derart überwältigt, dass ich doch wirklich überlegte, meinen Steinbutt zurückgehen zu lassen und ebenfalls – nein, Steinbutt war mein absoluter Lieblingsfisch. Aber ich schielte ständig rüber zu Peter und begutachtete jedes Stück Jakobsmuschel auf seiner Gabel.
Es waren gewaltige Portionen, vor allem nach dem extrem sättigenden Guinness als erste Vorspeise. Noch nicht einmal mehr die köstliche Crème Caramel konnte ich aufessen. Wir schleppten uns hinaus. Fünfzig Pfund – für ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis. (Ein irisches Pfund wurde 2002 auf 1,269 Euro festgelegt.)
Es war inzwischen nach zehn p.m. Auf der Straße stauten sich immer noch die Autos, die Gehwege waren immer noch voller Menschen in Killarney, Irlands Touristenzentrum.
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