Meine Katze fürs Leben Ratgeber

Britisch Kurzhaar Katze


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oder einer weiteren Katze zunächst zu Revierkämpfen führen.

      Britisch Kurzhaar Katzen lassen sich recht gut als reine Wohnungskatzen halten, denn sie haben keinen ausgesprochenen Freiheitsdrang. Natürlich brauchen sie Bewegung und Kratzmöglichkeiten im Haus. Auch Orte, an denen sie sich verstecken können, sind den Katzen wichtig.

      Ansprüche der Rasse

      Das Wichtigste ist die Katze tiergerecht zu halten. Das heißt ihre Besonderheiten zu respektieren und darauf einzugehen. Natürlich ist auch die BKH eine Katze, aber selbst erfahrene Katzenhalter stellen schnell fest, dass die kleinen Briten einige Besonderheiten haben.

      Pflege

      Die Britisch Kurzhaar unterscheidet sich von den meisten Katzen durch ihr Fell. Bedingt durch das dichte Unterhaar, verliert sie deutlich mehr Haare als andere Katzen. Ein haarfreies Haus ist mit einer BKH als Mitbewohner kaum zu erreichen. Das kurze Fell täuscht in dieser Hinsicht, denn die dichte Unterwolle ist das Problem. Sie hat eine derart feine Textur, dass sich die Härchen regelrecht in Textilien einarbeiten. Selbst nach dem Waschen in einer Waschmaschine finde sich auf vielen Kleidungstücken noch Katzenhaare. Staubsauger, Kleiderbürste und Fusselrolle werden daher schnell zum ständigen Begleiter der menschlichen Mitbewohner der BKH.

      Bürsten des Fells

      Zu Zeiten des Fellwechsels gehört außerdem Bürsten des Vierbeiners zur täglichen Routine. Das bewahrt die Katze vor Verdauungsproblemen durch verschluckte Haare und hält das haarige Problem auf Möbeln und Kleidung in Grenzen. Bewehrt haben sich spezielle Tierhaarbürsten, welche die abgestorbenen Haare schonend aus der dichten Unterwolle zupfen.

      Sie müssen die kleinen Briten nicht wie Langhaarkatzen das ganze Jahr über täglich bürsten. Das gilt auch für die Britisch Langhaar Katzen, denn diese haben nur ein halblanges Fell. Es ist nicht zu übersehen, wann die Zeit gekommen ist, täglich zur Bürste zu greifen. Die Katze verliert büschelweise Haare, wo sie geht, steht und liegt. Dies geschieht meist im Frühjahr, wenn es draußen wärmer wird. Durch Büsten helfen Sie, der Katze die überflüssige Unterwolle rasch abzustoßen, damit sie sich den steigenden Temperaturen schnell anpassen kann.

      Wichtig: Freigänger, egal welcher Rasse, sollten Sie grundsätzlich täglich bürsten, um die Katze auf Flöhe, Zecken oder Verletzungen zu untersuchen.

      Baden, Manikür und Pediküre

      Ihre Kurzhaar ist vermutlich nicht wasserscheu, aber sie wird freiwillig nicht schwimmen und kein Vollbad dulden. Das ist zum Glück auch überflüssig, denn Katzen reinigen sich mit der rauen Zunge sehr gründlich und effektiv. Wenn sie eine Verschmutzung hat, die sie nicht selbst entfernen kann, beseitigen Sie diese mit einem feuchten Tuch.

      Die Krallen nutzen Katzen durch regelmäßiges Kratzen ab. Jede Katze wird daher ihre Krallen in unterschiedliche Materialien schlagen. Das Verhalten ist absolut notwendig und für die Katze extrem wichtig. Bringen Sie Kratzbretter an den Stellen an, an denen die Katze sich regelmäßig die Krallen schärft. Hier markiert sie ihr Revier. Sie braucht das. Nur wenn, trotz ausreichender Kratzmöglichkeiten, die Krallen sehr lang werden oder nach innen wachsen, sollte ein Tierarzt die Krallen stutzen. Krallen schneiden, um die Möbel zu schonen ist Tierquälerei. Das hat die freundliche BKH nicht verdient.

      Ohren und Augen pflegen

      Die kleinen runden Ohren in Verbindung mit dem dichten Fell neigen dazu zu verschmutzen. Dies wiederum kann Entzündungen auslösen, denn die Ohren kann die Britisch Kurzhaar nicht gut alleine reinigen. Meist reibt sie beim Kuscheln ihre Öhrchen an Ihrer Hand, wenn sie etwas darin stört.

      Schauen sie regelmäßig in die Ohren und entfernen Sie Schmutz mit einem feuchten Wattepad. Bitte nicht mit einem Wattestäbchen in die Gehörgänge fahren, sie könnten das Tier verletzen. Tief sitzenden Schmutz oder eine Entzündung muss ein Tierarzt beseitigen.

      Die relativ kurze Nase der kleinen Briten bedingen meist einen engen Tränenkanal. Achten Sie daher täglich darauf, dass sich an den Tränendrüsen an den inneren Augenrändern kein Schmutz ansammelt.

      Häufig lassen sich lose Verschmutzungen schon beim Kuscheln einfach mit dem Finger entfernen. Sollte der Schmutz fester sitzen, hilft ein feuchtes Wattepad.

      Zahnprobleme verhindern

      Moderne Katzennahrung besteht meist aus getreidehaltigen Trockenfutter und weichem Nassfutter. Die Nahrung eignet sich nicht, zum Reinigen der Zähne und führt daher zu Zahn und Zahnfleischproblemen. Leider sind die meisten Britisch Kurzhaar etwas faul und weigern sich auf zähem Frischfleisch zu kauen.

      Durch eine reine BARF-Fütterung verhindern Sie, dass sich Zahnstein bildet. Diese ist aber aufwendig und oft im Alltag nicht möglich. Bieten Sie der Katze verschiedene Leckerlis an und beobachten Sie, auf welchen Sie lange kaut. Wenn die Zahnreinigung auf diese Weise nicht gelingt, muss der Tierarzt sie unter Narkose durchführen. Dies ist besonders für ältere Tiere eine große Belastung.

      Eine weitere Methode ist das Putzen der Zähne mit Zahnbürste und Zahnpasta für Katzen. Gewöhnen Sie bereits Welpen an die Prozedur. Stupsen Sie mit einer weichen Zahnbürste, die einen kleinen Kopf hat, an das Maul. Das Kätzchen wird auf der Bürste kauen. Führen Sie nun Putzbewegungen aus. Sobald sich das Tier daran gewöhnt hat, geben Sie etwas Zahnpasta für Katzen auf die Bürste. Bitte keine Produkte für Menschen (auch keine Kinderzahnpasta) verwenden. Der Geschmack dieser Mittel stößt Katzen ab.

      Die Briten brauchen viel Aufmerksamkeit

      Katzen gelten als Einzelgänger, die keinen engen Kontakt zum Besitzer brauchen. Bei den Briten stimmt diese Aussage nicht.

      Eine BKH, die üblicherweise den ganzen Tag allein in einer Wohnung verbringen muss, ist unglücklich, denn sie braucht den Kontakt zum Menschen. Ein Hausgenosse, mit dem die Katze die menschenlose Zeit überbrücken kann, ist eine Lösung.

      Vergesellschaftung

      Da die Urahnen aller Hauskatzen, die Falbkatze als Einzelgänger lebt, hat sich die Meinung etabliert, dass Katzen keine Artgenossen um sich haben mögen. Dies stimmt bei den Streifzügen durch das Revier. Aber bereits beim Fressnapf zeigt sich oft, dass die Katzen dicht nebeneinander Nahrung aufnehmen, zum Teil aus einem Napf.

      Besonders reine Wohnungskatzen mögen nicht alleine sein, denn dort gibt es weniger Abwechslung als in Freiheit. Für eine Britisch Kurzhaar, die eindeutig die Nähe zu ihren Menschen sucht, ist alleine sein qualvoll. Sie sucht außerdem, selbst wenn sie ständig mit Menschen zusammen ist, die Nähe von Artgenossen.

      Aus diesem Grund sollten berufstätige Menschen am besten immer gleich zwei Katzen anschaffen. Ideal sind Wurfgeschwister oder Tiere die im Tierheim oder bei einem Vorbesitzer bereits zusammenlebten.

      

      Abbildung 3: Britisch Kurzhaar Katzen lieben die Gesellschaft mit anderen Tieren, © Anne-Beate-Renate

      Abbildung 4: Britisch Kurzhaar Katzen lieben die Gesellschaft mit anderen Tieren

      Wichtig bei späterer Vergesellschaftung: Die Charaktere müssen passen. Die eher ruhige Britische Kurzhaar verträgt sich mit Hunden und Katzen, die ein ähnliches Temperament haben. Ein junger Hund, der ständig spielen will, ist ein genauso unpassender Gesellschafter wie eine Katze, die den ganzen Tag tobt.

      Auch sollten die Tiere vom Alter zusammenpassen. Ein junges Kätzchen kann eine alte Britische Kurzhaar wieder in Schwung bringen. Wahrscheinlicher ist, dass das Jungtier nervt und für Dauerstress beim Alttier sorgt. Ein Artgenosse im gleichen Alter ist passender.

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