Renate Kimmel

Tonto, Rotwein und Mäuse auf Toast!


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Masse entsteht.

      Möglich ist auch die Zugabe von Zitronensaft oder pürierten Anchovis. Dies ist einfach nur eine Geschmackssache. Alles wird auf einer großen Platte arrangiert und in die oben erwähnte Soße gedippt.

      Bon appétit!

       Hähnchenbrustfilets in Orangensenfsauce

      Für 4 Personen

      4 Hähnchenbrustfilets

      8 Scheiben Parmaschinken

      1 Handvoll frischer Rosmarin oder Salbei ( beide Varianten sind sehr lecker )

      fertiger Orangensenf

      evtl. etwas Dijonsenf

      Olivenöl

      Salz / Pfeffer aus der Mühle

      Hähnchenbrustfilets waschen und trocken tupfen. Anschließend salzen und pfeffern. Den Boden einer Auflaufform mit Olivenöl bestreichen. Mit dem Parmaschinken den Boden auslegen und die Kräuter darauf legen. Darauf kommen dann die Hähnchenbrustfilets. Aus dem Orangensenf, evtl. etwas Dijonsenf und Olivenöl eine dickflüssige Sauce mischen, das Ganze gegebenenfalls salzen und pfeffern und damit die Hähnchenbrustfilets dick bestreichen. Im Ofen bei ca. 180 Grad Umluft je nach Größe der verwendeten Filets 20 – 30 Minuten garen lassen.

      Als Beilage empfehle ich einen Salat aus Lollo Rosso mit milden Zwiebeln und Orangenfilets, gemischt in einer leichten Vinaigrette.Dazu einen kräftigen, fruchtigen Rosé Terre dou Levant von den Producteurs réunis de la Tour d’Aigues.

       Thunfischsteaks in Zitronensauce

      Für 4 Personen

      4 Thunfischsteaks

      2 unbehandelte Zitronen

      6 Esslöffel mildes Olivenöl

      1 Esslöffel Butter

      Salz / Pfeffer aus der Mühle

      Die Thunfischsteaks waschen, die Schale einer Zitrone abreiben, den Saft auspressen und mit 4 Esslöffeln Öl vermischen. Salzen und pfeffern, die abgeriebene Zitronenschale untermischen. Diese Marinade über die Steaks geben und eine Stunde abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen. Ab und an wenden. In einer Pfanne 2 Esslöffel Olivenöl erhitzen, die Thunfischsteaks aus der Marinade nehmen und gut abtropfen lassen. Von beiden Seiten ca. 2 – 3 Minuten braten, herausnehmen und zugedeckt bei Seite stellen.

      Die Marinade in die Pfanne gießen, die 2. Zitrone auspressen und Saft zur Marinade geben, das Ganze kräftig aufkochen lassen. Butter dazugeben, salzen und pfeffern. Die Steaks in die Sauce legen und nochmals richtig heiß werden lassen. Auf vorgewärmten Tellern sofort servieren.

      Als Beilage kurz in Estragon und Butter gebratene Pellkartoffeln und ein gemischter grüner Salat. Dieses Gericht habe ich das erste Mal in Sète am Hafen gegessen. Dazu passt wunderbar ein typischer kühler frischer Weißwein aus der Region – ein Picpoul de Pinet.

      Genießen Sie es!

      Kapitel 3: Das Anlehnprinzip

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      Also, was soll ich sagen. Die Sache mit dem Käse neulich ist wirklich dumm gelaufen. Die Frau war, schneller als ich dachte, mit dem Telefon zurück in der Küche. Wer hat bloß diese schnurlosen Geräte erfunden, früher war das Leben für Katzen da wohl etwas leichter.

      Ich sitze noch ganz entspannt auf der Anrichte und ziehe mir ein großes, wirklich gut temperiertes Stück Saint Marcellin rein, wunderbar reif und cremig. Der Banon war mir noch zu jung, da werde ich schon brutalst von der Käseplatte geschubst und in den Garten gejagt. Mein Gott, ich hätte mich verschlucken können. Oder von dem Stress einen Herzanfall bekommen können. Frauen können wirklich so gemein sein.

      Fragen sie zu dem Thema mal den Kater vier Häuser weiter auf der linken Seite. Hatte eine traumhafte Beziehung mit einer gutaussehenden Halbperserkatze mit eigener Katzenklappe und stets gefüllten Futternäpfen. Ja, ich weiß, aber auch Männer müssen ab und an praktisch denken. Und genügend Futter ist immer gut. Ähm, was wollte ich eigentlich sagen, ach ja, die Halbperserin hat ihn einfach für einen ordinären grauen Kater sitzen gelassen. Gerüchteweise noch nicht mal kastriert und mit sehr schlechten Manieren, aber wenn Frauen sich etwas in den Kopf setzen!!!

      Jedenfalls, die Frau sperrt mich einfach in den Garten aus. Dabei war so viel Käse da. Und sogar noch ihr Schokoladenkuchen. Aber der ist für Ihre Freundinnen. Einmal in der Woche ist nämlich Mädelsabend, wie die das so nennen. Angeblich, um sich über Gott und die Welt auszutauschen, berufliches Fortkommen, Netzwerke bilden etc..., aber ganz im Vertrauen, nach dem 3. oder 4. Glas Rotwein da reden die nur noch über eins- Kerle. Die, die einen haben, wollen ihn meistens loswerden, weil er so langweilig geworden ist oder seine schmutzige Unterwäsche nicht wegräumt. Und die, die keinen haben, wollen einen, weil ihnen langweilig ist und sie gerne Sex oder so was ähnliches hätten. Und ab und an mal jemanden zum Anlehnen, obwohl sie ja stark sind und eigentlich niemanden brauchen. Aber es ist ja so schön, auch mal Schwäche zeigen zu können. Wieso wissen die eigentlich nicht, was sie wirklich wollen?

      Die sind ja schlimmer als wir. Zum Anlehnen nehme ich zum Beispiel das Sofa, zumindest wenn die Frau nicht hinguckt. Das hat eine schöne, weiche und sehr bequeme Lehne. Und wir erwarten auch nicht, dass uns jemand unsere Langeweile vertreibt. Dafür gehen wir Kater Mäuse jagen.

      Apropos - da sehe ich übrigens gerade eine. Typ saftige Feldmaus. Kommt bestimmt gut nach dem Käse.

      Und Tschüß, leider keine Zeit mehr. Tonto

      Kapitel 4: Männer und Socken – Erfahrungen einer reifen Katze oder Lupita redet

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      Also, letztens musste ich mir eine Gardinenpredigt von Lupita anhören. Wieso eigentlich? Warum weiß sie immer alles besser? Aber sie sagt, sie habe einfach mehr Erfahrung und Reife als ich und so ginge das nicht. Was soll das? Wieso Reife? Die schätze ich nur bei Rohmilchkäsen! Aber sie meint, immer nur Mäuse zu fangen und Käse zu essen und dabei oberflächliche Bemerkungen über Frauenabende und Kerle zu machen, das ginge nicht. Die hießen nicht Kerle, sondern Männer. Und Männer könnten so viel Spaß machen.

      Sie findet es lieblos, dass ich nach all den Jahren bei der Frau sie auch nur die Frau nenne. Das hieße Frauchen! Wer sagt das? Kann ich nicht meine eigene Meinung haben? Und dann erzählt sie mir was über „Frauchens“ Männer. Das ist doch langweilig. Können wir nicht über Käse reden oder Kois? Oder von mir aus auch über Dosenfutter. Soll sie doch Lola und Picasso auf die Nerven gehen. Wer will denn wirklich wissen, wieviel Männer sie in den ganzen Jahren hat kommen und gehen sehen. Aber eine reife und intellektuelle Katze wie sie, hätte an subtilen Beobachtungen doch mehr Vergnügen als an Spielereien und am Mäusefangen. Ich nenne das nur Neugier!

      Es hätte die gegeben, die keine Katzen mochten, was, wie sie behauptet, völlig unverständlich sei. Denn eine Katze wie sie, dreifarbig und mit echtem Wildkatzentemperament, müsse man einfach lieben. Sie sei nun mal bildschön und hätte diese smaragdgrünen Augen, um die sie jede Filmschauspielerin beneiden würde.

      Aber wie auch immer, wenn die Typen bei Frauchen landen wollten, hätten sie gelogen bis sich die Balken bogen. Aber sie habe immer gemerkt, wer sie wirklich mochte und wer nicht. Einer hätte Frauchen mal vor die Wahl gestellt, die Katzen oder ich. Jetzt rate doch mal, wie das ausgegangen ist. Ein Anderer hätte sich mal richtig bei ihr eingeschleimt. Meinte: „Bei dir möchte ich auch Katze sein!“ bis Frauchen gefragt hätte: „Obwohl sie kastriert sind?“ Ja, ist ja gut, Lupita, ich erinnere mich noch an seinen Gesichtsausdruck. Bla, bla, bla......Oh Hilfe, ich kann es nicht mehr hören! Ich will über Thunfisch reden oder Goldfische.

      Aber Lupita ist immer noch nicht fertig. Merkt die denn nicht, dass ich kurz davor bin, im Stehen