Stephanie Walters

Für immer guter Sex


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riecht auch wirklich gut. Wenn dem nicht so ist – und gerade Prostituierte leiden häufig unter leichten Infektionen in diesem Bereich – muss die Frau unbedingt etwas dagegen unternehmen. Schweißgeruch oder Käsefüße sind fast irrelevant dagegen, ein schlechter Intimgeruch ist der absolute Lustkiller, das höre ich immer wieder.

      Viele Männer mögen auch einen Finger oder gar einen kleinen Dildo in den Po. Man kann sie damit auch überraschen, einen Versuch ist es wert, wenn sie erst mal in Fahrt sind, lassen sie das eher einmal mit sich geschehen. Im Nachhinein geben die meisten dann zu, dass es ihnen sehr gefallen hat. Überhaupt, die Initiative übernehmen, Stellungswechsel anbieten, sich mit Blicken verständigen, das nehmen die meisten Männer dankbar an. Irgendwann entwickelt man ein Gespür dafür, wann eine Abwechslung gefordert ist, und wann sie eher als lästige Unterbrechung empfunden werden würde; wann der Mann lieber selbst die Initiative ergreift und wann er bedient werden möchte.

      Auch hier gilt eigentlich wieder: Aufmerksam und offen sein für den anderen. Ich als Prostituierte muss das sowieso beherrschen, aber vielleicht sollten sich Paare dieses Bild einfach mal zum Vorbild nehmen, sich sozusagen auch ein wenig "zur Hure machen", damit meine ich natürlich Männer wie Frauen.

      Sich als Dienstleister am anderen zu begreifen – wechselseitig – und sich nicht zu schade dafür sein, das geil zu finden, was den anderen gerade anmacht – das ist mein bester Tipp für entspannten Sex. Dann kann der eine genießen, was der andere ihm gerade gibt, und der andere kann sich eigentlich genauso entspannen, denn so betrachtet: Er trägt ja dann keine Verantwortung mehr für die schmutzigen Dinge, die er dem Partner zuliebe da gerade mitmacht. Vielleicht kann diese Sichtweise beiden helfen, sich beim Sex noch mehr gehen zu lassen und den zensierenden Kopf ein wenig auszuschalten.

      Aus meiner Erfahrung als Dienstleisterin kann ich übrigens noch einen weiteren Rat geben. Denn um mein privates Sexleben muss ich sehr kämpfen. Ich gebe große Acht, dass es etwas Besonderes, anderes bleibt. Und dabei hilft mir eine Erfahrung: Generell ist Sex am besten, wenn er möglichst vom Alltag entkoppelt ist und man ohnehin schon in einem anderen Zustand ist, wenn man im Urlaub ist oder gerade eigentlich viel zu müde, zu betrunken, zu übernächtigt, total erledigt vom Sport. Sex wie einen Termin in die Tagesplanung zu integrieren, turnt ab, dann fühlt es sich an wie ein Job. Vermutlich geht das nicht nur mir so.

       Die Nacht danach

      Tja, und was machen wir jetzt aus Lisas schönen Worten? Als wir nach Hause gehen, sind wir zunächst beeindruckt von Lisas großer Menschenfreundlichkeit. Die Prostituierte, so scheint uns, hat uns da mit Sicherheit einiges voraus. Eigentlich beschämend. Wir geben uns vermutlich manchmal deutlich weniger Mühe, aneinander etwas gut zu finden. Dabei hätten wir es gar nicht so schwer wie Lisa vermutlich mit manchen ihrer Kunden. Wir hingegen meckern doch recht gerne, hätten den anderen lieber ein wenig sportlicher, ein wenig eleganter gekleidet, ein wenig besser frisiert. Und haben wir nicht gerade wieder einen halben Tag lang darüber gestritten, wer gerade mehr getan hat für den Haushalt, das Kind, das Bankkonto, die Beziehung?

      Wir nehmen uns vor, jeden Tag etwas Schönes am anderen zu finden und es zu loben. So überbieten wir uns zunächst mit Komplimenten. Das halten wir nicht länger als drei Tage durch. Mehr und mehr entwickeln sich die Komplimente zu Scherzen, die kaum verhohlen kleine Spitzen enthalten.

      "Ich mag deinen Bauch!"

      "Und ich liebe wirklich jedes deiner Kilos!"

      "So interessant wie du schnarcht niemand!"

      Ach, was sich liebt, das neckt sich eben.

      Aber ob das wirklich schon der direkte Weg zu besserem Sex ist? Immerhin, sagen wir uns, kann es für die eigene Lust nicht schaden, wenn man sich selbst für attraktiv und begehrenswert hält. Wir sind ja alle kleine Narzissten – ganz besonders im Bett. Wer immer nur über die Speckröllchen an Bauch und Hüften nachdenkt, kann sich sicherlich beim Tete-à-Tete nicht richtig hingeben. Ein bisschen Humor kann nicht schaden. Außerdem hat Christian sich natürlich gemerkt, wie sehr Lisa die Bedeutung des Küssens hervorhob. Schon während des Gesprächs hat er dazu heftig genickt und Stephanie so einen "Sag-ichs-nicht-immer?"-Blick zugeworfen.

      Küssen bedeutet Zuneigung. Das ist jetzt natürlich keine neue, alles auf den Kopf stellende Erkenntnis, dennoch ist sie tatsächlich wichtig. Uns fällt der Spruch einer befreundeten Psychologin ein, die mal behauptet hat, es wären schon mehr Beziehungen an Mundgeruch zerbrochen als an der Frage, ob man die nächsten 18 Jahre lang gemeinsam ein Kind großziehen will. Vielleicht hat sie Recht. Und tatsächlich vergisst man manchmal, wie schön es ist, wenn die Zähne frisch geputzt sind und wenn Zunge und Atem minzig schmecken. Zumindest unsere Zahnärzte werden von unserem Besuch bei Lisa also schon mal ganz sicher profitieren.

      Wir beschließen, uns künftig wieder mehr Zeit für das Küssen zu lassen und wieder ausgiebig und forschend zu küssen, und es fühlt sich tatsächlich toll an.

      Wir sprechen auch darüber, wie uns das Küssen gefällt – seltsam eigentlich, dass wir das zuvor noch nie getan haben. So stellen wir fest, nachdem wir uns bestimmt schon seit über fünf Jahre immer auf die selbe Art geküsst haben, dass wir es beide lieber mögen, gar nicht ewig lang zu küssen, und bloß nicht zu feucht und sabberig, sondern dass es uns mehr Spaß macht, immer mal wieder kurz und dann intensiv mit der Zunge die Zunge des anderen zu berühren, auch tiefer drin im Mund. Später beim Sex nimmt Stephanie den Finger hinzu, lässt ihn in den Mund von Christian gleiten, damit er ein wenig daran lutschen und lecken kann, dann küssen wir wieder, dann nehmen wir wieder den Finger – der Mund wird ein wichtiger Part unseres nächsten Liebesspiels. Christian gefällt das sichtlich, und Stephanie hat mindestens genau so viel Spaß daran. Auch das Menschenfreundliche versuchen wir zu integrieren.

      So gehen wir das nächste Mal vor allem mit dem Gefühl miteinander ins Bett, uns noch mehr darauf zu konzentrieren, was unsere Berührungen für den anderen bedeuten und was er schön und angenehm finden könnte. Wir mimen die perfekten Dienstleister: galant, zuvorkommend, professionell. Und ohne dass wir an unseren üblichen Routinen schon groß etwas geändert hätten, endet unser Sex an diesem Tag zur beiderseitigen großen Zufriedenheit und mit einem großen Lächeln.

      Vielleicht hängt das Lächeln auch ein wenig damit zusammen, dass wir daran denken müssen, diese Tipps immerhin einer Prostituierten zu verdanken. Lisa war definitiv eine echte Bereicherung. Wir erwägen sogar, die schöne Frau irgendwann noch einmal zu besuchen. Eigentlich wollten wir doch immer schon mal wissen, ob Sex zu dritt nicht eine interessante Variante wäre...

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