Geshe Kelsang Gyatso

Acht Schritte zum Glück - Neuausgabe


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Wesen sich darüber freuen, in unsere Meditation zu kommen, und dass unser Geist hell und konzentriert wird. Es ist sehr hilfreich, sich an die Geschichte Lam Chungs zu erinnern, dessen einzige Übung es war, den Boden des Tempels zu fegen. Während er sich vorstellte, dass er seine Verblendungen wegfegte, verbrachte Lam Chung seine ganze Zeit damit, den Tempel zu putzen, und reinigte sich dadurch von seinen karmischen Behinderungen, empfing Buddhas tiefgründige Segnungen und entwickelte spontan hohe Verwirklichungen. Diese Geschichte wird ausführlich im Buch Freudvoller Weg erklärt.

      EINEN ALTAR AUFBAUEN

      Wenn es unsere Umstände erlauben, ist es sehr hilfreich, einen Altar mit Darstellungen von Buddhas Körper, Rede und Geist aufzustellen. Ein Altar gibt unserem Glauben einen Fokus, als ständige Erinnerung an die Buddhas, durch deren Güte alle Lebewesen die Gelegenheit haben, den dauerhaften inneren Frieden und das höchste Glück der Erleuchtung zu erlangen.

      Um Buddhas Körper darzustellen, stellen wir in der Mitte des Altars ein Bild oder eine Statue von Buddha Shakyamuni auf sowie von anderen heiligen Wesen, die eine besondere Beziehung zu unserer täglichen Praxis haben. Um Buddhas Rede darzustellen, können wir auf die linke Seite des Altars ein Dharma Buch legen, und um Buddhas Geist darzustellen, stellen auf die rechte Seite des Altars einen Stupa.

      Wenn wir zu den Drei Juwelen Zuflucht nehmen, verpflichten wir uns, alle Bildnisse der Buddhas als eigentliche Buddhas und alle Dharma Bücher als eigentliche Dharma Juwelen zu betrachten. Es ist deshalb sehr wichtig, Bildnisse der Buddhas und Dharma Bücher respektvoll zu behandeln. Wir sollten sie dekorativ auf einem Platz anordnen, der sauber und erhöht ist, und sie nicht achtlos irgendwo abstellen wie eine Tasse Tee. Dharma Bücher sind das Hauptmittel, um unsere Unwissenheit zu vertreiben, den Ursprung all unserer Probleme. Gehen wir jedoch mit diesen Büchern achtlos um, so wird das nur dazu führen, dass sich unsere Unwissenheit vergrößert. Deshalb sollten wir Dharma Bücher nicht auf den Fußboden legen, über sie hinwegschreiten oder sie mit gewöhnlichen Büchern oder Zeitschriften vermischen.

      Eine der besten Methoden, unser Vertrauen in die Buddhas zu vergrößern und ihre Segnungen zu erhalten, ist, ein Bildnis Buddhas immer wieder anzuschauen und es als eigentlichen Buddha zu betrachten, der unvergleichlich gütig zu allen Lebewesen ist. Wenn wir zum Beispiel eine Buddha Statue sehen, sollten wir sie nicht als ein Objekt aus Metall oder Stein ansehen oder auf ihre künstlerischen Mängel oder ihren Wert achten, sondern das Gefühl haben, dass wir in der Gegenwart eines echten lebendigen Buddhas sind und tiefes Vertrauen entwickeln. Betrachten wir Bildnisse der Buddhas in dieser Weise, dann ist es so, als würden wir ein Fenster in unserem Geist öffnen, durch das die Segnungen der heiligen Wesen eintreten können. Diese besondere Art und Weise, Bildnisse der Buddhas zu betrachten, beruht auf Weisheit, nicht auf Unwissenheit, und dient dazu, unser Vertrauen zu vergrößern und Segnungen zu erhalten.

      Die Darstellungen von Buddhas Körper, Rede und Geist sind so gesegnet, dass unser Geist gesegnet wird, einfach indem wir sie anschauen, selbst wenn wir kein Vertrauen haben. Einst lebte ein Mann namens Shri Datta, der viele äußerst negative Handlungen begangen hatte, so versuchte er zum Beispiel Buddha zu vergiften. Viele Jahre später, als alter Mann, begann sich Shri Datta für Dharma zu interessieren und bat Buddha ihm Ordination zu gewähren. Es heißt, dass wir, um Ordination zu empfangen, zumindest irgendein kleines tugendhaftes Potenzial haben müssen, das eine Ursache für Befreiung ist. Als aber hellsichtige Schüler Buddhas Shri Datta prüften, konnten sie kein einziges derartiges Potenzial finden und erklärten ihn als ungeeignet für die Ordination. Diese Schüler konnten jedoch nicht die subtilen Potenziale sehen, die nur von erleuchteten Wesen wahrgenommen werden. Als Buddha in Shri Dattas dunklen Geist schaute, sah er ein winziges Potenzial für Tugend und sprach zu seinen Schülern: «Vor vielen Äonen war Shri Datta eine Fliege, die auf etwas Pferdedung in der Nähe des Stupas eines Buddha landete. Es regnete stark und das Wasser trug den Dung mit der Fliege um den Stupa herum. Obwohl die Fliege keine Absicht hatte, den Stupa zu umrunden, empfing sie dennoch allein durch den Anblick des Stupa Buddhas Segnungen, und dies hinterließ ein tugendhaftes Potenzial in ihrem Geist, um Befreiung zu erlangen.» Daraufhin gewährte Buddha ihm die Ordination. Infolgedessen nahm Shri Dattas positives Potenzial zu und er erlangte noch im gleichen Leben Befreiung.

      In den Lamrim Lehren heißt es, dass allein das Erblicken einer Abbildung Buddhas ein Potenzial im Geist hinterlässt, das eine definitive Ursache für Erleuchtung ist und durch nichts zerstört werden kann. Dieses Potenzial wird mit einer Weisheitsnektarpille verglichen, die wir schlucken und die, unbeschmutzt von allen körperlichen Unreinheiten, unversehrt unseren Körper durchläuft. Weil Buddha ein vollkommen reines Objekt ist, völlig jenseits von Samsara, hat die Prägung, ein Bildnis von ihm zu sehen, eine besondere Eigenschaft, die nicht zu Samsara gehört und nie beschädigt oder zerstört werden kann, selbst wenn sie in einen Geist voller Verblendungen gesetzt wird. Diese Prägung oder dieses Potenzial wird auch mit einem Funken verglichen, der die Kraft hat, ein Feuer zu entzünden, das im Laufe der Zeit einen Heuhaufen in Flammen aufgehen lässt, der so groß ist wie die ganze Welt. Wir haben gesehen, wie Shri Datta durch die Prägung, einen Stupa zu erblicken, den Wunsch erzeugen konnte, in den Pfad zur Befreiung einzutreten und durch die Dharma Praxis alle Verblendungen in seinem Geist verbrennen konnte.

      Anhand dieser Beispiele können wir verstehen, dass Buddha Bildnisse zu betrachten die gleiche Funktion hat, wie eigentliche, lebendige Buddhas zu sehen. In ähnlicher Weise haben die Darbringungen und Verbeugungen, die vor Buddhas Bildnissen gemacht werden, die gleiche Funktion wie die Darbringungen und Verbeugungen, die vor lebendigen Buddhas gemacht werden, und wir sammeln die gleiche Menge an Verdiensten an. Aus diesem Grund wird es als so wichtig angesehen, dass buddhistische Tempel eine große und schöne Buddha Statue haben, denn jeder, der den Tempel besucht und die Statue sieht, erschafft die Ursachen für Befreiung und Erleuchtung.

      SCHÖNE DARBRINGUNGEN AUFSTELLEN

      Wir können auf dem Altar vor den Bildnissen Buddhas schöne Darbringungen wie Blumen, Weihrauch, Lichter und Speisen aufstellen sowie Schalen mit Wasser, das wir als reinen Nektar betrachten. Wir können uns außerdem vorstellen, dass sich alle Objekte des Vergnügens von Menschen und Göttern, wie Gärten, Paläste, Berge und Seen, in reine und kostbare Darbringungen an die Buddhas verwandeln.

      Der Sinn unserer Darbringungen an die Buddhas liegt nicht darin, ihnen etwas zu schenken, weil sie es brauchen, sondern in der Wirkung, die diese Gaben auf unseren eigenen Geist haben. Viele Menschen schmücken die Gräber ihrer Lieben mit schönen Blumen und obwohl der Verstorbene nicht anwesend ist und nichts von den Gaben hat, können wir trotzdem nicht sagen, dass es sinnlos ist, dies zu tun. Wieviel mehr Sinn macht es dann aber, mit einem Geist von Vertrauen schöne Gaben vor Buddhas Bildnissen aufzustellen, denn die Buddhas sind tatsächlich anwesend und erfreuen sich an unseren Gaben.

      Da ein Buddha allwissende Weisheit erlangt hat, weiß er oder sie, wann wir Gaben darbringen. Außerdem sind Körper und Geist eines Buddha die gleiche Natur und wo immer sein Geist ist, ist auch sein Körper. Unser Geist und Körper sind unterschiedlicher Natur. Unser Geist wird nicht durch physische Hindernisse aufgehalten, unser Körper dagegen schon. Unser Geist kann mit Leichtigkeit im Universum umherwandern, unser Körper aber muss auf der Erde bleiben. Der Körper eines Buddha ist ebenso wenig durch Materie behindert wie sein oder ihr Geist, deshalb können sich Körper und Geist frei bewegen. Da Buddhas Geist mit der endgültigen Natur aller Phänomene vermischt und frei von den Behinderungen zur Allwissenheit ist, durchdringt er alle Phänomene, und da sein Körper und Geist die gleiche Natur sind, kann auch sein Körper alles durchdringen. So können wir verstehen, dass Buddhas allgegenwärtig sind und dass es keinen Ort gibt, wo Buddha nicht anwesend ist. Buddhas gleichen der Sonne und unsere Unwissenheit gleicht den Wolken, die die Sonne verhüllen. Wenn sich die Wolken auflösen, erkennen wir, dass die Sonne in Wirklichkeit die ganze Zeit über schien. Ähnlich verhält es sich, wenn wir die Wolken unserer Unwissenheit aus unserem Geist entfernen und erkennen, dass die Buddhas ständig um uns herum gegenwärtig waren.

      IN DER RICHTIGEN MEDITATIONSHALTUNG SITZEN, ZUFLUCHT NEHMEN UND BODHICHITTA ERZEUGEN

      IN DER RICHTIGEN MEDITATIONSHALTUNG SITZEN

      Obwohl