Mark Lanvall

Lichtsturm IV


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      Bisher bei Lichtsturm:

      Ein blutiger Bürgerkrieg tobt in Lysin’Gwendain, der Anderswelt. Auf der Flucht vor den Truppen der siegreichen Neuen Herrscher folgen einige Hundert Alben dem legendären Großmeister Geysbin und dessen Tochter Larinil in die Welt der Menschen. Hoch oben in den Bergen errichten sie die weiße Festung Galandwyn. Doch die Hoffnung, hinter den hohen Mauern des Bollwerks sicher zu sein, erfüllt sich nicht. Denn den Herrschern Lysin’Gwendains reicht es nicht, ihre Gegner vertrieben zu haben. Sie wollen sie restlos vernichten. Darüber hinaus streben sie nach der Macht auch in der Menschenwelt.

      Und so stellen sie ein Heer aus Gorgoils und Pandrai auf - monströse Kreaturen, geschaffen aus den dunkelsten aller Kräfte. Dabei hilft ihnen der keltische Druidenhäuptling Bram, ein skrupelloser Mann, den die Gier nach Ruhm und einem ewig währenden Leben antreibt. Von den Albenherrschern erhält er als Lohn ein Elixier, das ihm erlaubt, sich immer und immer wieder zu verjüngen.

      Für Geysbin und die Alben Galandwyns beginnt nun der Kampf ums nackte Überleben. Unter großen Opfern gelingt es ihnen, einen Angriff der Gorgoils und Pandrai abzuwehren. Doch sie ahnen, dass der Krieg damit noch nicht entschieden ist. Sie fürchten, nicht ewig standhalten zu können und dass sie eines Tages vernichtend geschlagen werden könnten. Sollte das geschehen, wären beide Welten an die dunklen Herrscher verloren. Und so wirkt Großmeister Geysbin einen gewagten Zauber. In ferner Zukunft, so hofft er, kann er mit dessen Hilfe das Blatt doch noch zugunsten der Menschen und der Alben Galandwyns wenden.

      Geysbin wählt drei mutige Keltenkrieger aus. Tief ins Innere ihrer Körper setzt er einen magischen Keim. Einen, der Generationen überdauert und erst dann aufgehen soll, wenn die Zeit gekommen ist, in der die Menschheit der Bedrohung aus der Anderswelt entgegentritt. Wenn es so weit ist, so Geysbins Plan, verwandeln sich die Nachfahren der drei Krieger in mächtige Alben. Aufgabe dieser Verwandelten soll es sein, über die Menschen zu wachen. Jedem der drei Keltenkrieger schenkt Geysbin ein magisches Schwert, das in einem Stein im Knauf Erbe und Geheimnis seines Volkes trägt. Er soll den Nachfahren eines Tages die Kraft geben, ihre Bestimmung als Beschützer der Menschheit zu finden.

      Einer der drei Keltenkrieger ist Kellen, ein mutiger und neugieriger Dorfhäuptling, in den sich Larinil verliebt. Sie erleben gemeinsam leidenschaftliche Stunden. Überschattet werden diese von nagenden Zweifeln. Kann es eine Liebe zwischen einer Albin und einem Menschen geben? Darf es das?

      Bald aber müssen Kellen und die beiden anderen Krieger Galandwyn verlassen. Viele Jahre verstreichen, dann begeben sich Geysbin und Larinil schließlich in einen tiefen Schlaf im Inneren des Berges. Dort wollen sie Jahrhunderte überdauern - so lange, bis die Zeit gekommen ist, um den verwandelten Nachfahren der drei Krieger beizustehen, sie zu unterweisen und zu führen.

      Doch Geysbins Plan misslingt. Erst zwei Jahrtausende später erwachen Larinil und er wieder. In der langen Zeit hat der Großmeister das Gedächtnis und seine magischen Fähigkeiten eingebüßt. Noch schlimmer: In seiner Verwirrung löst er die Verwandlung Hunderter ahnungsloser Nachfahren der drei Kelten aus. Und es gibt zunächst nichts, was Geysbin und Larinil unternehmen können, um den Verwandelten zu helfen. Noch dazu finden sie sich in einer Welt wieder, in der es zwar keine finsteren Kreaturen mehr gibt, dafür aber technische Errungenschaften, die sich die Alben in ihren kühnsten Träumen nicht haben vorstellen können. Hilfe bekommen sie von der jungen Historikerin Natalie, die sich - fasziniert von Aussehen und mysteriösen Fähigkeiten der Alben - um Geysbin und seine Tochter kümmert.

      Einer, den der ungewollt entfachte Zauber des Großmeisters trifft, ist der frustrierte Ben. Er hat mit seiner adeligen Familie gebrochen und führt das zurückgezogene Leben als Aushilfe auf einem Campingplatz in der Nähe von München. Hin und wieder beteiligt er sich gemeinsam mit dem Hacker Maus und dessen Freundin Viktoria an gefährlichen Aktionen, die Betrüger und Volksverdummer im Internet bloßstellen. Die Verwandlung aber ändert sein inhaltloses Dasein. Während sie viele andere Menschen in Ratlosigkeit und Verzweiflung stürzt, gibt sie Ben dagegen neue Kraft. Er ordnet sein Leben, wird aber bald schon wieder auf die Probe gestellt. Rätselhafte Killer machen Jagd auf ihn, trachten ihm nach dem Leben. Ben erfährt, dass einige andere Verwandelte bereits getötet worden sind.

      Er ahnt nicht, dass der jetzt schon mehr als 2000 Jahre alte Druidenhäuptling Bram hinter den Angriffen steckt. Dieser hat seinen Zorn in all den Jahrhunderten nicht überwunden. Er erkennt in den Verwandelten die Erben der Galandwyn-Alben und damit seine erbitterten Feinde. Bram, der nun unter anderem Namen als Milliardär in London lebt, nimmt den uralten Kampf wieder auf - auch deshalb, weil er hofft, dass ihn die Herrscher der Anderswelt abermals mit einem Elixier dafür belohnen. Denn nach so langer Zeit geht sein Vorrat allmählich zur Neige.

      Die Bedrohung durch Bram und seine Killer bringt Ben, Maus und Viktoria mit Natalie und den beiden Alben aus der Vergangenheit zusammen. Um die Verwandelten zu finden und zu beschützen, gründen sie eine Stiftung. In einem abgelegenen Anwesen auf der Atlantikinsel Madeira weihen sie die neuen Alben in die Geheimnisse des Lichtvolkes ein und machen sie mit den übermenschlichen Kräften vertraut, die sie nun haben. Es ist ein Ort, an dem viele Verwandelte neuen Mut schöpfen. Denn Bram tut inzwischen alles, um unter den Menschen den Hass auf die spitzohrigen „Mutanten“ zu schüren.

      Auf der Insel entdecken Ben und Natalie ihre Gefühle füreinander. Doch sie sind unsicher. Ben ist nun ein Albe, Natalie ein Mensch. Sie zögern, weil sie nicht wissen, ob das gut gehen kann. Larinil spürt, wie sehr diese Zweifel Ben daran hindern, seine albischen Kräfte zu entwickeln. Deshalb macht sie Natalie und Ben Mut, indem sie von ihrer Liebe zu Kellen erzählt. Denn nicht lange, nachdem der Keltenhäuptling Galandwyn verlassen hatte, war sie ihm in dessen Dorf gefolgt. Dort verbrachte sie mit ihm eine kurze, aber glückliche Zeit. Bald finden nun auch Natalie und Ben zueinander.

      Ohne, dass sie und die anderen auf Madeira davon wissen, schickt sich nun aber ein weiterer mächtiger Feind an, den uralten Krieg der Alben neu aufflammen zu lassen. In der Anderswelt spürt der dunkle Albenmeister Sardrowain, dass in der Welt der Menschen die Dinge in Bewegung geraten sind. Aus alten Schriften weiß er von Geysbins Plänen. Er fürchtet, dass der Großmeister wieder stark werden könnte. Und er wittert eine Gelegenheit, seinem träge gewordenen Volk endlich zur Herrschaft über beide Welten zu verhelfen. Denn über die Jahrhunderte hat sich in Lysin’Gwendain, der Anderswelt, vieles verändert. Die monsterhaften Gorgoils haben sich gegen ihre Schöpfer gewandt und nun verschanzen sich die Alben schon seit langer Zeit in einer silbernen Stadt hinter einer gewaltigen Mauer. Sardrowain glaubt, dass er diese neue Bedrohung durch Geysbin und die Menschen nutzen kann, um sein Volk dazu zu bringen, die Trägheit zu überwinden und beide Welten zu erobern.

      Zusammen mit dem jungen Offizier Andrar nimmt er einen Übergang, der ihn in die Welt der Menschen bringt. Dort nimmt er Kontakt zu Bram auf. In ihm findet er einen engen Verbündeten. Denn der ehemalige Druidenhäuptling, der nun den Namen Pieter van den Berg trägt, hat sich ein weiteres Mal verjüngt und dabei den letzten Schluck seines Elixiers verbraucht. Seine ganze Hoffnung ruht nun darauf, über Sardrowain eine weitere Flasche der magischen Substanz zu bekommen.

      Unterstützt von einer Söldnertruppe van den Bergs greift Sardrowain die Stiftung auf Madeira an. Er entfacht einen Lichtsturm, den Larinil und Ben nur mit großer Mühe abwehren können. Die Alben der Stiftung überwinden die Angreifer - auch deshalb, weil der Offizier Andrar zu ihnen überläuft. Ernüchtert von der Skrupellosigkeit und Ehrlosigkeit des dunklen Meisters verrät er diesen und schließt sich Geysbin und Larinil an.

      Sardrowain muss zurück in die Anderswelt fliehen. Es gelingt ihm aber dabei, einen der Verwandelten zu entführen, den ehemaligen Automechaniker Timo Hemander. Der Österreicher ist vom Leben enttäuscht, weil ihn Menschen, die ihm früher nahestanden, als Alben haben fallen lassen. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat sogar versucht, ihn zu töten. Sardrowain glaubt nun, dass er Timos Zorn nutzen kann, um ihn für sich zu gewinnen. Denn seine Pläne, die beiden Welten zu erobern, will er noch immer nicht aufgeben.

      Noch einmal konnten sich Larinil, Ben und die anderen also gegen ihre Feinde behaupten. Sie ahnen aber, dass van den Berg und Sardrowain sich noch nicht geschlagen gegeben haben. Ihnen ist klar, dass sie Geysbins verlorene Kräfte brauchen werden, um gegen sie bestehen zu können. Maus und Viktoria suchen deshalb fieberhaft nach einem der drei Albenschwerter,