Marion Wolf

Was für Ticker ist ein Politiker


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genau wissen, was sie tun und geistig in der Lage sind, Vorsicht walten zu lassen, anstatt leichtfertig andre in Gefahr zu bringen.

      In Touristenhochburgen treiben kleine Diebe ihr Unwesen. Leider zieht man kleine Langfinger nicht aus dem Verkehr und steckt sie in Erziehungsheime, sondern überlässt sie dem Einfluss übler Gauner, die sie zu Berufsverbrechern ausbilden. Das ist genauso verantwortungslos gegenüber den Minderjährigen, wie den Bestohlenen. Muss die Polizei so verwahrloste Kinder wieder freilassen, leistet das dem Verbrechen Vorschub. Opfer dieser Räuberbanden haben für derart blauäugige Gesetze zurecht kein Verständnis.

      Grundsätzlich gilt:

      Erziehungsmethoden wirken sich immer auch

      auf die politischen Verhältnisse aus!

      Wer Gedankenlosigkeit billigt, zieht Menschen

      groß, die leichtfertig Schaden anrichten.

      Wer vorsätzliche Regelverstöße hinnimmt,

      macht Kinder glauben, Kriminalität sei putzig.

      So eine Denkweise entsteht durch Weicheier, die ihre Brut verhätscheln: Sie betteln das böse Kind an, doch ja wieder gut zu sein, anstatt ihm die Leviten zu lesen, bestechen es, damit es nur aufhöre, zu schreien – und ziehen damit schamlose Erpresser und launische Zicken heran.

      Wer Erfolg mit schlechten Manieren hat,

      entwickelt sich zum Neurotiker,

      der seine Allüren auf Kosten anderer auslebt.

      Unausgegorene Egomanen machen stets Szenen, um ihre Interessen durchzusetzen. Ein erwachsener Mensch wägt die Interessen aller Beteiligten ab. Das muss jeder im Laufe der Kindheit und Jugend lernen!

      Dazu sind Streitgespräche im Elternhaus, wie auch Lehrpläne für Sozialverhalten in Schulen von Nöten! Was schlimmstenfalls dabei rauskommt, wenn man soziale Erziehung schleifen lässt, sieht man am Zulauf von Terror-Organisationen.

      Tyrannei

      Wie lange sich jemand Gezicke erlaubt, hängt vom Echo der Betroffenen ab. Terroristen brauchen Hasenfüße, die sich von ihnen terrorisieren lassen.

      Entweder findet ein Despot genügend Angsthasen, die sich von ihm drangsalieren lassen – dann bildet er sich ein, es sei sein gutes Recht, sich als deren Gebieter aufzuspielen – oder seine Mitmenschen entziehen sich – dann sucht er woanders neue Opfer, oder hegt vereinsamt seinen Groll und wird womöglich zum Amokläufer. Besinnen wird sich so ein Früchtchen nur, wenn es jemand beherzt an die Kandare nimmt und ihm deutlich Paroli bietet. Mir ist es einst gelungen, einen schamlosen Chatter in seine Grenzen zu weisen. Doch dazu gehören Mut und Schlagfertigkeit. Meinen Spruch: „Wer andre herabwürdigt, offenbart seine eigene Schäbigkeit“ kann ich bestens weiter empfehlen.

      Ob tyrannische Charaktere später als religiöse Terroristen, kriegslüsterne Staatsoberhäupter, eiskalte Gangsterbosse, wahnsinnige Lustmörder oder brutale Zuhälter enden – sie alle haben von klein auf gelernt, dass man mit Terror Macht über andere gewinnt. Das gilt auch für rabiate Ehegatten, die ihren Partnern mit krankhafter Eifersucht oder stetiger Bevormundung die Hölle bereiten. Schlimmstenfalls erschlägt ein nach Grenzen hungernder Halbstarker seine Großmutter, weil die Gute ihm statt saftiger Ohrfeigen ihre letzten Ersparnisse gab. Das ist leider kein makaberer Witz, sondern ein Gerichtsreport aus den 60igern.

      Eltern, die durch übertriebene Gutmütigkeit solch eine Entwicklung ermöglichen, schaden mit dem Ergebnis ihrer Nichterziehung nicht nur anderen, sie werden oft selbst zu Opfern ihrer überheblichen Schnösel. Mütter werden von ihren Dreikäsehochs angegriffen oder von ihren 25-jährigen Söhnen versklavt. Nach außen wird heile Welt gespielt…

      Das Schlimmste an der Schönfärberei ist die Behauptung, das sei doch alles übertrieben. Die gleichen Leute gaffen nämlich sensationslüstern, wenn solche Fälle Schlagzeilen machen und tuscheln hinter vorgehaltener Hand, was sich da einer Ungeheuerliches geleistet hat. Dabei ermutigen sie selbst die Bösewichte durch ihr Weghören und Wegsehen.

      Wären die Mehrheit nicht zu feige, sich Gaunern beherzt entgegen zu stellen, würde mancher Verbrecher aufgeben.

      Halbwüchsige Flegel ecken irgendwann an, halten sich dann in der Öffentlichkeit zurück und fallen kaum auf. Umso mehr lassen sie sich zuhause gehen und nerven ihre Angehörigen, weil die sich ja alles gefallen lassen. Dadurch entstanden die Begriffe Straßenengel und Hausteufel.

      Im umgekehrten Fall werden gut dressierte Hausengel, die daheim nie zu widersprechen wagen, zu Straßenteufeln.

      Einige Rüpel werden mit der Zeit durch Einsicht geläutert, andre finden eine fromme Seele, die ihnen geduldig zeigt, wo 's lang geht. Wer in fehlgeleitetem Denken verharrt, wird zum Problem für alle.

      Sich eigenes Fehlverhalten einzugestehen schmerzt jeden, verdrängen scheint da angenehmer. Ein ehrlicher Mensch lernt aus seinen Fehlern, andre vergessen ihre peinlichen Auftritte und treten postwendend in den nächsten Fettnapf.

      Neulich fragte ein Jugendlicher bei gutefrage.net, ob er eine Vodoo-Hexe bezahlen solle, weil er immer nur Unglück habe. Er wollte wissen, warum die Welt ihm das antue und warum Gott sowas macht. Ist das schicksalsgläubige Trottelphilosophie? Mal darüber nachzudenken, ob er möglicherweise falsch tickt, fiel ihm nicht ein...

      Aus späteren Fragen ging hervor, dass er zuhause wohl zum Befehlsempfänger dressiert worden war. Er jammerte, dass ihn keiner zu einer Arbeit verdonnert, er wolle keine Bewerbungen schreiben. Offenbar hatte man ihm eigene Wünsche und Meinungen ausgeprügelt.

      Verdrängung und Gejammer

      Warum wird trotz aller Dilemmas vonseiten des Staates nichts gegen soziale Bildungsmängel unternommen?

      Politiker scheuen sich davor, in den Spiegel zu sehen, denn die Zusammenhänge zu durchschauen wäre gleichbedeutend mit einem Blick in die eigenen Abgründe – und das will keiner. Ein Machtmensch klammert sich an seine feine Fassade und schiebt alles Unangenehme von sich.

      Selbstkritisches Nachdenken ist bei Männern vermutlich selten, weil sie im Laufe ihrer Kindheit nie kritisiert wurden. So kommen sie gar nicht auf die Idee, ihr Weltbild in Frage zu stellen. „Männer sind wie Kinder“ meinten Frauen einst mit weisem Lächeln, vermieden es aber, den Kerlen einen Tritt zu verpassen, damit sie erwachsen würden.

      Warum? Die Hausfrauen waren von ihren gealterten Kindsköpfen finanziell abhängig, denn sie konnten in einer von Männern beherrschten Welt beruflich kaum Fuß fassen und wer kümmerte sich dann um die Kinder? Männer alten Schlages stellten sich da vorsätzlich dumm.

      Verantwortungsbewusste Väter sind noch heute selten. Die meisten überlassen Kinderpflege und Erziehung nach wie vor den Frauen. Also wird brav gekuscht und beim Kaffeeklatsch über die Herren der Schöpfung getuschelt. Früher zogen die Waschweiber am Fluss über andre her – daher der Ausdruck 'schmutzige Wäsche waschen' – doch mit Geschwätz hinter dem Rücken der Betroffenen lassen sich keine Beziehungskonflikte lösen...

      Heutzutage jammern Frustrierte im Internetz herum und sperren sich gegen die Erkenntnis, kindische Denkweisen zu pflegen und für sich selbst einstehen zu müssen. Sie wenden sich an eine anonyme Öffentlichkeit, anstatt Hilfe vor Ort zu suchen oder sich die Übeltäter vorzuknöpfen und von denen Anstand einzufordern.

      Selbstmitleid bringt keinen Schritt weiter!

      Solange es an der Einsicht mangelt, mit den Hürden des Lebens offensiv umgehen zu müssen, bewegen sich derart Unausgegorene geistig im Kreise. Um aus einer Depression heraus zu kommen, reichen keine Stimmungsaufheller, dazu braucht es eine verantwortliche Lebenseinstellung.

      Wer sich nicht helfen lassen will,

      dem ist nicht zu helfen.

      Was dabei rauskommt, wenn ein selbstgefälliger Schnösel Präsident wird, sehen wir in den U.S.A. Auch die Hirngespinste des türkischen Despoten wirkten lächerlich, wären ihm nicht so viele Einfaltspinsel hörig und würde ihn das Ausland nicht gewähren lassen. Damit das auch so bleibt, hat er den denkfähigen Teil seines Volkes weggesperrt und locht