alias Günther

Die Steilvorlage


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      aliasGünther

      „Die Steilvorlage“

      „Wenn der letzte Handschlag im Garten getan, die letzte Hausarbeit erledigt und auch die letzte Möglichkeit, sich auf welche Art auch immer sinnvoll die Zeit zu vertreiben, genutzt ist, möge dieses Büchlein eine kurzweilige und amüsante Abwechslung sein.“

      Geschichten und Gedichte aus dem Alltag, unterhaltsam, humorvoll, manchmal sogar albern.

      Sie alle eint eine tief empfundene Freude an der Sprache selbst.

      Impressum

      Texte: © Copyright by aliasGünther

      Umschlaggestaltung: © Copyright by aliasGünther

      Verlag: aliasGünther, Frauenstr. 16, 71711 Murr

      Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

      2020 1. Auflage

      Instagram: #aliasguenther

      Inhalt

      Über dieses „Machwerk“

      Episode 1 Die Steilvorlage

      Episode 2 Der Kameradschaftsabend

      Episode 3 Die Bücherei meines Vertrauens

      Episode 4 Gänsehaut

      Episode 5 Der Geburtstag

      Episode 6 Das ewige Spiel

      Episode 7 Vom Autofahren

      Episode 8 Der Berg ruft

      Episode 9 Ach, wie süüüß …

      Episode 10 schon wieder Geburtstag(e)

      Episode 11 das doppelte Lottchen

      Episode 12 aells wrid scih ädnern

      Episode 13 Einfach nur Spielen

      Episode 14 vom Jäger

      Episode 15 ABC-Spielereien bis M

      Danksagung

      Erklärungen von Hinweisen mit *

      Vorschau …

      Über dieses „Machwerk“

      So, da ist es auch schon raus. Ja, dieses Büchlein ist ein „Machwerk“, denn ich machte mich im besten Wortsinne ans Werk, all das zu notieren, zu ordnen und in einen gewissen Zusammenhang zu bringen, was sich aus mir „Bahn brach“. Ja, man könnte sogar sagen, das es, einem Vulkan gleich, aus meinem Geiste heraus „eruptierte“. Obwohl es sein mag, dass sich der eben erwähnte Zusammenhang dann doch nur mir offenbart, bin ich dennoch stolz darauf.

      Was für ein Einstieg! Also, mindestens Weltklasse!

      Sie werden die Crux an der Sache vielleicht schon bemerkt haben oder sich gerade eben, in diesem Moment, die Frage stellen, ob es gnadenlose Selbstüberschätzung war, was Sie lasen oder gar wortgewordener Auswuchs eines verwirrten Geistes? Vielleicht ein wenig hiervon und davon, wer kann das schon sagen? Aber nicht nur.

      Jedoch werden Sie diese Zeilen nur dann unbeschadet lesen und nicht an der Menschheit zu zweifeln beginnen, wenn Sie auch die von mir gefühlte Freude am Wort, an deren Doppeldeutigkeiten oder an absichtlichen Fehldeutungen Ihr Eigen nennen. Vielleicht teilen Sie zudem dieselben Marotten mit mir, wie zum Beispiel die gefühlte Lebensaufgabe und Berufung, des Genitivs letztes Bollwerk zu sein. Und vielleicht fühlen auch Sie sich des Öfteren dazu gedrängt, einem „Corinthus Cacus“ gleich und ungefragt Ihren Mitmenschen dadurch zu „helfen“, indem Sie sie ständig verbessern? Ich frage jetzt lieber gar nicht erst nach IHREN Erfahrungen damit. Die Region um mein rechtes Auge hat eben erst wieder ihren natürlichen Farbton zurückerlangt. Das grün-blau-violett war gar nicht kleidsam.

      Und vielleicht … ja, vielleicht neigen auch Sie immer dazu, diese NIE enden wollenden Schachtel-sätze zu bilden, bei denen selbst die Umsichtigen die Übersicht verlieren und selbst die Wortgewaltigen zugeben müssen, den Sinnzusammenhang irgendwo im Mittelteil aus den Augen verloren und noch nicht wieder gefunden zu haben und bei dem sogar ich mich nun frage, was um alles in der Welt ich eigentlich gerade ausdrücken wollte und wie ich dieses Satzungetüm denn jetzt überhaupt sinnvoll beenden könnte.

      Puh! … jetzt erst mal Luftholen! Ach, von der möglicherweise nicht wirklich alltagsgebräuchlichen, geschwoll… äh, gewählten Ausdrucksweise habe ich noch gar nicht gesprochen. Aber was soll’s, „hier stehe ich, ich kann nicht anders“*… kommt sie doch aus tiefstem Herzen eines spielenden Kindes im Manne und ist sie doch nicht gänzlich frei von Intellekt (noch von Eitelkeit!).

      Also … das ist Ihre letzte Chance! Besser wird es nicht, aber durchaus anders. Wer schon jetzt, ob dieser „Zumutung“ einen erhöhten Puls verspürt, wer nicht auch den Wert von „belanglosem Spaß“, der jedoch in der Lage ist, ein Schmunzeln zu erzeugen, anerkennt, der sollte nicht weiterlesen und dieses Büchlein zuschlagen. Breiten Sie den Mantel des Schweigens darüber und hoffen Sie, selbst leicht zu vergessen, um weiter in seelischem Frieden leben zu können.

      Die Unerschrockenen unter Ihnen darf ich hingegen einladen, mir zielstrebig durch dieses Sammelsurium aus Geschichten, diesen bunten Blumenstrauß aus Anekdoten, schriftlichem Brain-storming und - jawohl - auch aus Gedichten zu folgen. Dabei bekommen Sie, ob Sie wollen oder nicht, „Gott und die Welt“ erklärt, um mittendrin zu merken, dass es möglicherweise in diesem Büchlein gar kein Ziel gibt, dass angestrebt wird oder dass auch nur den leisesten Anschein machte, verfolgt zu werden.

      Was Sie lesen werden, ist oft einfach nur Spaß, an manchen Stellen vielleicht sogar Sinn-frei. An anderen dagegen zwar durchaus ernst gemeint, doch nie als Botschaft gedacht, welche verkündet werden solle.

      Sie sind noch da?

      Na dann: Viel kurzweiliges Vergnügen!

      Episode 1 Die Steilvorlage

      (nein, es geht ausnahmsweise nicht um Fußball)

      Warum schreibe ich das eigentlich und wer bitte schön, bin ich? „aliasGünther“ … blöder Name, werden die einen sagen (die anderen vielleicht auch) aber ich finde sie gut. Beide! „alias“ und „Günther“.

      Mal ehrlich, wer schickt sich an, solch ein Büchlein zu schreiben, darin so viel tatsächlich Erlebtes preiszugeben und dann noch in die Welt hinaus zu posaunen: „Ich war’s“? Ich jedenfalls nicht. Sagen wir mal so: als aliasGünther fühle ich mich gut aufgehoben.

      Die Protagonisten in den Geschichten aber, die sind alle echt! Oder aber erfunden aber wenn nicht erfunden, dann tragen sie zumindest geänderte Namen. Vielleicht! Oder ich habe die Personen und deren Namen erfunden … vielleicht aber auch nicht? Sie merken: Ganz schön verzwickt, nichts scheint sicher. Sie können nicht mal sicher sein, ob Sie jetzt gerade wirklich lesen.

      So, jetzt muss ich nur noch das mit dem „alias“ erklären. Nein, Spaß … das mit „Günther“ natürlich (aber mit „th“, soviel Zeit muss sein).

      Günther ist was ganz Besonderes. Er schlich sich klammheimlich in mein Leben und nahm so peu à peu immer mehr Raum ein. Ungefähr so, wie „42“* die Antwort auf alles ist (sorry, Fan-Gemeinde, aber ich muss hier abkürzen und mich sputen, sonst finden wir nie ein Ende), steht Günther für „Vieles“, „Jeden“ „… und den ganzen Rest“.

      Günther entwickelte sich zu einem jener Treppenwitze, die immer wiederkehren und, ich geb’s ja zu, meist nur in der Situation komisch sind. Wie eine Steilvorlage eben, die, hat sie sich spontan ergeben, immer wieder gern „verwandelt“ wird.

      Begonnen hat alles während einer Raubvogel-Flugschau. Bussard, Uhu & Co. ließen alle Gäste staunen, ob der spielerischen Leichtigkeit und zugleich furchteinflößenden Präzision ihres Fluges, wie sie sich in die Lüfte erhoben und durch selbige segelten. Ob jedoch die Vögel selbst auch jedes Mal staunten und sich freuten, Tag um Tag all diese neugierigen Menschen sehen zu müssen und all das „Oh“ und „Ah“ und „Papa, ich möchte