Bernhard Stärck

Pflegeheim-Check


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      Bernhard Stärck

      Pflegeheim-Check

      Tipps für eine erfolgreiche Suche nach der richtigen Pflegeeinrichtung

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Pflegeheim-Check

       Erste Schritte

       Lebensraum

       Selbstbestimmung - Der Kunde ist König

       Tagesablauf nach eigenem Wunsch

       Attraktive Freizeitangebote

       Eigene Möbel

       Freundliches Personal

       Gute pflegerische Versorgung

       Sauberkeit und Hygiene

       Ein offenes Ohr der Leitung

       Gutes Essen

       Preis - Leistung

       Schlusswort

       Nachtrag

       Mögliche Fragen zum Erstgespräch

       Zum Autor

       Impressum neobooks

      Pflegeheim-Check

      Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird und Unterstützung benötigt, muss oft schnell entschieden werden, wie es nun weitergeht. Fällt die Entscheidung auf eine Betreuung im Pflegeheim, steht die Frage im Raum: Nach welchen Kriterien sucht man ein Pflegeheim aus?

      Im besten Fall hat sich der Pflegebedürftige schon vorher informiert welche Angebote es in der Region gibt und sich bereits entschieden. Leider ist das aber nur selten der Fall und die Entscheidung liegt häufig bei den Angehörigen und muss schnell gefällt werden. Dieser Ratgeber soll einen ersten Überblick verschaffen, worauf man bei der Auswahl eines Pflegeheimes achten muss. Er soll Angehörigen auch die notwendigen Informationen bieten, um Aussagen von Beratungsstellen und Pflegeanbietern bewerten zu können. Die Checkliste am Ende enthält konkrete Anhaltspunkte für den ersten Besuch im Pflegeheim. Ebenso erhalten Sie Tipps, worauf Sie nach dem Einzug ins Pflegeheim achten können.

      Die folgenden Ausführungen beruhen auf mehr als dreißig Jahre Erfahrung in der Altenhilfe. Sie zeigen beide Seiten der Medaille:

      Sie sind einerseits Kunde und können für Ihr Geld eine vernünftige Dienstleistung erwarten, das Pflegeheim ist aber andererseits auch als Partner zu begreifen und Partnerschaft beruht auf gegenseitigem Verständnis und Vertrauen.

      Erste Schritte

      Können alltägliche Verrichtungen wie waschen und anziehen nicht mehr alleine bewältigt werden, ist ein Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung auszufüllen. Hierbei sind Pflegeberatungsstellen oder Pflegestützpunkte gerne behilflich. Die Pflegekasse hat meist die gleichen Kontaktdaten wie die Krankenkasse, auf jeden Fall kann man Sie dort weiter leiten. Nach einigen Wochen erfolgt dann ein angekündigter Besuch des medizinischen Dienstes der Krankenkasse (MDK). Der MDK-Gutachter legt gegebenenfalls einen Pflegegrad fest. Sobald eine Pflegebedürftigkeit vorliegt, haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegeberatung durch Ihre Pflegekasse. Die Palette der Beratung reicht vom unverständlichen Schreiben im Briefkasten bis zum ausführlichen Beratungsbesuch bei Ihnen zu Hause. Zu dem Beratungsnetz der Pflegekassen gehören auch die sogenannten „Pflegestützpunkte“. In vielen Städten und Gemeinden gibt es diese bereits. Unter www.pflegestuetzpunkte-online.de finden Sie die Kontaktdaten. Das Bundesministerium für Gesundheit schreibt hierzu auf seiner Internetseite:

      „Pflegestützpunkte werden von den Kranken- und Pflegekassen auf Initiative eines Bundeslandes eingerichtet und bieten Hilfesuchenden Beratung und Unterstützung. Wenn Sie selbst pflegebedürftig sind oder pflegebedürftige Angehörige haben, erhalten Sie im Pflegestützpunkt alle wichtigen Informationen, Antragsformulare und konkrete Hilfestellungen. In den Pflegestützpunkten finden Sie auch die Pflegeberaterinnen und -berater der Pflegekassen.“

      In vielen Pflegestützpunkten erhalten Sie professionelle und kompetente Beratung. Vorsicht, manche Pflegestützpunkte sind in Räumlichkeiten von Pflegeanbietern und die Berater sind mitunter ehemalige oder noch aktive Mitarbeiter eben dieser Anbieter. Wie unabhängig und neutral diese Beratungen dann sind, ist fraglich.

      Hier können Sie zunächst grundsätzlich klären, ob der Einzug in ein Pflegeheim angebracht oder ob eine ambulante Hilfe möglich ist. Der Gesetzgeber vertritt die Formel „ambulant vor stationär“, was gut und richtig ist. Kann ein pflegebedürftiger Mensch in der eigenen Wohnung versorgt werden, so ist dies für die überwiegende Mehrheit die bessere Alternative zum Pflegeheim. Die meisten ambulanten Pflegedienste kommen auf Anfrage gerne zu Ihnen nach Hause und beraten sie zu allen Fragen der häuslichen Pflege. Ein seriöser Pflegedienst wird Ihnen auch mitteilen, ob ein Einzug ins Pflegeheim unumgänglich ist. Gibt es in ihrer Nähe keinen Pflegestützpunkt, ist ein ambulanter Pflegedienst eine gute Alternative für die Beratung.

      Wenn die ambulante Versorgung nicht möglich ist, müssen sie sich für ein Pflegeheim entscheiden. Bei dieser Entscheidung können viele Aspekte eine Rolle spielen. Gibt man dem Heim den Vorzug, das im Dorf oder im Stadtteil der pflegebedürftigen Person ist oder wählt man ein Haus am Wohnort der Kinder, die dann häufiger zu Besuch kommen können? Mein Rat hierzu ist eindeutig: Je näher die Pflegeeinrichtung am bisherigen Wohnort des Pflegebedürftigen ist, umso besser. Wenn die Umgebung vertraut ist und bestenfalls noch die Möglichkeit besteht, dass man im Pflegeheim auf alte Bekannte trifft, ist die Wahrscheinlichkeit des Wohlfühlens deutlich höher. Die politische, religiöse oder wirtschaftliche Ausrichtung der Pflegeanbieter sollte bedacht werden, spielt im Pflegealltag jedoch keine große Rolle und sagt nach meiner Erfahrung nichts über die Qualität aus. Wenn mehrere Einrichtungen auf engem Raum sind oder sich in etwa gleicher Entfernung zum Wohnort befinden, sollte man die Vergleichsmöglichkeit natürlich nutzen. In den folgenden Abschnitten werden Sie erfahren, worauf Sie hierbei achten sollten. Wenn Sie die Wahl haben, ist auch der Aspekt wie gut man selbst zu den handelnden Personen passt nicht zu unterschätzen. Sie sollten auf jeden Fall das Gefühl haben, dass Sie Ihren Ansprechpartnern vertrauen können. Die Chemie muss stimmen. Wenn irgend möglich müssen die Betroffenen an der Auswahl beteiligt sein, denn deren Wunsch ist das wichtigste Kriterium