Zac Poonen

Geheimnisse des Sieges


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sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteilwerden“ (Mk 11,24).

      Ich brauchte lange – viele Jahre – um zu einem einfachen, kindlichen Glauben an diese Aussage zu kommen. Schließlich gelang mir durch Gottes Gnade der Durchbruch und ich glaubte, dass Gott mein Gebet erhört und meine Bitte gewährt hatte. Im Glauben wurde ich im Heiligen Geist getauft. Die Gabe der Zungenrede, die unerwartet folgte, war dann bloß eine Bestätigung davon, was ich bereits im Glauben empfangen hatte.

      Wenn ich jetzt auf diese Jahre des Kampfes zurückblicke, sehe ich deutlich, dass das, was mich hinderte, mein Unglaube war.

      Dasselbe Prinzip gilt für den Eintritt in ein Leben des Sieges über die Sünde. Wir können fasten und beten und dürsten – und dennoch nirgendwo hinkommen – bis wir glauben, dass Gott uns in ein solches Leben führen kann und will. Satan weiß, dass du von Gott nichts ohne Glauben erhalten kannst. So kannst du dir vorstellen, dass er versuchen wird, dein Herz mit Unglauben zu füllen. Unglaube ist eine größere Gefahr als Lügen oder Ehebruch, weil Letztere, anders als Unglaube, leicht als Sünden zu erkennen sind.

      In Hebräer 3,12 heißt es: „Seht zu liebe Brüder, dass keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz hat, das abfällt von dem lebendigen Gott.“

      Ein böses Herz des Unglaubens kann bewirken, dass wir von Gott abfallen. Unglaube ist die Grundursache aller anderen Sünden, wie wir in einem folgenden Kapitel sehen werden.

      In Römer 6,14 heißt es: „Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“

      Hier sagt uns der Heilige Geist deutlich, dass die Sünde nicht über uns herrschen kann, wenn wir unter der Gnade sind. Das ist so klar, dass selbst ein Kind es verstehen kann. Trotzdem glauben viele Christen nicht an die Möglichkeit eines siegreichen Lebens über die Sünde.

      Gott möchte, dass du ein Leben des Sieges führst. Es spielt keine Rolle, wie schmutzig dein Gedankenleben ist oder wie lange du von Zorn besiegt worden bist. Der Herr kann dich vollständig befreien und dir ein reines Herz geben. Aber er kann es nicht tun, bis du glaubst.

      Die Bibel sagt, dass wir das, was wir glauben, mit unserem Munde bekennen müssen. In Römer 10,10 heißt es: „Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“

      Das ist ein wichtiges Prinzip – denn es ist durch das Bekenntnis unseres Mundes, dass wir unserem Glauben Ausdruck verleihen. Das führt in der Folge zur Befreiung von der Macht der Sünde. Und so müssen wir zu Satan das Wort unseres Zeugnisses sprechen, indem wir sagen: „Ich glaube, dass Gott mich in ein Leben des Sieges über die Sünde führen wird.“

      „Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod“ (Offb12,11).

      Sprich dieses Bekenntnis jedes Mal aus, wenn du fällst, so wird der Sieg in deinem Leben zu einer Realität werden. Sei nicht entmutigt, wenn er nicht über Nacht eintritt. Gott wird das Bekenntnis deines Mundes sicherlich honorieren. Auch du kannst Satan überwinden.

      3. Gottes Wort ernst nehmen

      Eine schlechte Gewohnheit, die viele Gläubige haben, besteht darin, dass sie Gottes Wort leicht nehmen. Nimm zum Beispiel Jesu Aussage in Matthäus 12,36-37: „Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“

      Die meisten Christen glauben nicht, dass sie buchstäblich von jedem einzelnen nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben, Rechenschaft ablegen müssen. Wenn wir das wirklich glauben, wird alles Lästern, Tratsch, üble Nachrede und Zorn aus unserem Leben ausgemerzt werden. Alle, die diese Worte Jesu ernst nehmen, werden radikal sein, unnütze Worte aus allen Bereichen ihrer Sprache zu eliminieren.

      Jesus sagt hier, dass wir durch unsere Worte gerechtfertigt werden. Wir alle kennen die Rechtfertigung durch den Glauben. Aber Glaube ohne Werke ist tot, und ein Glaube, der unsere Sprache nicht reinigt, ist ein toter Glaube.

      Denke an all die Worte, die du während der letzten drei Monate gesprochen (oder geschrieben) hast – zu Hause und im Büro, zum Ehemann, zur Ehefrau, zu den Kindern, Dienern usw. Würde eine Tonaufzeichnung deiner Reden beweisen, dass du ein gerechtfertigtes Kind Gottes bist, das sich von seiner Umwelt unterscheidet? Oder würden deine Worte der Sprache von Ungläubigen gleichen?

      Die Sprache vieler Christen wurde nicht gereinigt, weil sie die Worte Jesu nicht ernst genommen haben. Das wiederum ist eine Folge davon, dass sie Gott nicht fürchten. Sie fürchten Menschen mehr als Gott. Wir können nicht hoffen, in unserem Leben geistlichen Fortschritt zu machen, wenn wir nicht die Gewohnheit entwickeln, Gottes Wort ernst zu nehmen.

      In Jakobus 1,26 lesen wir: „Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, so ist sein Gottesdienst nichtig.“

      Wenn ein Mensch seine Zunge nicht kontrollieren kann, dann ist sein Christentum wertlos – denn, wie Jesus sagte, zeigen die Worte, die wir sprechen, wie es um unser Herz bestellt ist. „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ (Mt 12,34). Die Art und Weise, wie wir unsere Zunge gebrauchen, ist einer der klarsten Hinweise auf unseren geistlichen Zustand.

      Hier ist ein weiteres Beispiel: Gottes Wort sagt uns, dass Ehemänner niemals bitter gegen ihre Ehefrauen sein sollen. „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie“ (Kol 3,19).

      Was bedeutet das? Gibt es dem Ehemann die Erlaubnis, auch nur einmal gegen seine Frau bitter zu sein? Wenn Gott Ehebruch oder Mord verbietet, so wissen wir, dass wir solche Sünden kein einziges Mal mehr begehen dürfen. Doch wenn wir lesen, dass ein Ehemann nicht bitter gegen seine Frau sein sollte, dann trifft uns das nicht mit der gleichen Wucht. Warum ist das so? Weil wir herauspicken und entscheiden, welche Gebote von Gottes Wort ernst zu nehmen sind und welche nicht. Wir erkennen nicht, dass das ganze Wort Gottes ernst genommen werden muss.

      Menschen, die jedes Wort Gottes ernst nehmen, werden jedes Mal, wenn sie straucheln, über ihre Sünde traurig sein. Daher werden sie den Trost (die Stärke) des Heiligen Geistes finden und in ein Leben des Sieges geführt werden. „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ (Mt 5,4).

      Hier ist ein weiteres Geheimnis des Sieges: „Nimm jedes Wort Gottes ernst und sei jedes Mal traurig, wenn du Gottes Maßstäbe verfehlst.“

      Auf diese Weise wirst du unter Beweis stellen, dass du Gott fürchtest – und die Furcht Gottes ist der Anfang der Weisheit, die zu einem siegreichen Leben führt.

      Gott schaut mit Gnade und Wohlwollen auf jene Menschen, die zerbrochen sind, einen zerknirschten Geist haben und die vor seinem Wort erzittern.

      „Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort“ (Jes 66,2).

      4. Gottes ganzes Handeln geschieht in Liebe

      Gott hat vom Menschen immer Gehorsam verlangt. Unter dem Alten Bund erhielten die Israeliten Gebote, denen sie gehorchen sollten. Aber sie stellten fest, dass sie Gottes Gesetze nicht vollkommen halten konnten.

      Unter dem Neuen Bund verheißt Gott, seine Gesetze in unser Herz und in unseren Sinn zu schreiben, sodass wir ihm nicht nur gehorchen, sondern es lieben, ihm zu gehorchen. „Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun“ (Hes 36,27).

      Nur durch den Gehorsam gegenüber seinen Geboten können wir Gemeinschaft mit Gott haben.