Werner Karl

Druide der Spiegelkrieger


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      Werner Karl

      Druide der Spiegelkrieger

      Spiegelkrieger-Trilogie Band I

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel I

       Kapitel II

       Kapitel III

       Kapitel IV

       Kapitel V

       Kapitel VI

       Kapitel VII

       Kapitel VIII

       Kapitel IX

       Kapitel X

       Kapitel XI

       Kapitel XII

       Kapitel XIII

       Kapitel XIV

       Kapitel XV

       Kapitel XVI

       Kapitel XVII

       Kapitel XVIII

       Kapitel XIX

       Kapitel XX

       Kapitel XXI

       Kapitel XXII

       Kapitel XXIII

       Kapitel XXIV

       Kapitel XXV

       Kapitel XXVI

       Kapitel XXVII

       Kapitel XXVIII

       Kapitel XXIX

       Kapitel XXX

       Kapitel XXXI

       Kapitel XXXII

       Kapitel XXXIII

       Kapitel XXXIV

       Kapitel XXXV

       Personenregister

       Glossar

       Quellennachweis

       Impressum neobooks

      Kapitel I

      Mitten ins Herz

      A. D. 179, Juni

      Das weite Tal - und das Schlachtfeld, das es beinahe völlig bedeckte -, färbten sich durch die untergehende Sonne mit einem blutigen Rot, fast wie ein Spiegel dessen, was auf ihm in viel dunkleren Tönen lag.

      Die wenigen überlebenden Soldaten und Krieger waren längst verschwunden, ihre verletzten Kameraden mit sich schleppend. Das Erdreich war zerwühlt von den Hufen der Streitrösser, von Kampfwagen und anderem Kriegsgerät. In den Vertiefungen sammelte sich das Blut beider Seiten. Dem Blut war nicht anzusehen, aus welchem Fleisch es stammte; es war das gleiche Rot, der gleiche Leben spendende Saft. Nun versickerte er im Ackerboden, der noch vor wenigen Stunden die niedrigen Halme der nächsten Ernte getragen hatte. Doch auf diesem Feld würde dieses Jahr kein Bauer mehr eine Frucht einfahren.

      Die Einzigen, die bereits jetzt reiche Ernte hielten, waren die Krähen und Geier, die in großen Scharen gekommen waren, unmittelbar, nachdem der Kriegslärm verebbt war. Von den Vögeln war kein Gezeter oder Geschrei zu hören, nur das kurze Flattern der Flügel, wenn sie sich mit ungelenken niedrigen Hüpfern von einem Leichnam zum anderen bewegten. Das Angebot war zu groß, als dass sich ein Streit zwischen den Aasfressern hätte ergeben können. Außer den leichten Flügelschlägen waren nur leises Picken und Hacken vernehmbar. Aufmerksame Ohren hätten vielleicht noch das Geräusch zerreißenden Fleisches und den stumpfen Klang von auf Knochen treffender Schnäbel hören können.

      Der Wind blies sacht, aber stetig und trug den Gestank der Überreste davon. Die Hitze des Tages steckte noch im Boden und würde die auf ihm liegenden Leichen rasch verwesen lassen. Es schien so, als wollte Mutter Erde die Katastrophe, die sich auf ihrer Oberfläche abgespielt hatte, so schnell wie möglich verschwinden lassen. Die Vögel bemühten sich, ihren Anteil dabei zu leisten.

      Die Sieger würden zuerst ihre Toten holen kommen. Und diesen Kampf hatten die disziplinierten Römer für sich entschieden. Kaum, dass die Schlacht beendet war, hatte einer der Offiziere einen Reiter entsandt, um die in der Etappe wartenden Wagen herbeizurufen. Doch noch ratterten keine Räder heran.

      Stattdessen tauchte ein mit einer Kapuze verhüllter Kopf hinter einem der Hügel auf. Schritt für Schritt erhob sich eine Gestalt, die sich scharf im roten Abendlicht gegen den Horizont abzeichnete. Als sie das ganze Tal überblicken konnte, blieb die Gestalt für einen sehr langen Moment wie erstarrt stehen. Erst ein tiefer, gequälter Atemzug weckte sie aus ihrer Regungslosigkeit.