das Wohnzimmer betritt. Wie ein Schlosshund heulend wirft sie sich in Karins Arme und vergräbt ihr Gesicht an der mütterlichen Brust. Mechanisch streichelt Karin über den zuckenden Rücken ihrer Tochter.
„Was ist denn nun schon wieder passiert?“ fragt Karl leise.
Als Antwort schluchzt Linda nur noch lauter, während Martin sich mit nun doch etwas besorgtem Blick neben seine Frau aufs Sofa setzt und zaghaft über das zerzauste braune Haar seiner Tochter streicht.
„Sie… ist – hick! – von der Polizei“, jammert Linda, die vom heftigen Weinen Schluckauf bekommen hat. „Und er – hick! – hat gedroht…, mich – hick! – zu verklagen. Ich hasse ihn!“
„Na wunderbar“, murmelt Martin. „Dann ist die ‚Phase Sebastian‘ nun endlich überstanden, ja?“
„Nee“, schnieft Linda, „Sebastian würde – hick! – mich nie verklagen, niemals!“
„Aber du hast doch gerade gesagt“, wirft Martin irritiert ein, „dass du ihn hasst…“
„Mo-Moritz“, jammert Linda. „Sebastian würde… nie…“
„Mädchen, dir ist nicht mehr zu helfen“, murmelt Martin mehr für sich, bevor er mit einem plötzlichen Ruck ausruft: „Polizei? Wieso? Wurdest du jetzt etwa angezeigt? Linda?“
„Weiß nicht“, nuschelt diese matt und hebt ihr tränenüberströmtes Gesicht von Karins durchfeuchteter Bluse. „Sie war plötzlich da. Ich… – hm – glaube, sie ist seine Freundin. Von Moritz, meine ich.“
„Das Beste wird sein“, schlägt Karl mit einem leisen Seufzer vor, „wenn du dich ins Bett legst, Linda, und etwas zu schlafen versuchst. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“
Linda protestiert nicht, als ihr Vater sie vom Sofa hochzieht und mit sanfter Gewalt nach oben in das kleine, rückwärtig zum Garten gelegene Gästezimmer führt. Karl seufzt genauso vor Erleichterung wie Karin, als endlich Ruhe im Haus einkehrt. Dennoch ist er nicht gänzlich beruhigt. Aus Lindas Reaktion und ihrem zusammengepressten Mund beim Hinausgehen glaubt er zu ersehen, dass sie bei nächster Gelegenheit erneut diesem Sebastian nachstellen wird.
Für einen Moment überlegt Karl ernsthaft, ob er Gerrit darum bitten soll, den Surflehrer der Insel zu verweisen oder wenigstens Linda vorübergehend in die Ausnüchterungszelle zu sperren.
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