Margarithe W. Mann

Stehaufmännchen - Die Kraft zu leben


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bald die Gartenarbeit wieder los geht, und daran, wie lange ich wohl dieses straffe Pensum, insbesondere im Sommer, eben wegen des Gartens, noch schaffen werde, ... eine Ewigkeit wird es sicher nicht mehr sein, dann muss ich mir etwas einfallen lassen. Eigentlich wollte ich von Donnerstag, den 2. April bis über Ostern, den 14. April frei machen, aber ich bekomme einfach die ganzen Termine nicht unter den Hut, so muss ich meinen Kurzurlaub für zwei Tage unterbrechen, am Montag, den 6. April die Hausbesuche erledigen und am Dienstag, den 7. April in der Praxis präsent sein. Ich schaffe es dennoch, geradeso rechtzeitig vor Ostern die Frühjahrsbepflanzung fertig zu bekommen.

      Tessa entscheidet sich zu Anfang April für den Beruf des Masseurs und Medizinischen Bademeisters und fährt mit mir am Freitag, den 24. April 2009 zu einem Vorstellungs - und Informationsgespräch nach Schwerin. Ich glaube, sie hat sich richtig entschieden, ich kann ihr viel helfen, und später, wenn sie mit der Ausbildung fertig ist, dann kann sie, bis sie Arbeit gefunden hat ihr Wissen in meiner Praxis festigen und mich gleichzeitig etwas entlasten. Aber nun heißt es erst mal wie bei jedem anderen auch: Auf zu den Abschlussprüfungen der 10. Klasse.

      Am 5. Mai 2009 fahre ich mit Tessa am Nachmittag nach Großmühlen und wir holen die Unterlagen zum Stellen des notwendigen Bafögantrages, weil Tessa für die Ausbildung dieses Berufes kein Lehrgeld bekommt. Warum der Gesetzgeber so entscheidet und damit einen wichtigen Beruf, der für die Menschheit von enormen Nutzen ist, somit in den Schatten stellt, erscheint nicht nur für mich zumindest fragwürdig.

      Den Feiertag am 21. Mai, Himmelfahrt nutze ich für die Fertigstellung der Bepflanzung an der Praxis, zu Hause und auf der Terrasse meiner Mutter.

      Am letzten Maiwochenende und am Montag, den 1. Juni ist Pfingsten, ich arbeite bis Freitag Mittag, ansonsten sind wir zu Hause. Am Sonntag sind wir bei meiner Mutter eingeladen und ich bringe den Garten auf Vordermann, Tessa hilft mir etwas dabei, ansonsten ist für sie „Endspurt“. Auch in diesem Jahr wird es Sommer, aber Tessa und ich haben noch keinen Plan gemacht, weil ich nicht weiß, was mit ihrer Ausbildung noch auf uns zukommt. Sicher werde ich öfter deswegen unterwegs sein. Die Lehre ist in Schwerin und sie hat ja noch keinen Führerschein, ... also ergeben sich somit ähnliche „Erscheinungen“ wie bei Carlo seiner Zeit.

      Am 10. Juli steht für Schwerin alles fest, die Abschlussprüfungen sind vergessen und wir gönnen uns alle ein Mittagessen in unserem beliebten Holzhaus und für Tessa sind erst mal Ferien bis zum 29. August.

      Im Juli und im August 2009 läuft Herr Wolfbauer ständig mit seiner Kamera durch die Botanik und fotografiert von allen Seiten sein „Anwesen“, vor allem dann, wenn wir auf der Terrasse sitzen und er weiß, dass er von uns gesehen wird. So auch an einem sonnigen Wochenende. Carlo gab uns kurz zuvor eine knappe Stippvisite mit seiner Freundin, je älter die Kinder werden, umso weniger Zeit haben sie. Man wird sich daran gewöhnen müssen, ... leider, sie gehen ihren eigenen Weg und müssen es schließlich auch, dennoch ist und bleibt der Gedanke, als Mutter nun nicht mehr an erster Stelle zu rangieren gewöhnungsbedürftig. Man kann sagen, nur ein Kind ist jetzt noch da, man sollte es aber positiv sehen und sagen: Eure Kinder sind alle aus dem Haus, ... aber ich habe wenigstens noch eins, ... Tessa. Jedenfalls sitzen wir wie so oft draußen auf der Terrasse, trinken Kaffee, umringt von Fips und Nelly. Wie so oft habe ich Kuchen gebacken, es ist gemütlich. „Du hast jetzt aber wirklich alles so schön gemacht hier im Garten“, meint meine Mutter nachdem sie sich noch ein Stück von Tessa gekrönten Lieblingskuchen, ... Streuselkuchen, geangelt hat. „Die Forsythia, die Du gezogen hast ist schon schön gewachsen, noch vielleicht zwei Jahre, dann ist von dem Kahlschlag, den der Ferdinand veranstaltet hat für uns nicht mehr viel zu sehen, Deine Weiden und die Zypressen nach hinten und zum unteren Gartenteil nach Frau Wagenberg hin sind ja auch schon toll gewachsen, … schön“, fügt sie hinzu. „Ja, jetzt ist es fast so wie ich es mir vorgestellt habe, ... genug Geld und Arbeit steckt ja wohl auch darin, ... ganz abgesehen von den Geldern die Du in das Haus gesteckt hast und auf denen Du bisher noch immer sitzen geblieben bist“, stimme ich meiner Mutter zu. Oma, guck mal, ... der Ferdinand rennt schon wieder mit dem Fotoapparat herum, … was macht denn der eigentlich?“, wundert sich Tessa. „Ach, was weiß ich?, der soll mir lieber endlich mein Geld zurückzahlen, anstatt hier dauernd einen auf Herrn Wichtig zu machen, ... hat er denn jetzt eine vernünftige Abrechnung gemacht?, ... ich meine wegen dem Gas?“ , fragt meine Mutter. „Ach wo, er hat nur die Teile an die Heizung anbringen lassen, die zum Ablesen, ... was ich ihm schon hundertfach gesagt hatte, ... sonst nichts“ . Tessa wechselt das Thema und sagt: „Oma, morgen kriegen wir wieder Besuch, ... das heißt, nur unsere Nelly bekommt den Besuch“. „So?, wie das denn?“. „Der Boxer, der im Dorf in Deiner Nähe wohnt Oma, ... den Du schon öfter mal getroffen hast, wenn Du mit dem Fips unterwegs bist, der kommt mal wieder, ... ja, weil die Nelly Babys bekommen soll“, antwortet sie. Ich erzähle meiner Mutter von unserem Vorhaben. „Platz genug habt Ihr ja dafür“, meint sie dazu.

      Ich habe wie gesagt in diesem Jahr keinen, bzw. kaum Sommerurlaub, ich will abwarten, was ich an freien Tagen brauchen werde, wenn Tessa ihre Lehre anfängt. Außerdem wollte ich abwarten, ob Nelly ihren von uns auserwählten „Gatten“ angenommen hat oder nicht. Denn wenn es so sein sollte, wird die Aufzucht des Nachwuchses sicher erheblich Zeit in Anspruch nehmen. Tessa fährt allein ein paar Tage zu ihrer Schwester Henny, ich bringe sie zum Zug nach Rostock, in Leipzig wird sie dann von Henny abgeholt.

      Genau am 27. August 2009, also an Hennys Geburtstag fahre ich dann mit Tessa nach Schwerin, um ihre Unterkunftsangelegenheit während der Ausbildung zu regeln. Sie kann relativ günstig eine kleine Wohnung bekommen, die von der Ausbildungsstätte angeboten wird. Sie ähnelt Carlos erster kleiner Wohnung in Bad Dühsheim. Ein Zimmer, Bad, Miniküche und kleiner Flur. Auch ein kleiner Balkon gehört dazu. Im Gegensatz zu Carlos Wohnung damals, ist alles in Ordnung, es braucht nicht renoviert zu werden, aber sie ist genau wie es bei Carlo auch war im 3. Obergeschoss. Ich brauche für Tessas Wohnung keine Kaution zu bezahlen, weil es eine sogenannte Genossenschaftswohnung ist, der geforderte Genossenschaftsanteil ist nicht hoch auf Grund der geringen Wohnungsgröße.

      Am letzten Wochenende im August ist wieder einmal die MS Deutschland im Hafen von Teversbrünn. Wir machen einen kleinen Ausflug dorthin, um das Schiff genau zu sehen, es liegt zwar öfter einmal hier im Hafen, aber wenn ich Patientenbesuche habe, ist die Zeit zu knapp um „Maulaffen Pfeil zu halten“, wie man sagt. Das allen bekannte Traumschiff ist übrigens 175 Meter lang. Ja, ja, es wäre schon toll, einmal so eine Reise mit diesem Schiff unternehmen zu dürfen. Ich würde ganz bestimmt keinen Widerstand leisten, wenn jemand zu mir sagen würde: Kommst du mit?, ... ich bezahle auch alles!.

      Am Freitag, den 4. September 2009 ist Carlo am Wochenende endlich einmal wieder da, er kommt vor den eigentlichen Geburtstagen von ihm und Tessa, weil er arbeitstechnisch an den Geburtstagen selber nicht da sein kann. Es ist ein schönes Wochenende, meine Mutter kommt mit Fips und Tessa fungiert nicht zum ersten Male als Türsteher für die Hunde, die sich im Garten austoben können. Leider brachte der erwähnte Versuch, Nelly zu verkuppeln keinen Erfolg. Die beiden Hunde spielten sehr schön miteinander, ... das war es aber auch, alles „andere“ lehnte Nelly ab.Tja, mach` was dagegen, dafür ich habe fast belustigend beobachtet, wie Nelly und ihr ausgesuchter Partner nebeneinander gesessen sind und beobachtet haben, wie mein Nachbar Roland seinen Garten umgegraben hat. Wie zwei gleiche Statuen sah das aus, gleiche Größe, gleiche Farbe, und die gleiche Blickrichtung, ... ohne sich von der Stelle zu rühren.Am 11. September, an Tessas Geburtstag habe ich frei, wir fahren zum Wallgraben, trinken Kaffee und sehen die „Costa Mediterrania“ im Teversbrünner Hafen liegen, ein 293 Meter langes Passagierschiff, nachdem am 10. September die „MS Deutschland“ noch einmal angelegt hatte. Am 12. September haben Tessa und ich den Versuch unternommen, um zum Konzert von „Ich und Ich am Teversbrünner Strand zu gelangen. Aber es war so voll, dass es unmöglich war, bis dorthin vorzudringen, geschweige denn einen Parkplatz zu bekommen und wir mussten unverrichteter Dinge wieder umkehren, leider

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