Markus Roentgen

"dein Gott, ist drinnen bei dir" (Zefanja 3,17) Spirituelle Profile


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      Vorwort

      Dieses Buch ist aus Vorträgen entstanden.

      Sie wurden in den letzten dreizehn Jahren im Dom-Forum Köln gehalten.

      Der sprechende Duktus ist mitunter hörbar, lesbar.

      Die erstaunliche Resonanz der zuhörenden Menschen ermutigt mich, die Vorträge nun heraus zu geben, die in besonderem Maße mit ganz konkreten Menschen und Gegebenheiten verbunden sind.

      Offenkundig ist das Zeugnis der jeweiligen Person im Suchen, Sehnen, Glauben und Zweifeln heute sprechender oft –, als die satzhafte Theologie.

      Ich widme das Buch diesen zuhörenden Menschen im Dom-Forum.

      Verdankt ist es oft Rainer Will aus der Leitung des Dom-Forums, der mir die Menschen und Themen vorgab.

      Verdankt ist es vielen Menschen, die mich ermutigt und unterstützt haben. Ich nenne: Meine Frau Barbara und unsere Kinder Johannes, Jakob, Sara.

      Anette und Bernd Schermuly.

      Jörg Baltes, Wilhelm Bruners, Andreas Falkner (verstorben 8.4. 2020), Gunther Fleischer, Christine Funk, Inge Jansen, Georg Roentgen, Petra Thomaschewski, Ancilla Wißling

      In besonderer Weise ist dieses Buch eingedenk voller Lieben meinem 2017 verstorbenen Geistlichen Lehrer und Freund Spiritual Hans Günter Bender

      Buchgestaltung: Bernd Schermuly · Wiesbaden

      Coverbild: Jakob Mönch · Münster

      “Das Coverbild entstammt dem Zyklus von Jakob Mönch, original in Kohle gemalt, zu den sieben letzten Worte Jesu am Kreuz, hier: „Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23, 46)

      © 2020 Markus Roentgen

      Alle Rechte vorbehalten

      2020 Veröffentlicht: Neopubli GmbH: www.epubli.de

      Satz und Layout: Bernd Schermuly, www.sensum.de

      „Stört die Liebe nicht…“

      Eine spirituelle Lesehilfe zum „Hohen Lied der Liebe“

      Kein Buch der Heiligen Schrift hat Phantasien so beflügelt wie das Lied der Lieder.

      Oberfläche, Unterschicht, Tiefenschicht – was ist gemeint darin? Das hat die Menschen bewegt, argwöhnen lassen.

      Schiere Erotik! Schönstes Erotisches in Bildern, Lauten, Gerüchen, Tiervergleichen, bis hin zum anziehendsten Benennen weiblicher und männlicher Sexualität.

      1 S. Teresa von Avila, Bernhard von Clairvaux, Thomas von Aquin etc.

      Nur ein Beispiel der Analogie:

      2 S. 172f.

      3 Ebd., Kap. 27, 10; S. 391.

      Die allegorische Deutung begann im 1. Jhdt. vor Christus; als „Lied des Salomo“ wurde es zusammen gefügt mit dem „Buch der Sprüche“ und dem „Buch Kohelet“ und so als Weisheitsbuch gelesen.

      Daraus erfolgte, was das Christentum übernahm und systematisierte – ein Deutungsschema für lange Zeit:

      Sprüche – Ethik

      Kohelet – Naturerkenntnis

      Hohes Lied – Erkenntnis des Ewigen und Unsichtbaren

      Höchste Weisheit muss sich bergen und verbergen in Bildern und Vergleichen; das Gemeinte muss „über-setzt“ – also „hinüber gesetzt“, ans andere Ufer gebracht werden.

      Daraus resultierte die heilige Hochzeit von Gott (unaussprechlich Jhvw// Jhwh) und seinem Volk Israel.

      4 Vgl. Das Hohelied Salomos, übersetzt und kommentiert von Klaus Reichert. Salzburg 1996, S. 6.

      Liturgisch wurde das Hohelied an das Ende der Passah-Liturgie gesetzt als Verheißung der Rückkehr aus dem Exil. In der katholischen Liturgie heute findet das Hohelied 13mal Verwendung (aus Kapitel 2; der Anfang von Kapitel 3, Verse aus Kapitel 4 und 8); zumeist bei „Jungfrauweihen“ und Ordensprofessen, für Ordensleute, bei Trauungen, beim Fest der Maria Magdalena (22.7), der Scholstika (10.2) – und am 21. Dezember, vielleicht dort zum Ausdruck der unmittelbar bevorstehenden Menschwerdung Gottes als Gottwerdung des Menschen im „Unvermischt und Ungetrennt“ des Geschehens in Jesus Christus.

      Das Christentum identifiziert den Bräutigam (der im Hohenlied nie so genannt wird; sondern „Geliebter“ o.ä.) mit Christus; die Braut wurde „seine Kirche“.

      5 Vgl. Origines, Bernhard von Clairvaux, Wilhelm von St.Thierry.

      6 Vgl. bis zu Mozarts Opern; etwa „Figaros Hochzeit“ oder „Don Giovanni“). Fruchtbarkeitskulte gehen ein (sumerische, akkadische, syrische.

      Der Text: Ein vielstimmiger Klangkörper! Echos! Hochkultur!!!

      Schauplätze: Judah, Jerusalem, En Gedi und ein Teil im Nordreich Israel,