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Inge Elsing-Fitzinger
Das große Abenteuer des Chamäleons TRIX
TRIXs erstes Abenteuer
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Inhaltsverzeichnis
Ein lautes Knacken durchbrach die Stille!
Trix riss die Augen überrascht auf.
Ein lautes Knacken durchbrach die Stille!
Der Winzling in der Eierschale erstarrte vor Schreck. Er nahm allen Mut zusammen, streckte und reckte sich tapfer. Mit dem
Er roch gar nichts, obwohl rings um ihn wunderschöne Blüten herrlich dufteten.
Es ist wirklich schade, doch Chamäleons können leider nicht riechen. Auch mit dem Hören ist es schlecht bestellt. Das wusste unser kleiner Freund leider noch nicht so genau. Nur seine Äuglein waren wohl die schärfsten, die je ein Tier besaß. Tatsächlich erblickte das Chamäleonbaby die kleinsten Blätter hoch oben auf den Bäumen, und staunte nicht schlecht. Sogar die flimmernden Barthaare der stacheligen Kakteen sah er ganz deutlich. Ihr müsst nämlich wissen, Chamäleons können die kleinsten Dinge noch tausend Meter entfernt genau erkennen.
In weiter, weiter Ferne erspähte das Baby ein glitzerndes Netzt. Mittendrin saß eine Riesenspinne, die den Leckerbissen mit ihren Facettenaugen aufmerksam anstarrte.
Grelles Tageslicht blendete die großen Kulleraugen des Neuankömmlings. Rasch klappte er die schuppigen Lider darüber. Doch die Beinchen zappelten, und hackten weiter an der harten Schale herum. Mit einem Plumps purzelte der kleine Körper endlich aus seinem Gefängnis. Jetzt strampelte er neben den Trümmern seiner bisherigen Behausung am feuchten Moosboden.
„Hei! Na endlich“, hörte das winzige Geschöpf zwei helle Stimmen. „Wir dachten schon, du schaffst es nie, aus diesem Ei zu schlüpfen.“
Zögerlich stellte sich der Kleine Wicht auf die wackligen Beinchen.
Vorsichtig lugte er durch den Spalt seiner Augendeckel. Immer noch war das Babychamäleon unschlüssig. Die beiden Kameraden zupften es übermütig am langen Schwanz und lachten aus vollem Hals.
„Willkommen auf Madagaskar, der Perle im Indischen Ozeans. Du bist Nummer drei, deshalb nennen wir dich Trix! Ich bin Dux und der Schelm da heißt Primo, weil er als Erster aus dem Ei geschlüpft ist, “ rief der eine lauthals. „Pass auf, bald kommen noch jede Menge anderer Spielgefährten aus ihren Schalen. Dann sind wir eine ganze Fußballmannschaft, und können mit Datteln und Avocados toll spielen, und uns lustige Streiche ausdenken.“
Einige Lemurenkinder hüpften flink von ihren Ästen herunter. Aufgeregt bestaunten sie den Neuzugang. Die weiß-schwarz gestreiften Schwänze hoch in die Luft gestreckt, kratzten sie mit ihren spitzen Fingernägeln vor Begeisterung im Boden herum.
„Schade“ meinten sie etwas enttäuscht, wir haben so sehr gehofft, du wirst eine kleine Schildkröte. Die kann man dann so lustig jagen, wenn sie zum Meer watschelt und sich schrecklich fürchtet, von uns gefressen zu werden. Dabei fressen wir doch nur Früchte und Blätter. Aber das wissen die dummen Geschöpfe eben nicht!“?
„Na ja! ein bisschen geschwindelt ist das schon“, flüsterte der andere verlegen. So ein fetter Happen ist bisweilen auch nicht zu verachten. Aber Schildkröten sind wirklich nur zum Spielen da, wegen ihres harten Panzers, ihr versteht doch sicher!“, meinte er, mit seinen sieben Tagen bereits altklug. Jetzt hielten sich beide die Bäuche vor Lachen, und starrten mit ihren kugeligen Äuglein krampfhaft auf die restlichen Eier. Vielleicht hätten sie ja doch noch ihren Spaß, hofften sie heimlich!
Der kleine Trix kam aus dem Staunen nicht heraus. Was seine Kumpels alles wussten. Sie waren ja kaum älter als er, trotzdem um ein ganzes Stück größer… „Wo ist eigentlich Mama“, lispelte er verzagt? Ziemlich hilflos rollte er seine Kugelaugen, schaute sich nach allen Seiten um. Primo stupste ihn von der Seite an, dass er gleich wieder auf seinen runden Rücken purzelte.
Mit großen Augen folgte Trix der ausgestreckten Pfote seines Bruders. Und tatsächlich! Hoch oben in der Astgabel eines Mangrovenbaumes lag bewegungslos Mama, eine wunderschöne Chamäleondame.
Sie war riesig, hatte herrlich schillernde Schuppen und einem Zackenkranz auf dem länglichen Schädel, der sich über den Rücken fortsetzte. Eine Königin. Ihre glitzernden Kugelaugen rollten von einem zum anderen der stattlichen Nachkommen. Gleichzeitig ließ sie die noch ungeschlüpfte Brut keinen Moment unbeobachtet. Mama sah einfach alles.
Ohne den Kopf zu bewegen, glitten die länglichen Pupillen nach oben, nach unten, nach links und nach rechts. Ihr konnte nichts entgehen.
„Na das kann ja gut werden, Mama sieht wirklich alles“, flüsterte Trix verzagt.?
Jetzt blähte sich Mamas Schuppenkamm wie ein großes Segel auf. Ihr langer Schwanz ringelte sich um einen der Äste. Sie schien zu schweben, wie eine gute Fee aus dem Märchenland. Plötzlich schnellte aus ihrem Maul eine endlos lange Zunge hervor, mit der sie ein großes Insekt blitzartig einfing und genüsslich verspeiste. Trix kam aus dem Staunen nicht heraus. Die riesigen Äuglein purzelten ihm fast aus dem Kopf.
„Na du Muttersöhnchen! Bist du jetzt zufrieden. Du siehst, Mama wacht fürsorglich über uns“.
Im nächsten Augenblick schoss auch die Zunge von Bruder Dux aus dem kleinen Mäulchen. Sie war fast so lang wie er selbst. Trix sah die kleine Heuschrecke, die an seiner Zungenspitze klebte. Sie verschwand zappelnd im Maul des Bruders. Wie macht er das nur, überlegte er völlig überrascht. Unerwartet rollte Dux gleich darauf seine Äuglein rundherum. Jetzt funkelte sein Rücken in leuchtendem Gelb, wie die Sonne, die eben durchs Blätterdach strahlte.
„Was machst du denn jetzt schon wieder, sag schon! Wieso hast du plötzlich eine ganz andere Farbe.“
Trix stotterte vor Aufregung. Primo brach in schallendes Gelächter aus, und sah im nächsten Augenblick strahlend goldgelb aus wie sein Bruder Dux. „Ist doch ganz einfach“, grinste er vielsagend.?
„Freu dich einfach ganz fest, dass die Sonne scheint, dann kannst du ihre Farbe annehmen. Wenn du dich ärgerst wirst du grün. Aber wenn du dich hinter wunderschönen roten Orchideen