ion id="ue2908674-853e-5804-ad02-983cc9c24d22">
Rubi Fox
De Chlapf im Bundeshuus
(der Knall im Bundeshaus)
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Die Martys machen eine Erbschaft
Die Wandlung des Heiri Oberhuber
Vorwort
Eine Sammlung
nicht ganz ernstzunehmender
Kurzgeschichten
von RUBI FOX
Reproduktion, Übersetzungen, Weiterverarbeitung
oder ähnliche Handlungen zu kommerziellen Zwecken sowie
Widerverkauf oder anderweitige Veräffentlichungen
sind ohne Zustimmung des Autors
nicht gestattet.
Copyright 2006 Rubi Fox
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Herr Meier baut ab
Zukunftsaussichten
Jakob Seiler wird 90
Die Marty’s machen eine Erbschaft
Die Wandlung des Heiri Oberhuber
Freiheit ist mein Leben
Ein Leserbrief I
Alle wissen es
Die Kunst, Politiker zu sein
Eine Kommission
Politiker händ’s schwär
So geht’s doch nicht, Herr Bundesrat!
Die zweckmässige Problemlösung
Zur Feier des Jahres
Auf den Hund gekommen
Europa
Eine Rezession wird gemacht!
Das Interwiev I
Das Interwiev II
1999. De Chlapf im Bundeshuus
Die Neue Schweiz
Schluss-Gedanken
Ich hoffe, dass Sie dieses Buch nicht zu ernst nehmen. Es ist ja bloss von einigen wenigen Einzelfällen die Rede. Und dass sich diese Begebenheiten wie sie hier beschrieben werden, nach der Veröffentlichung dieses Buches häufen werden, ist kaum anzunehmen. Denn uns Schweizern geht es ja gut und wir trösten uns damit, dass es andere Nationen gibt, denen es auch nicht besser, ja sogar noch schlechter geht.
Wir leben halt in einem teuren Land. Und damit Parlament und Staat funktionieren können, muss das Volk die Zeche zahlen - es muss arbeiten.
Ich habe den Glauben an die Politik verloren. Unser Staat ist ein unüberschaubares, verfilztes und stets wachsendes Imperium, welches oft Politik mit Geschäft verwechselt und dadurch oft oder mindestens gelegentlich an den wahren Zielen vorbeischiesst. Dass eine “PUK” (Parlamentarische Untersuchungskommission) daran etwas ändern kann, daran zweifle ich und vielleicht braucht es bald eine “PUPRÜKO” - eine PUK-Prüfungskommission.
Wie dem auch sei, dieses Büchlein möchte keineswegs irgendetwas in Frage stellen oder gar versuchen, den Schweizern die Augen zu öffnen. Betrachten Sie diese Geschichten einfach als ganz normale Unterhaltung.
Herr Meier baut ab
Kari Meier, glücklich verheiratet und Vater zweier Töchter, Sonja (19) und Madeleine (21) hat eigentlich keine Probleme. Im Geschäft nicht und ebenso wenig in seiner Familie. Er hat sozusagen alles erreicht, was ein Mann mit 44 Jahren erreichen kann: Beste Gesundheit, eine zufriedene Ehefrau, 2 Töchter, aus denen “etwas geworden” ist - wie man so sagt - ein eigenes Geschäft, das ihm einen angenehmen Lebensstil erlaubt, ein zur Hälfte abbezahltes Einfamilienhaus an schönster Wohnlage, ein Auto sowie einen Zweitwagen, um nur das Wichtigste zu nennen.
Kari Meier ist rundum glücklich - wieso sollte man also seine Geschichte erzählen?
Seit 25 Jahren arbeitet Kari Meier als Architekt, seit 17 Jahren ist er selbständig, hat ein eigenes Architekturbüro und arbeitet durchschnittlich 10 bis 12 Stunden pro Tag. Wie gesagt, das Geschäft läuft gut, er verdient nicht schlecht. Aber er hatte das Geld auch gebraucht - für seine Familie und für die Ausbildung seiner Töchter. Ein grosser Teil seines Einkommens verschlangen die Steuern, die AHV, Versicherungen und viele weitere so unangenehme Aus- und Abgaben. Aber er hat gut leben können.
Doch jetzt hat Kari Meier genug! Für seine Töchter muss er nicht mehr besorgt sein (Madeleine ist seit 4 Monaten glücklich verheiratet und Sonja hat eine Stelle in Deutschland angetreten) zudem hat sein Lehrling im vergangenen Herbst die Abschlussprüfung bestanden. Herr Meier hat beschlossen, ab sofort weniger zu arbeiten, also weniger zu verdienen und demzufolge auch weniger Steuern zahlen zu müssen. Er will sich nicht mehr am Leben vorbeiarbeiten, er will mehr Zeit haben, um zu leben.
So kam es, dass Architekt Kari Meier an einem Sonntag anfangs Dezember seine drei Frauen zu einer Familiensitzung einlud.
“Mein lieber Schatz, meine lieben Kinder. Ich habe Euch etwas wichtiges zu sagen.” Fragende Blicke waren auf ihn gerichtet. Es herrschte Schweigen. Und Kari Meier wusste nicht, wie er sein Gespräch beginnen,
wie er sein Anliegen formulieren sollte.
“Hei, was isch los, Paps”, lachte Sonja, “isch es öppis Ernschts?” Der Hausherr zündete sich eine Zigarette an und begann: “Mir reichts, ich habe genug. Genug gearbeitet und genug verdient. Ich brauche eine Pause. Ich habe mir vorgenommen, ein halbes Jahr Urlaub zu nehmen. Unbezahlten Urlaub. Mein Schatz, wir machen eine Weltreise.
Ich will mehr von Dir, und mehr vom Leben haben. Seit über zwanzig Jahren zeichne und baue ich Häuser, immer wieder neue - und andere. Jetzt bin ich leer, ich muss mich regenerieren.”
“Du willst also aussteigen? Alles stehen und liegen lassen. Können wir uns das leisten?” fragt ihn seine Frau besorgt.
Schweigen.
Madeleine