Heinz Janisch

Der rote Pirat


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       Die österreichische Kinderbibliothek

      Für den kleinen Jan,

      der ein groéer Pirat

      werden möchte.

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      Pädagogische Arbeitsblätter zu diesem Titel downloadbar auf

       www.obelisk-verlag.at

      Heinz Janisch

       Der rote Pirat

      Fünf wundersame Geschichten

      Mit Illustrationen

      von Vanessa Karré

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      Redaktion der ClubTaschenbuchreihe:

      Kai Aline Hula

      Umschlaggestaltung: Carola Holland

      Lektorat: Inge Auböck

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       Gesetzt nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung

      © 2022 Taschenbuchausgabe by Obelisk-Verlag, Innsbruck – Wien

      © 2011 Taschenbuchausgabe by Obelisk-Verlag, Innsbruck – Wien

      Teilabdruck aus der 1996 im Verlag St. Gabriel, Mödling, erschienen

      Buchausgabe: „Der rote Pirat und andere Rucksackgeschichten“

      Druck und Bindung: Finidr, s.r.o., Český Těšín, Tschechien

      ISBN 978-3-99128-017-0

      eISBN 978-3-99128-055-2

      Inhalt

       Der rote Pirat

       Ein Riese zum Geburtstag

       Ein Prinz mit Fahrrad

       Der kleine weiße Elefant

       Annika und der Pelikan

       Piraten-Leserätsel

       Der rote Pirat

      Das kleine Nilpferd kam aus

      dem Wasser und schob die Taucherbrille

      auf die Stirn.

      Da hörte es am Himmel

      ein Brummen und Dröhnen.

      Das kleine Nilpferd hob den Kopf.

      Ein altes, klappriges Flugzeug

      war zu sehen, hoch in den Lüften.

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      Am Steuer des Flugzeugs

      saß eine verwegene Gestalt

      mit einem leuchtend roten Helm.

      „Der rote Pirat!“,

      rief das kleine Nilpferd aufgeregt.

      „Jetzt halt doch endlich still“,

      sagte seine Mutter.

      „Ich will dich trocken reiben.“

      Und schon war das kleine Nilpferd

      bis über die Ohren

      in ein großes Badetuch eingewickelt,

      so dass es nichts mehr sehen konnte.

      „Der rote Pirat!“, rief das kleine Nilpferd

      unter dem Badetuch hervor.

      „Der rote Pirat!“

      „Stillhalten, hab ich gesagt“,

      brummte seine Mutter und ließ nicht los.

      Als das kleine Nilpferd endlich

      trocken gerieben war,

      hielt es verzweifelt Ausschau.

      Aber das Flugzeug war verschwunden.

      „Der rote Pirat!

      Habt ihr ihn nicht gesehen?“,

      fragte das kleine Nilpferd seine Eltern.

      Sein Vater gähnte

      und nahm die Sonnenbrille ab.

      „Mein Junge“, sagte er,

      „du liest zu viele Comics.“

      „Aber – habt ihr das Flugzeug

      nicht gehört?“,

      fragte das kleine Nilpferd.

      „Ich hab nur das Meer rauschen gehört“,

      sagte sein Vater.

      Am Abend saß das kleine Nilpferd

      unter seiner Lieblingspalme

      und blätterte in seinen Büchern

      und Comic-Heften.

      Das kleine Nilpferd hatte

      alle Abenteuerhefte gesammelt,

      die über den roten Piraten

      geschrieben worden waren.

      „Der rote Pirat in der Wüste“,

      „Der rote Pirat im Schnee“,

      „Der rote Pirat im Urwald“,

      „Der rote Pirat im Eis“ –

      das kleine Nilpferd kannte

      alle seine Geschichten.

      Es verglich die Bilder.

      Der rote Pirat war unverkennbar –

      sein altes Flugzeug, der rote Helm.

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      Es gab keinen Zweifel.

      Das kleine Nilpferd hatte

      den roten Piraten gesehen,

      den mutigsten Abenteurer aller Zeiten.

      Zwei Tage später,

      in der Nilpferdschule,

      mussten die Schüler

      einen Aufsatz schreiben:

      „Was ich einmal werden möchte“.

      Das kleine Nilpferd blickte

      gedankenverloren