und der ew'ge Himmel richten mich,
Wie treu ich ehrt' und liebte Saturnin!
TAMORA.
Mein edler Herr, wenn je dein fürstlich Aug'
Mit Wohlgefallen blickt' auf Tamora,
So höre jetzt mein unparteiisch Wort,
Und, Liebster, alles, was geschehn, vergib!
SATURNINUS.
Was? offenbar mißhandelt und entehrt,
Soll ich die Kränkung dulden ungerächt?
TAMORA.
Nicht also, Herr! Das woll'n die Götter nicht,
Daß ich, dich zu entehren, sollte flehn!
Nein, meine Ehre setz' ich dir zum Pfand,
Den wackern Titus find' ich ohne Schuld;
Sein unverstellter Zorn spricht seinen Schmerz:
Drum mir zur Liebe sieh ihn gnädig an;
Nicht bring' ein Wahn dich um den tapfern Freund,
Noch trüb' ein finstrer Blick sein edles Herz! –
Beiseit.
Nimm Rat an, mein Gemahl; gib endlich nach,
Verbirg nur alle Kränkung, allen Gram;
Du bist erst neu gepflanzt auf deinen Thron;
Deshalb, damit nicht Roms Senat und Volk
Nach beßrer Einsicht Titus' Anhang mehrt
Und von dir abfällt deines Undanks halb
(Den Rom als schwere Sünde stets gehaßt),
Gib nach den Bitten, laß die Sorge mir:
Ich will sie all' ermorden, find' ich Zeit,
Vertilgen ihren Stamm und ganz Geschlecht,
Den wüt'gen Vater und die grimmen Söhne,
Die ich um meines Kindes Leben bat;
Dann sehn sie, was es sei, wenn Königinne
Im Staube knien und Gnade nicht gewinnen. –
Laut.
Komm, teurer Kaiser, komm, Andronicus, –
Heb' auf den guten Greis, tröst' ihm sein Herz,
Das hinwelkt in dem Sturme deines Zorns!
SATURNINUS.
Auf, Titus! Meine Kais'rin hat gesiegt.
TITUS.
Dank deiner Hoheit, gnäd'ger Fürst, und ihr.
Dein Wort, dein Blick beleben mich aufs neu'.
TAMORA.
Titus, ich bin jetzt einverleibt in Rom,
Als Römerin nun glücklich anerkannt,
Und muß dem Kaiser raten für sein Wohl.
Heut sterbe jeder Groll, Andronicus; –
Und sei's mein schönster Ruhm, du tapfrer Held,
Daß ich mit dir die Freunde heut versöhnt! –
Was Euch betrifft, Prinz Bassian, so bürgt
Mein Wort und Pfand dem Kaiser, unserm Herrn,
Daß Ihr nachgiebig milder Euch betragt. –
Getrost, ihr Herrn! Auch Ihr, Lavinia! –
Folgt meinem Rat, und reuig auf den Knie'n
Erfleht Verzeihn von Seiner Majestät!
LUCIUS.
Wir tun's, und schwören hier vor Seiner Hoheit,
Daß wir in guter Absicht nur gestrebt,
Für unsrer Schwester Ehr' und unsre Pflicht.
MARCUS.
Das gleiche hier verbürg' ich auf mein Wort.
SATURNINUS.
Hinweg und schweigt; belästigt uns nicht mehr! –
TAMORA.
Nein, güt'ger Fürst, wir müssen Freunde sein;
MARCUS und seine Neffen knien vor dir:
Ich will nicht Weig'rung. Liebster, komm zurück!
SATURNINUS.
Marcus, für deinen Bruder und dich selbst,
Und meiner holden Tamora zu Gunst,
Verzeih' ich dieser jungen Männer Schuld.
Steht auf!
Lavinia, flohst du gleich mich als 'nen Knecht.
Fand ich doch Gunst und schwur den höchsten Eid,
Ich schied' als Junggesell nicht vom Altar.
Kommt, hat der Palast für zwei Bräute Raum,
Lavinia, mit den Deinen sei mein Gast! –
Heut sei ein Tag der Liebe, Tamora!
TITUS.
Und morgen, wenn es meinem Herrn gefällt,
Mit mir zu jagen Panthertier und Hirsch,
Mit Horn und Hund bring' ich den Morgengruß.
SATURNINUS.
Titus, so sei es, und wir danken dir.
Alle ab.
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