verblüfft. Armseliges Rinnsal – und dann so viele Auen darum?
Und wer Frau Schwarzbauer war, wusste sie genau genommen auch nicht, also befand sie deren Theorie, dass diese komische neue Krankheit bestimmt in einem russischen Labor entstanden sei, nicht gerade als ernstzunehmen.
Sie schaffte es gerade noch, sich das mit dem Arzttermin zu notieren – aber war es für eine Grippeimpfung nicht eigentlich zu spät? Im Februar?
Dann kam der nächste Anruf – Pauline, die dreihundert Euro vermisste, die sie sich für eine Shoppingtour bereitgelegt hatte. „Die hat sich bestimmt der Benni gekrallt! Der ist doch immer pleite!“
„Aber der ist doch nicht doof! Wenn dein Geld weg ist, können es ja bloß er oder Frauke gewesen sein – und Frauke ist doch so gut organisiert und obendrein gut bei Kasse, oder?“
„Wahrscheinlich hofft er, ich denke, ich hab die Mäuse verlegt. Verlässt sich auf meine Unordnung.“
„Dann räum halt mal gescheit auf! Stell dir vor, du blaffst ihn an und findest dann tatsächlich die Kröten in deinem Verhau wieder, da müsstest du ja praktisch ausziehen!“
„Wieso das denn?“
„Na, wäre dir das nicht viel zu peinlich?“
„Nö. Kann doch jedem mal passieren! Ja, okay, dir natürlich nicht, aber du bist ja auch ein Roboter – in dieser Beziehung natürlich nur!“
„Na, herzlichen Dank. Paulie, die meisten Leute räumen ab und zu mal ihren Schotter auf und stecken ihr Geld in die Geldbörse. Versuch´s mal, das hilft wirklich! Und bevor du dich mit Benni anlegst, für nix und wieder nix?“
„Naja… vielleicht. Ich glaube, ich lege jetzt auf, das war genug Predigt für einen Abend.“
Stella kicherte und wünschte viel Vergnügen beim Aufräumen.
Sie hatte das Telefon kaum beiseitegelegt, als Sabine anrief und fand, Paulie bräuchte wirklich einmal ein Coaching, was das Aufräumen betraf.
Stelle musste lachen. „Hat sie sich bei dir auch wegen der dreihundert Euro beklagt?“
„Na klar. Benni ist ein Dieb und sie braucht dringend neue Jeans, neue T-Shirts und einen lässigen Blazer.“
„Das hat sie doch alles schon! Mehrfach!“
„Ich weiß. Den Jeansblazer zum Beispiel. Ich bin sicher, der würde auch noch passen, aber…“
„Sprich doch weiter!“
„Sprich du weiter! Passen, aber – na?“
„Sie findet ihn gerade nicht“, vollendete Stella, halb heiter, halb resigniert.
„Wir könnten sie mal überfallen und richtig bei ihr aufräumen. Wie so Ordnungs-Coaches“, schlug Sabine vor. „Kennst du Marie Kondo?“
„Wer kennt die nicht! Aber wenn wir bei Paulie Ordnung machen, findet sie doch erst recht nichts mehr. Kennst du das nicht, wenn dir jemand in der Küche hilft und alles falsch einsortiert?“
„Hör bloß auf, der Tommi ist so einer! Wenn ich gemeckert habe, dass er ein alter Faulpelz ist, dann schleimt er sich mit Abtrocknen und Aufräumen ein. Seitdem finde ich das Brotmesser, den Schneebesen und den Apfelteiler nicht mehr. Und noch mehr Zeug, fällt mir bloß nicht mehr ein.“
„Wenn du das andere Zeug nicht mal vermisst, ist es doch egal?“
Sabine brummte zustimmend.
„Jedenfalls müssten wir Paulie eher einen Profi vermitteln, der mit ihr zusammen aufräumt.“
„Für ein WG-Zimmer leicht übertrieben, meinst du nicht?“
„Auch wieder wahr – na, vielleicht versucht sie es ja selbst, ich hab sie jedenfalls ein bisschen rundgemacht. Ob´s natürlich was gebracht hat, weiß ich nicht.“
„Aber besuchen sollten wir sie mal wieder, dann sehen wir, wie arg es ist. Wenigstens abholen und dann zu Fabrizio´s?“
„Au ja, mal wieder eine richtige Pizza! Dieser tiefgefrorene Kram ist einfach nicht das Gleiche…“
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