brauchen auch Kartenleger im Notfall mal jemanden, der Ihnen objektiv eine bestimmte Situation beurteilen kann und daher unterstützt man sich selbstverständlich gegenseitig.
Aber verbleiben Sie lieber so, dass Sie sich gegenseitig nicht in die Deutung hineinreden und das Ergebnis Ihrer Freundin oder Kollegin einfach so stehen lassen, wie Sie es Ihnen mitgeteilt hat.
Später, wenn Sie die ersten Hürden genommen haben, können Sie sich dann professionell mit anderen »Kollegen« über die Bedeutungen austauschen.
Doch Vorsicht! Auch wenn andere Ihnen »ihre« geheimen todsicheren Bedeutungen »verraten«, müssen diese noch lange nicht diejenigen sein, die in Ihren eigenen Legungen die besten Ergebnisse bringen.
Nehmen Sie solche Hinweise nur an, nachdem Sie diese in einer eigenen Legung geprüft und für geeignet empfunden haben.
Mein Vorschlag:
Als Hilfestellung werde ich Ihnen bei der Großen Arkana am Ende jeder Kartenbeschreibung und bei den Kleinen Arkana schon in der Überschrift, ein Stichwort vorschlagen, das Sie sich zu der jeweiligen Karte merken könnten.
Aus diesem Stichwort können Sie dann weitere Bedeutungen ganz einfach ableiten. Dieses Stichwort dürfen Sie natürlich beibehalten, wenn Sie es als passend empfinden, aber schön wäre auch, wenn Sie es dann später durch Ihr »eigenes« Stichwort ersetzen könnten, sobald Sie einen »persönlichen Code« mit Ihren Karten ausgetüftelt haben.
4. Gibt es eine Gebrauchsanleitung für das legen und mischen?
Jeder hat dabei seine eigene Methode. Wichtig ist, dass es für Sie funktioniert. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Sie brauchen keine komplizierten Rituale.
Wichtig ist nur, dass Sie die Karten wirklich ordentlich mischen (egal wie), sich gründlich auf die Frage konzentrieren und die Karten dann so ziehen und auslegen, wie es Ihnen am einfachsten erscheint.
Also mit Ihrer Lieblingslegemethode oder durch Einzelziehungen – damit kommen Sie eigentlich immer ans Ziel. Hierzu gebe ich Ihnen im Anhang noch Beispiele.
Heben Sie keine Angst, Sie brauchen nicht 150 Methoden zu lernen. Machen Sie das ruhig später, wenn Ihnen mal langweilig ist. Zu diesem Thema können Sie auch spezielle Bücher kaufen oder einfach selbst neue Methoden erfinden.
Bevor Sie gleich loslegen, müssen Sie nur noch an eines denken: Jede Karte hat gleichzeitig gute und schlechte Eigenschaften.
Sie müssen durch etwas Übung und Intuition herausfinden, welche Seite der Karte in Ihrer jeweiligen Legung zutrifft. Zum Beispiel der Herrscher: Ist er der tyrannische König auf seinem Thron oder der mildtätige Herrscher, der für seine Untertanen sorgt?
Niemand kann Ihnen im Voraus (in einem Buch) sagen, welche Seite der Karte auf Ihre Frage zutreffen wird. Das wird sich nur aus der jeweiligen Situation heraus ergeben.
Daher werden Sie sich als Anfänger möglicherweise leichter tun, wenn Sie die Karten so mischen, dass diese auch auf dem Kopf stehend in der Legung erscheinen können. Dann haben Sie einen eindeutigen Hinweis darauf, dass Sie hier die Schattenseite der Karte in die Deutung aufnehmen müssen.
Hierzu verteilen Sie die Karten mit dem Motiv nach unten großzügig auf einem Tisch und mischen wie in Kindertagen beim Memory-Spiel die Karten gut durch, bevor Sie sie wieder in die Hand nehmen.
Nach einiger Übung werden Sie die Karten dann mit einem Handgriff in einer schönen Fächerform vor sich ausbreiten und diese Karten ziehen, die Sie bei Ihrer Frage ansprechen. Das sieht auch schön aus, wenn Sie für jemanden die Karten legen, der diese dann bequem von gegenüber aus dem Fächer herauszieht.
Sie können die Karten auch nach dem Mischen in der Hand behalten und sie dort leicht auseinanderfächern, um die gewünschte Karte zu ziehen.
Das ist aber nicht so bequem, und wenn Sie jemanden daraus Karten ziehen lassen, wirken Sie vielleicht etwas verkrampft oder Sie lassen dabei einige Karten fallen und müssen noch mal mischen.
Oder Sie entwickeln eine völlig neue, ganz eigene Methode. Alles ist erlaubt! (Hier werden die strengen Karten-Lehrmeister aufschreien und laut anmerken, dass man die Karten nur mit links ziehen darf und überhaupt ... Nun, jeder so, wie er will!)
Versuchen Sie alles, was Sie möchten und bleiben Sie bei dem System, das Ihnen am besten liegt. Ihre Ergebnisse werden Ihnen recht geben.
Und jetzt legen wir richtig los!
Foto: Die Karten der Großen Arkana meines eigenen Decks
Die Grosse Arkana
Diese »Haupt-Karten« sind in jeder beliebigen Weise ausgeleuchtet und gedeutet worden, die Reihenfolge viel diskutiert; zum Beispiel ergibt sich aus der Reihenfolge der Karten die Entwicklungsreise des Menschen oder eine Einweihung und Sie können auch numerologisch alle möglichen verzwickten Berechnungen mit den Karten anstellen. Aber Sie haben es ja eilig, oder?
Vorerst dürfen Sie also alle diese Dinge vergessen und einfach nur die verschiedenen Karten kennenlernen. (Es ist aber ein interessantes Thema, über das es sich später zu recherchieren lohnt.)
Die 22 Karten der Großen Arkana
0 – Der Narr
Als erste Karte der großen Arkana steht der Narr für den Anfang von etwas oder auch für den Neubeginn. Wenn Sie nach einer Situation fragen, kommt also etwas Neues auf Sie zu.
Der Narr ist auf Reisen, und zwar immer dorthin, wo es ihn gerade hinzieht. Er ist böse gesagt etwas planlos, positiv ausgedrückt jedoch eher spontan.
Er ist mit wenig Gepäck unterwegs, er hält nicht viel von Belastungen und von materiellen Werten (sonst würde er mit großem Gepäck und vielen Wertsachen reisen). Er ist also auch ein einfacher Mensch.
Und er ist unterwegs auf einer Suche oder Reise. Er könnte auch auf der Suche nach sich selbst und seiner Berufung sein. Haben Sie, wenn Sie diese Karten ziehen, möglicherweise noch nicht Ihre wirkliche Bestimmung oder Ihren Platz im Leben gefunden?
Wenn Sie nach dem Beruf fragen, beachten Sie, dass es sich hierbei um eine Reisetätigkeit/Außendienst handeln könnte. Oder natürlich auch mehrere befristete Jobs – Sie nehmen einfach was und wie lange es Ihnen gefällt.
Er ist frei und ungebunden, denn er reist allein – oder ist er bindungsunfähig? Wenn Sie nach einer Beziehung fragen, so ist der Narr kein guter Partner für die Familienplanung. Sobald ihn die große weite Welt ruft, ist er wieder weg und Sie sitzen mit Ihren 10 Kindern allein da.
Wenigstens wird er Ihnen sein Geld da gelassen haben, denn mit solchen Dingen beschwert er sich nicht – falls er es überhaupt einmal zu etwas gebracht hat, das er Ihnen dalassen könnte.
Der Narr ist sorglos, arglos und naiv. Außerdem lässt er sich nichts sagen (er achtet nicht auf die Warnung des kleinen Hundes, der ihn vor dem Abgrund warnt) Es kann auch auf banaler Ebene jemand sein, der schlecht gekleidet ist, oder tatsächlich ein Einfaltspinsel mit wenig Grips.
Aber der Narr ist noch unverfälscht, er hat noch Träume, er ist im Fluss des Lebens und geht, wohin es ihn zieht. Manch einer ist neidisch auf diesen sorglosen Gesellen. Vielleicht auch Sie?
Wünschen Sie sich nicht manchmal, mit dem Narren zu tauschen und ein wenig egoistisch zu sein, einfach zu tun, was Ihnen gefällt?
Beachten Sie diese geheimen Wünsche auch bei der Ziehung der Karte. Vielleicht handelt es sich um einen wichtigen Hinweis, dass Sie einmal alle Fünfe gerade sein lassen und ein wenig das Leben genießen sollen.
Vielleicht haben Sie die Karten auch nach jemandem gefragt oder die Karte gibt von sich aus einen Hinweis. Denken Sie kurz nach: Welche Narren kennen Sie? Es fallen Ihnen hier bestimmt noch mehr Stichworte ein, als Sie zuerst vermuten. Schauen Sie sich das Bild noch mal genau an.
Wenn Sie sich zu dieser Karte nur ein Stichwort