Karen Sommer

Mit Urlaubssouvenir nach Walding


Скачать книгу

ans Werk. Ging die einzelnen Zimmer durch. Überlegte, was sie mit nach Walding nahm, verstaute den Rest der persönlichen Dinge im Kellerabteil, das der neue Mieter nicht benutzen konnte, putzte und arrangierte die Möbel. Mit ihrem Handy schoss sie einige Fotos und es dauerte nicht lange und ihr Angebot ging online. Da sie außer dem Schlafzimmer noch ein kleines Büro besaß, schob sie dort ihre Schlafcouch hinein und erhoffte sich dadurch zwei Mieter, die sich die Kosten teilen konnten und so einen kleinen Aufpreis für sie bezahlten.

      Im Englischen Garten beobachtete sie die Passanten. Zahlreiche junge Mütter tobten sich dort meist am Vormittag mit ihren Kindern aus. Eigentlich hatte sie auch irgendwann eine Familie im Sinn gehabt. Aber der Stress der letzten Jahre drängte diesen Wunsch in den Hintergrund. Und sie wollte eine andere Mutter werden, als es ihre eigene gewesen ist. Sie wollte für das Kind da sein. Tina wünschte sich nur dann ein Kind, wenn es auch einen Vater dazu gab, der mit dem Kind Rad fuhr, die Enten fütterte und auch mal eine Windel wechselte. Sie schlenderte über den Rasen und ihre Gedanken purzelten wild herum.

      Nervös wartete sie, ob sich jemand auf ihre Anzeige melden würde. In der Zwischenzeit räumte sie ihre Reisetaschen hervor und begann Stapeln mit Kleidung zu machen, die sie mit nach Österreich nehmen wollte. Sie hatte einen Teil ihrer Kleidung bereits in einen Secondhandladen gebracht, wofür sie einen kleinen Betrag erhalten hatte. Auch viele andere Dinge, die sie nicht mehr benötigte, hatte sie zu einem Trödelladen getragen. Dieses Loslassen hatte sie befreit und das kleine Geld, welches sie für ihre Sachen erhalten hatte, bereicherten ihren Speiseplan. Obwohl sie doch bald zum Arzt gehen sollte, da ihr Magen noch immer verrückt spielte.

      Aus der größeren Reisetasche fiel ein Foto heraus. Sie und Jo lachend in Mailand. Es kam ihr vor, als ob es vor Urzeiten gemacht worden war. Und dabei war es erst fünf Wochen her. Sie sahen so glücklich auf dem Bild aus. Schade, dass sie seine Nummer nicht hatte. Er war ein toller Typ. Bisher hatte keine ihrer Beziehungen lange gehalten, da sie immer viel Zeit mit ihrer Arbeit verbracht hatte. Aber mit Jo hätte es anders sein können. Für ihn wäre sie auch bereit gewesen, etwas kürzer zu treten. Er hatte sich nicht mehr gemeldet.

      Ein Pling riss sie aus ihren Gedanken.

      „Dear Tina …“ Eine Interessentin! Sie und eine Freundin würden die Wohnung schon ab Montag nehmen! Für drei Monate! Ihre Wangen fühlten sich ganz heiß an. War es die richtige Entscheidung? Drei Monate ohne Wohnung? Eine Fremde in ihrer Wohnung? Was sollte schon groß passieren. Sie hatte nicht so viele Wertsachen.

      Kurzentschlossen schrieb sie Loreen zurück. Nach Kolumbien. Und danach überschlugen sie ihre Gedanken. Was war zu erledigen? Postnachsendeantrag. Oma informieren. Alles Private noch verräumen. Die Hausverwaltung verständigen. Inspektor Eigner benachrichtigen.

      Ihren Arbeitgeber informieren. Sollte sie bei Hagis anrufen? Warum eigentlich? Sie war unbefristet in Urlaub. Anfangs hatte Kathrin noch zwei Mal angerufen, aber seither hatte sie von Niemandem gehört. Sie würde auch nicht anrufen.

      Tina war eine Freundin von To-Do-Listen und machte sofort eine, damit sie auch ja nichts vergessen konnte.

      Der Tag verflog im Eiltempo. Abends räumte sie gerade ihr Badezimmer, als ihr eine Schachtel Tampons in die Hände fiel. Die hatte sie in diesem Monat noch gar nicht gebraucht? Verwundert und entsetzt zugleich starrte sie auf die Schachtel. Was hatte das zu bedeuten? Bisher hatte sich ihre Monatsblutung immer sehr pünktlich eingestellt. Sie wollte noch am nächsten Tag ihre Frauenärztin aufsuchen.

      „Frau Schubert, ich darf Ihnen mitteilen, dass Sie wahrscheinlich in der vierten oder fünften Woche schwanger sind. Noch kann man den Embryo nicht erkennen. Ich würde vorschlagen, Sie kommen zu einer weiteren Untersuchung in cirka drei bis vier Wochen.“

      „Wie kann das sein? Ich habe die Pille immer ordnungsgemäß eingenommen!“

      „Das glaube ich Ihnen schon. Ich darf Ihnen gratulieren. Sie sind eine von 1000 Frauen, die trotzdem schwanger geworden ist. Die Pille ist einfach keine 100 prozentige Garantie.“

      „Schwanger. Sicher?“

      „Sicher. Der Test ist positiv und Ihre Gebärmutter verändert sich bereits.“

      „Danke Frau Doktor. Ich melde mich wieder.“

      Wie auf Wolken verließ Tina die Ordination. Sie wusste nicht, ob sie weinen oder hysterisch lachen sollte. Eine von tausend Frauen wurde trotz Pille schwanger. Und das traf genau sie! Da war ein Lottotreffer ein Kinderspiel dagegen!

      Kopfschüttelnd setzte sie sich auf eine Bank. Schwanger. Arbeitslos. Kein Vater für das Kind. Bald ohne Wohnung. Das war ja fast nicht mehr zu toppen! Wie sollte es nur weitergehen? Was konnte sie dem Baby bieten? Sie dachte bereits an ihr Baby. Wollte sie es überhaupt? Wie sollte sie es erziehen? Und wo? Wie sollte sie genug Geld für sei beide aufbringen?

      Positiv denken! Ein Baby wuchs in ihr. Ehrfürchtig strich sie sich über den Bauch. „Kleines, ich verspreche dir, ich laufe nicht davon. Ich bleibe bei dir und ich liebe dich täglich für zwei.“ Mit 26 Jahren glaubte sie, doch etwas vernünftiger als ihre eigene Mutter zu handeln. Tapfer, aber schwummrig im Kopf, ging sie nach Hause und versuchte ihre Sachen weiter zu ordnen Es waren nur mehr wenige Tage, bis die beiden Studentinnen aus Kolumbien ihre Wohnung übernahmen und sie nach Walding zurückkehren würde. In dem Ort, von dem sie sich sicher gewesen war, ihn nicht mehr wiederzusehen.

       6

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBKyC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD02iii uo4gooooAKDRQaAFHSkoFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFJilooABRRRQAUGig0AJRRRQAt FFFAgooooAKWkpaAE2ikwBS0nNABRRRQAYpSaO1JQAUCilFADT1pTQetKaADtRR2ooASlBxSUpoA QtmlHFJilFACd6Wk70tABRRRQAUUUUAFFFFABSUtJQAUlLSUAGKUUUtABRRRQAUGig0AJRRRQAUU UUAFFFFAC0UUUAFFFFACUUUUAFAooFABRRRQAUopKWgApKWkoAKKKKACkpaSgBaKKKACiiigAoFF AoAD1oFBoFACU