Andreas Milanowski

Myriana - Das Gesetz des neuen Bundes


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euren Rat, aber es ist ihr Weg, mit diesen Dingen umzugehen, Mister Menroy, nicht der meine. Meine Aufgabe ist es, das Reich zusammenzuhalten. Ich werde auf keinen Fall in einen Krieg gegen Ildindor ziehen, schon gar nicht aus Bündnistreue zu Mattheys. Er hat, nach allem, was er angerichtet hat, keine Ansprüche zu stellen. Wenn wir uns allerdings den Elven auf diplomatischem Wege nähern, dann könnte das von ihnen als Schuldeingeständnis oder Schwäche gewertet werden. Ich bin die Königin des Reiches. Hynanduar ist für mich kein Verhandlungspartner auf Augenhöhe. Wir müssen dieses Problem anders lösen. Wenn Cano Mattheys durch seine unsinnige Tat den Frieden und den Zusammenhalt der Völker Doreyamars gefährdet hat, dann gibt es nur einen Weg, die Ordnung wiederherzustellen.“

      „Sie meinen…?“ Menroys Augen wurden groß. Seine durch das Mondlicht ohnehin fahle Gesichtsfarbe wurde noch bleicher.

      „Ja, Mister Menroy, genau das meine ich und wenn er Manns genug ist, wird er sich nicht weigern, seine Schuld zu sühnen.“

      „Was nützt es den Elven, wenn er dort unten stirbt oder den Verstand verliert? Sein Tod würde ebenso wenig ändern wie sein Wahnsinn.“

      „Sterben ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, Mister Menroy. Vielleicht findet er dort auch sein Leben wieder. Ihm ist das Schlimmste geschehen, was einem menschlichen Wesen widerfahren kann.“

      „Das ist wohl wahr. Es gibt sicher nichts Schrecklicheres für einen Vater, als seine Kinder zu Grabe tragen zu müssen.“

      „Und er hat sie auf die denkbar grausamste Weise verloren. Mister Menroy, glauben sie wirklich, dass in einem Vater, der ein solches Ende seiner Familie erleben musste, noch irgendetwas existiert, das ein würdiges Leben genannt werden kann. Ich kenne den Cano schon lange und ich sehe, dass er seit Gernholts und Wallharts Ermordung zerfressen ist von Verzweiflung, Wut und Schuldgefühlen. Ich glaube, dass er seit dem Tag ihrer Beerdigung mit mehr als eineinhalb Beinen im Schattenreich steht. Das Loch in seiner Seele kann ich fühlen, als stünde er in diesem Moment hier vor mir. Das entschuldigt nicht seine Tat, doch stürbe er dort, wo ich ihn hinschicken werde, es wäre wahrscheinlich eine Erlösung für ihn. Es wäre außerdem ein Urteil, das allen Beteiligten Gerechtigkeit verschaffte und ich denke, der Rat würde es billigen. Doch bevor ich mich endgültig entscheide, will ich ihm noch ein letztes Mal in die Seele sehen. Ich habe veranlasst, dass er vor dem Thron erscheint.“

      „Dann ist es bereits beschlossen…und die Elven?“, fragte Menroy. „Sie werden Satisfaktion für ihren Verlust verlangen. Ich wage zu bezweifeln, dass die Bestrafung des Cano sie in irgendeiner Weise befriedigt.“

      „Was geschehen ist, ist geschehen, Mister Menroy. So sehr wir es auch wünschten, wir können es nicht rückgängig machen – mit keiner Magie dieser Welten. Das werden sie einsehen müssen. Die Wunde, die die Zerstörung Agyrthas in den Seelen und der Geschichte der Elven geschlagen hat, wird auf sehr lange Zeit nicht zu schließen sein. Wir können sie nicht heilen, doch wir können dem Elvenvolk unser Mitfühlen zeigen, indem wir den Verursacher seines Schmerzes zur Sühne zwingen.

      „Ein Bauernopfer, um den Krieg zu verhindern?“

      „Nein, die Bestrafung eines Schuldigen nach Recht und Gesetz, den Regeln des neuen Bundes. Das soll es sein – nicht mehr und nicht weniger. Das ist, wofür ich stehe und wozu ich bereit bin.“

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