Mari März

DANNY


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waren sie nicht so dekadent, nicht so wohlsituiert, nicht so verdammt protzig, aber vielleicht genauso selbstverliebt und davon überzeugt, dass wir Frauen lediglich zum Ficken taugen.

      Ich habe einige Arschlöcher kennengelernt. Nicht alle bei einem Blind Date, doch so einige Exemplare kamen mir seinerzeit unter, als ich der naiven Hoffnung erlag, im Internet einen vernünftigen Mann zu finden. Tatsächlich kenne ich zwei Frauen, die auf jene Weise glücklich wurden. Ich nicht. Im Grunde könnte ich mit meinen Erfahrungen im Online-Dating mehrere Bücher füllen, aber ich beschränke mich vorerst auf diese Kurzgeschichte. Wir Mordslustigen einigten uns auf das Thema »Blind Date mit dem Tod«, darüber hinaus sollte eine Autorin/ein Autor in der Story vorkommen. Nun, ich melde mich zwischendurch selbst zu Wort.

      Und jetzt los! Beginnen wir mit dem Exempel an Danny, der stellvertretend für alle Arschlöcher steht, die mir und euch das Herz brachen ...

      Eure Mari

      Chapter 2

      Es ist gegen zwei, als Danny mit einem Glas Whisky in der Hand an der riesigen Fensterfront steht und hinab auf das nächtliche Berlin blickt. Mandy oder Sandy oder wie auch immer sie heißt, belagert seit bestimmt zwanzig Minuten das Bad. Diese Schlampe fragte doch allen Ernstes, ob sie bei ihm duschen könne. Hallo? Er hat sie fürstlich zum Abendessen ausgeführt, mit Champagner abgefüllt und nach allen Regeln der Kunst verführt. Sollte das nicht reichen? Seine Suite ist schließlich keine billige Absteige oder irgendein beschissenes Heim der Wohlfahrt.

      Kopfschüttelnd nippt Danny an seinem Whisky, der nicht wirklich schmeckt, solange diese Schlampe sein Badezimmer belagert. Was treibt sie dort nur all die Zeit? Er hat doch ausdrücklich klargestellt, jetzt müde zu sein und ins Bett zu wollen.

      »Hey, Darling! Ich dachte, du schläfst schon.«

      Hat diese blöde Kuh das gerade tatsächlich gesagt? Natürlich will Danny längst schlafen. Aber wie soll er das anstellen mit diesem Störenfried in seinen heiligen vier Wänden? Er muss früh raus, der Wecker wird um 6:30 Uhr klingeln. Also warum zieht dieses Flittchen sich nicht endlich an und verschwindet aus seinem Leben?

      »Soll ich dir ein Taxi rufen lassen?«, fragt Danny und starrt weiter auf die Skyline der Stadt. Er hat eine persönliche Statistik entwickelt, nach der etwa jede zehnte Tussi so bescheuert ist zu glauben, dass sie bei ihm übernachten darf. Auf entsprechende Diskussionen lässt er sich schon lange nicht mehr ein.

      »Aber ich dachte ...?«

      »Wenn du denken könntest, hätte ich dir einen Job besorgt«, brummt er zwischen zusammengebissenen Zähnen. Wieder so eine naive Kuh, die mindestens einmal zu oft Pretty Woman gesehen hat.

      »Du bist so ein Arsch!«, keift Mandy oder Sandy, zieht endlich ihr Kleid an und sucht nach ihren High Heels. Die Schuhe sind in der Tat hübsch. Danny hat vorhin darauf bestanden, dass sie die hohen Teile anbehält, während er ihre Möse leckte und später dann auf diverse Weise vögelte.

      »Aha! Ich bin ein Arsch?« Er stellt das Whiskyglas auf einen der Beistelltische und lehnt sich lässig ans Fenster. »Mäuschen, ich habe dich bis zur Besinnungslosigkeit gefickt. Du hast Gott zu mir gesagt ... oder vielmehr gebrüllt. Mandy, sag mir, wann wurde deine Pussy das letzte Mal so exzellent verwöhnt, hm?«

      »Ich heiße Sandy!« Ihre Stimme klingt jetzt kein bisschen mehr wie die einer schnurrenden Katze. Ein Beleg dafür, dass der Lack ab ist. Wie Danny diese Weiber nach dem Sex hasst! Zu Beginn des Abends sind sie schön, riechen verführerisch, geben sich Mühe und setzen alles daran, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Wenn er sie besteigt, sind sie willig und schenken ihm das Gefühl, stark und mächtig zu sein. Und dann?

      Dann sind sie nichts weiter als erlegte Beute. Wie ein Reh, einst stramm und schön, das nun blutend im Dreck liegt – ohne Glanz in den Augen. Vielleicht ist der spontan sinkende Endorphin-Pegel dafür verantwortlich, dass Danny nach dem Sex nicht mehr in ihnen sieht als leblose Hüllen, die so viel wert sind wie ein vollgerotztes Taschentuch.

      »Soll ich dir nun ein Taxi rufen lassen?«

      Schmollend steigt Sandy in ihre High Heels, die wirklich verdammt sexy an ihren schlanken Füßen aussehen.

      »Nein danke, Arschloch!«

      Ihre zickige Art hat etwas. Wie sie da frisch geduscht und wütend vor ihm steht, in diesen High Heels und dem engen schwarzen Kleid, das ihre hübschen Titten großartig in Szene setzt. So ganz kalt ist dieser Kaffee also noch nicht, man könnte heißen hinzugießen.

      »Wo ist dein Höschen?«, fragt Danny und macht einen Schritt auf sie zu.

      »Keine Ahnung«, flüstert Sandy immer noch schmollend und bückt sich auf der Suche nach ihrem Slip. Eigentlich ist es egal, Danny hat diesen Hauch von Nichts vorhin zerrissen. Aber soll sie sich ruhig noch ein bisschen tiefer bücken und danach Ausschau halten. Danny hat seinen Spaß beim Anblick ihres nackten Hinterteils. Und er würde gleich noch mehr Spaß haben.

      Sandy kniet auf dem Boden, ihre Hand tastet unter der Couch. Ob ihr Höschen dort zu finden ist? Danny nähert sich ihr, schnell und lautlos wie eine Raubkatze. Seine linke Hand hält ihren Kopf nach unten gedrückt, seine rechte fährt sanft über ihren Rücken. Der kleine Leberfleck in Herzform auf Sandys linker Pobacke ist wirklich süß.

      »Ich bin also ein Arsch, ja?« Seine Stimme klingt rau, dicht an ihrem Ohr.

      »Geh runter von mir!« Sandy will aufstehen, bekommt es offenbar mit der Angst zu tun. Ein typischer Instinkt, der auch durchaus angebracht ist.

      »Das willst du doch gar nicht.« Danny weiß genau, was Sandy will. Warum sonst hat sie ihm so billig ihr Hinterteil entgegengestreckt? Diese Weiber tun doch nichts ohne Grund. Sie hoffen auf eine gemeinsame Nacht in dieser Luxus-Suite und ein gemeinsames Frühstück. Total romantisch, die große Liebe und so.

      Diese Sandy ist da nicht anders. Ihr Körper entspannt sich, als wäre sie ein dressiertes Äffchen. Wie eine läufige Katze reckt sie sich Dannys Fingern entgegen, die in ihre Nässe tauchen.

      »Das macht dich geil, nicht wahr? Meine Dominanz, mein Geld, meine Zunge, die deine nasse Spalte leckt, deinen Kitzler prall wie eine Kirsche werden lässt.«

      »Ja«, stöhnt sie und bewegt hingebungsvoll ihr Becken.

      Diese Schlampen glauben doch tatsächlich, sie wären clever und etwas Besonderes. Dabei gibt es schöne und willige Körper an jeder Straßenecke. Nichts kapieren sie. Nichts!

      »Und du willst meinen Schwanz, richtig? Dick und hart in deiner Fotze.«

      »JA!«, stöhnt sie wieder, tropfend vor Lust. Ob sie tatsächlich geil ist, bezweifelt Danny. Er hat da so seine Theorien. Solche Weiber helfen meist mit Vaginalcreme nach und spielen ihm filmreif multiple Orgasmen vor. In Wahrheit wollen sie nicht seinen Schwanz, sondern seine Kohle. Es geht nicht um ihn, nur um sein gut gefülltes Bankkonto. Er als Person ist diesen Schlampen doch scheißegal. Und deshalb behandelt Danny sie ebenfalls nicht als Person, als geschätztes Mitglied irgendeiner Gemeinde, als Frau, die respektiert und geachtet werden sollte. Nein! Diese Sandy benimmt sich wie eine Nutte, also hat sie es auch verdient, wie eine behandelt zu werden.

      Danny drückt weiter ihren Kopf auf den Boden, jetzt energischer, er bezwingt ihren letzten Widerstand und fühlt sich gut dabei.

      »Du willst es doch hart, oder? Nachts, wenn du allein in deinem großen Bett liegst, träumst du von einem Mann wie mir, der dich besteigt, dich erniedrigt, dich fickt.«

      Sie entgegnet etwas, das Danny jedoch nicht verstehen kann. Ihr frisch aufgetragener Lippenstift hinterlässt rote Streifen auf dem hellen Teppich. Danny drückt ihren Kopf noch fester nach unten, krallt seine Finger in ihre dunklen Locken.

      »Du willst, dass ich dich liebe, dich auf Händen trage, selbstverständlich heirate, damit du in Saus und Braus leben kannst. Richtig? Gib es zu, Schlampe!«

      Sandy ringt nach Luft. Ihre Wange rutscht über den Boden, Mund und Nase versinken in den weichen Fasern des Teppichs. Sie versucht mit aller Kraft, sich zu befreien, aber ihre Arme