Patricia Weiss

Böse Obhut


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Gegenstand, eine uralte Kaffeemaschine, die auf der Spüle stand, hätte auch keiner freiwillig mitgenommen. „Warum ist dir das Thema so wichtig, dass du uns damit beauftragen willst? Es sind nur Papiere. So wertvoll können die nicht sein.“

      „Ja, es sind nur Papiere. Aber sie gehören zu einem Projekt, über das keine Einzelheiten nach außen dringen sollen. Die Therapie ist neu entwickelt worden und befindet sich in der Erprobungsphase. Es wäre fatal, wenn die Konkurrenz jetzt davon Wind bekäme. Es könnte sein, dass jemand die Teilnehmer ausfragen möchte und deshalb die Unterlagen stiehlt. Wenn Prof Martin das erfährt, verlieren wir womöglich die Kooperation. Für uns wäre das eine Katastrophe. Dann können wir den Laden über kurz oder lang dichtmachen."

      Gilda nickte. „Verstanden. Tut mir leid, wenn ich das frage, aber könnt ihr uns bezahlen? Ehrenamtlich arbeiten wir nämlich nicht."

      Michael lachte hart auf. „Soll Bernd den Auftrag gleich mitübernehmen. Der hat schließlich genug Schotter." Als er Gildas unbewegte Miene sah, lenkte er ein. „Mach dir keine Sorgen. Es gibt ein Budget, das der Pfarrer unter seiner Fuchtel hat. Er wird Geld lockermachen. Hauptsache, wir geben nichts aus für die Renovierung der DROBERA oder für Neuanschaffungen. Seiner Ansicht nach wissen die DROBIES das nicht zu schätzen und machen alles nur kaputt."

      Gilda wühlte in ihrer Handtasche und legte ein Formular und einen Kuli vor ihn auf den Tisch. „Das ist das Vertragsformular. Du kannst es gerne direkt unterschreiben, allerdings starten wir mit der Arbeit erst, wenn du den Vorschuss bezahlt hast. Ok?"

      Michael nickte, überflog halbherzig den Text und unterschrieb. „Ich spreche noch heute mit dem Pfarrer, er kann morgen das Geld überweisen."

      „Gut. Da ich dir glaube, dass du uns bezahlen wirst, kannst du mir gleich eine Liste der verschwundenen Unterlagen machen. Die nehme ich direkt mit."

      Aber Michael schüttelte den Kopf. „Sorry, da muss ich mir erst ein paar Gedanken machen. Auswendig kenne ich die Namen nicht."

      „Ok, schick sie mir per E-Mail. Hier ist meine Karte. Nun zu dem Thema, dessentwegen ich hier bin. Bernd Schlüter sagte, dass es deine Idee war, ein Schultreffen zu organisieren?"

      „Tja, also ich finde auch, dass wir das machen sollten. Es ist alles so lange her. Es interessiert mich, was aus den anderen geworden ist."

      „Hast du noch Kontakt zu jemandem? Kannst du mir Namen nennen?" Gilda hatte jetzt einen Block vor sich liegen und wartete mit gezücktem Bleistift.

      Michael wand sich. „Bernd natürlich", begann er langsam aufzuzählen, „und Tommy. Mit den beiden habe ich das Zimmer geteilt. Tommy hat ständig gefurzt, er vertrug das Essen nicht."

      Cora kicherte schrill, doch Michael nickte ernst.

      „Wir haben fast täglich eine widerliche Pampe bekommen, Graupeneintopf mit Mehl. Da konnte es einem schlecht von werden. Onkel Heini hielt uns immer vor, dass er von dem bisschen Geld, das er für uns bekam, uns eigentlich nur verhungern lassen könnte. Wir sollten froh sein, dass es wenigstens das gab."

      „Wer ist Onkel Heini?", fragte Cora dazwischen.

      „Dem gehörte die Schule. Heinrich Krabost, wir mussten ihn Onkel Heini nennen. Dann würden wir uns wie zu Hause fühlen, hat er gesagt, schließlich wären wir eine große Familie. Aber zu Hause hat man sich da nicht gefühlt. Eher wie in der Hölle. Obwohl, für die meisten von uns machte das keinen Unterschied. War vielleicht doch wie zu Hause." Michael starrte in die Dunkelheit.

      „Gibt es weitere Namen, an die du dich erinnerst?", fragte Gilda sanft. Sie wollte nicht gefühllos erscheinen, aber sie musste langsam aufbrechen.

      „Es gab noch zwei auf unserer Bude. Wie hießen die? Ede irgendwas. Und Klößchen. Der war ziemlich dick. Dann waren da noch die drei Kapos. Scharfe Hunde, Friedrich, Axel und Werner. Onkel Heini nannte sie seine Augen und Ohren. Damit meinte er, dass sie alles sahen und hörten, was wir machten. Das haben sie ihm brühwarm erzählt. Manchmal bekamen sie den Auftrag, demjenigen, der etwas falsch gemacht hatte, eine gehörige Abreibung zu verpassen. Immer dann, wenn Onkel Heini zu besoffen war, um es selbst zu machen."

      Gilda schluckte. Das hörte sich nach einem Horror-Internat an. Im Internet hatte die Schule einen anderen Eindruck erweckt. Aber die Zeiten waren auch besser geworden.

      „Warum willst du das Schultreffen auf die Beine stellen? Angenehme Erinnerungen können es nicht sein."

      Michael nickte bedächtig. „Stimmt. Es war nicht schön. Überhaupt nicht. Aber es gab ein paar nette Jungs unter den Kameraden, die ich gerne wiedersehen möchte. Und bei einem hätte ich noch etwas gut zu machen.

      Aber der wird wohl nicht kommen."

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