Mira Salm

Gelassenheit lernen: Der große Ratgeber für mehr Gelassenheit


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      Natürlich können weder wir selbst, noch unsere Außenwelt jemals diesem perfekten Ideal entsprechen und unsere (oft erfolglosen) Anstrengungen, unsere Umgebung zu ändern sowie unsere Unzufriedenheit mit ihr führen ebenfalls zu Anspannung, Druck, Ärger und Gereiztheit.

      Grund 3: Sich Sorgen machen (Angst vor der Zukunft)

      Ein weiterer Grund für einen Mangel an Gelassenheit sind überzogene Sorgen. Manche Menschen machen sich nahezu ständig Sorgen. Sie machen sich Sorgen um ihre Kinder, um ihre Rente, um die Gesundheit ihres Partners, um andere Menschen und um sich selbst. Hinter dieser (oft unbewussten) Angst vor der Zukunft steckt in der Regel ein Mangel an Selbstvertrauen und an Urvertrauen. Diese Menschen haben kein Vertrauen in ihre eigenen Kräfte, um sich sicher zu sein, dass sie mit den Schwierigkeiten des Lebens umgehen und sie lösen können. Und sie vertrauen oft nicht (mehr) in das Leben. Ihre Sorgen lösen in ihnen eine innere Unruhe und nicht selten auch verschiedene Ängste aus.

      Grund 4: Mangel an Selbstvertrauen

      Wenn wir glauben, unser Leben nicht selbst in der Hand zu haben und es steuern zu können werden wir unsicher, wir fühlen uns schnell überfordert und geraten in eine Opferrolle, in der wir uns dem Leben ausgeliefert fühlen.

      Wem es so geht, der hatte in seinem Leben vielleicht noch nicht die Gelegenheit zu lernen, wie er seine Kräfte entwickeln kann und hat nicht erlebt, dass er sich auch in schwierigen Situationen auf sie verlassen kann. Diese Unsicherheit und das Sich-dem-Leben-ausgeliefert-fühlen führen ebenfalls zu innerer Anspannung, Unruhe und Angst oder dem Versuch, das Leben zu kontrollieren und nehmen uns naturgemäß unsere Gelassenheit.

      Grund 5: Mangel an Selbstwertgefühl

      Auch ein schwaches Selbstwertgefühl nimmt uns Gelassenheit. Während Selbstvertrauen das Vertrauen in die eigenen Kräfte darstellt, ist das Selbstwertgefühl die Überzeugung, genug, richtig, wertvoll und liebenswert zu sein. Vielen Menschen fehlt es heute an dieser Überzeugung.

      Wenn wir jedoch mit uns selbst nicht ganz zufrieden sind, wenn wir uns nicht lieben und aus innerer Überzeugung wissen, dass wir richtig und wertvoll sind, so wie wir sind, dann brauchen wir die Bestätigung Anderer und werden dadurch in gewisser Weise abhängig von deren Meinung.

      Natürlich führt das dazu, dass wir nun stets bemüht sind, uns so zu zeigen und darzustellen, dass wir Bestätigung erhalten, die wir für unsere innere Stabilität brauchen und es uns kaum erlauben können, Fehler zu machen und Schwächen zu zeigen. Das führt ebenfalls zu innerer Anspannung, Unruhe, Angst und Stress.

      Grund 6: Zu starkes Verantwortlichfühlen für Andere

      Wenn wir uns verantwortlich fühlen für die Probleme, Sorgen, Gefühle oder das Glück Anderer, dann entstehen in uns Sorgen und der ständige Wunsch oder Drang zu helfen. Diese Bemühungen und das stetige Kreisen unserer Gedanken um das Leben Anderer bringen uns weg von uns selbst, weg aus unserer Mitte und lässt uns nicht selten auch uns selbst vergessen.

      Wir stellen uns und unsere Bedürfnisse dann hinter die Bedürfnisse von Anderen und verlieren den Bezug zu uns selbst und so natürlich auch unsere Gelassenheit. Nicht selten führen unsere Anstrengungen uns das Vernachlässigen unserer eigenen Bedürfnisse auch früher oder später in die Überforderung oder sogar in ein Burn Out.

      Grund 7: Fehlendes Urvertrauen

      Geborgenheit als das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, geschützt und sicher zu sein, sich entspannen und ganz fallen lassen zu können.

      Wenn wir in den frühen Jahren unseres Leben keine Geborgenheit erleben duften und somit kein Urvertrauen entwickeln konnten, fällt es uns oft schwer, uns fallen zu lassen, die Kontrolle abzugeben, uns vom Leben tragen zu lassen und ihm zu vertrauen, und auch anzunehmen, was ist. Oft leiden wir als Erwachsene an verschiedenen Ängsten.

      Warum aber erleben so viele Menschen heute keine echte Geborgenheit mehr?

      Früher haben Menschen Geborgenheit in Ihrem Glauben an Gott, in der Zugehörigkeit zu großen Gruppen und Ihrer Familie gefunden. Heute, wo viele Familien zerfallen, Ehen und Partnerschaften getrennt werden, die Welt sehr schnellen Veränderungen unterworfen ist und Religion im Leben der meisten Menschen keine bedeutende Rolle mehr spielt, sind uns wichtige tragende Säulen in unserem Leben abhandengekommen.

      Wir sollten deshalb lernen, wie wir Geborgenheit statt in der Außenwelt in uns selbst finden. Denn nur noch wir selbst sind eine wirklich verlässliche Konstante in unserem Leben. Und wenn wir uns geborgen fühlen, verschwinden viele Ängste und wir können uns trauen, uns fallen zu lassen, Kontrolle abzugeben und so Gelassenheit gewinnen.

      Grund 8: Unser Leben ist aus dem Gleichgewicht geraten

      Der letzte sehr häufige Grund dafür, dass es uns an Gelassenheit mangelt ist der, dass unser Leben aus der Balance geraten ist.

      Wenn sich in unser Leben ein Ungleichgewicht eingeschlichen hat, dann werden wir ab einem gewissen Punkt unausgeglichen und sehr angsepannt, da wir uns entweder überfordert fühlen oder uns etwas Wesentliches fehlt.

      Das kann der Fall sein wenn wir zu viel arbeiten, zu wenige enge soziale Beziehungen haben, unsere Gesundheit vernachlässigen - aber auch wenn wir zu wenig Arbeit, zu wenige Herausforderungen, zu viele Menschen um uns herum und zu wenig Rückzugsmöglichkeiten haben. Ebenso bei einer zu großen Fixierung auf Körper, Gesundheit und Aussehen, oder auch wenn wir zu wenig Geld (und dadurch ständige Geldsorgen) haben, oder wenn wir unser Zuhause oder uns selbst vernachlässigen.

      Bitte verstehen Sie mich an dieser Stelle nicht falsch. Natürlich sieht nicht jedes Leben gleich aus und ich ermutige Sie von ganzem Herzen, Ihr Leben im Einklang mit Ihren persönlichen Werten zu gestalten.

      Dadurch ist es nicht nur natürlich, sondern auch sehr wünschenswert, dass jedes Leben individuell verschieden gelebt wird. Der eine möchte vielleicht viel arbeiten, der andere setzt den Fokus auf seine Familie, ein dritter kümmert sich stark um seine Gesundheit und ein vierter achtet sehr darauf, ein schönes Zuhause zu haben. Das ist vollkommen in Ordnung uns raubt uns auch nicht unsere Gelassenheit.

      Was uns diese raubt, sind die Extreme. Und die sollten wir vermeiden. Sobald wir einen wichtigen Bereich vollständig vernachlässigen (unsere Gesundheit, unsere Familie, unsere Finanzen), wird dies in unserem Leben Probleme hervorrufen, die uns zwingend unsere Gelassenheit rauben. Aber auch wenn wir uns zu sehr auf etwas fixieren, etwas zwanghaft tun und erreichen müssen, führt uns das durch die einseitige Belastung und Fixierung in die Überforderung und nimmt uns die Gelassenheit.

      Es geht also darum, Extreme zu vermeiden und darauf zu achten, dass unsere wichtigen Lebensbereiche gesund und in Ordnung sind und wir es in keinem Bereich übertreiben. Wenn unser äußeres Leben in Balance ist, das ist es auch unser Inneres…

      Wie geht es Ihnen nach dem Lesen der acht Gründe für fehlende Gelassenheit? Haben Sie sich wieder erkannt? Ich bin sicher Sie haben einen oder (sehr wahrscheinlich) auch mehrere Gründe entdeckt, die in Ihrem Leben für fehlende Gelassenheit sorgen. Und das ist großartig! Denn mit dem Wissen über Ihre persönlichen Verursacher haben Sie bereits den ersten Schritt zu anhaltender Gelassenheit erfolgreich gemeistert.

      Im folgenden Kapitel werde ich Ihnen zeigen, warum Sie nun auch den nächsten Schritt in Richtung Gelassenheit gehen sollten und was Ihnen passieren kann, wenn Sie es nicht tun oder es zu lange verschieben.

      Auswirkungen von mangelnder Gelassenheit

      Wenn es uns an Gelassenheit mangelt, dann ärgern wir uns häufig oder machen uns Sorgen, sind ängstlich, unruhig oder setzen uns unter Druck. Die wichtigsten Gründe dafür haben Sie im letzten Kapitel erfahren. Was aber passiert dadurch in uns?

      Wir sollten verstehen, welche Folgen ein solches Leben für uns hat, um eine Entscheidung treffen zu können, ob wir unser Leben ändern möchten oder nicht.

      Fehlende Gelassenheit hat große Auswirkungen auf unser gesamtes Leben, sie hat negative Folgen für unsere Gefühlswelt und unser Wohlbefinden, für unser Verhalten (und damit auch unser Leben) und auch für unseren Körper.

      Auswirkungen