Immanuel Kant

Kritik der reinen Vernunft


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dritten Hauptstücks fünfter Abschnitt

       Von der Unmöglichkeit eines kosmologischen Beweises vom Dasein Gottes

       Entdeckung und Erklärung des dialektischen Scheins in allen transzendentalen Beweisen vom Dasein eines notwendigen Wesens

       Des dritten Hauptstücks sechster AbschnittVon der Unmöglichkeit des physikotheologischen Beweises

       Des dritten Hauptstücks siebenter AbschnittKritik aller Theologie aus spekulativen Prinzipen der Vernunft

       Anhangzur transzendentalen DialektikVon dem regulativen Gebrauch der Ideender reinen Vernunft

       Von der Endabsicht der natürlichen Dialektik der menschlichen Vernunft

       II. Transzendentale Methodenlehre Der transzendentalen Methodenlehre erstes Hauptstück

       Des ersten Hauptstücks erster AbschnittDie Disziplin der reinen Vernunft im dogmatischen Gebrauche

       Des ersten Hauptstücks zweiter AbschnittDie Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung ihres polemischen Gebrauchs

       Von der Unmöglichkeit einer skeptischen Befriedigung der mit sich selbst veruneinigten reinen Vernunft

       Des ersten Hauptstücks dritter AbschnittDie Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung der Hypothesen

       Des ersten Hauptstücks vierter AbschnittDie Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung ihrer Beweise

       Der transzendentalen Methodenlehrezweites HauptstückDer Kanon der reinen Vernunft

       Des Kanons der reinen Vernunft erster AbschnittVon dem letzten Zwecke des reinen Gebrauchs unserer Vernunft

       Des Kanons der reinen Vernunft zweiter AbschnittVon dem Ideal des höchsten Guts, als einem Bestimmungsgrunde des letzten Zwecks der reinen Vernunft

       Des Kanons der reinen Vernunft dritter AbschnittVom Meinen, Wissen und Glauben

       Der transzendentalen Methodenlehre drittes HauptstückDie Architektonik der reinen Vernunft

       Der transzendentalen Methodenlehre viertes HauptstückDie Geschichte der reinen Vernunft

       Fußnoten

      Motto

       De nobis ipsis silemus: De re autem, quae agitur, petimus: ut homines eam non Opinionem, sed Opus esse cogitent; ac pro certo habeant, nun Sectae nos alicuius, aut Placiti, sed utilitatis et amplitudinis humanae fundamenta moliri. Deinde ut suis commodis awqui – in commune consulant – et ipsi in partem veniant. Praeterea ut bene sperent, neque Instaurationem nostram ut quiddam infinitum et ultra mortale fingant, et animo concipiant; quum reversa sit infiniti erroris finis et terminus legitimus.

      Widmung

       Gnädiger Herr!

      Den Wachstum der Wissenschaften an seinem Teile befördern, heißt an Ew. Exzellenz eigenem Interesse arbeiten; denn dieses ist mit jenen, nicht bloß durch den erhabenen Posten eines Beschützers, sondern durch das viel vertrautere eines Liebhabers und erleuchteten Kenners, innigst verbunden. Deswegen bediene ich mich auch des einigen Mittels, das gewissermaßen in meinem Vermögen ist, meine Dankbarkeit für das gnädige Zutrauen zu bezeigen, womit Ew. Exzellenz mich beehren, als könne ich zu dieser Absicht etwas beitragen.

      Demselben gnädigen Augenmerke, dessen Ew. Exzellenz die erste Auflage dieses Werks gewürdigt haben, widme ich nun auch diese zweite und hiemit zugleich alle übrige Angelegenheit meiner literärischen Bestimmung, und bin mit der tiefsten Verehrung

       Ew. Exzellenz

      untertänig-gehorsamster Diener

      Königsberg

      den 23sten April 1787.

      Immanuel Kant.

      Vorrede zur zweiten Auflage

      Ob die Bearbeitung der Erkenntnisse, die zum Vernunftgeschäfte gehören, den sicheren Gang einer Wissenschaft gehe oder nicht, das läßt sich bald aus dem Erfolg beurteilen. Wenn sie nach viel gemachten Anstalten und Zurüstungen, so bald es zum Zweck kommt, in Stecken gerät, oder, um diesen zu erreichen, öfters wieder zurückgehen und einen andern Weg einschlagen muß; imgleichen wenn es nicht möglich ist, die verschiedenen Mitarbeiter in der Art, wie die gemeinschaftliche Absicht erfolgt werden soll, einhellig zu machen: so kann man immer überzeugt sein, daß ein solches Studium bei weitem noch nicht den sicheren Gang einer Wissenschaft eingeschlagen, sondern ein bloßes Herumtappen sei, und es ist schon ein Verdienst um die Vernunft, diesen Weg wo möglich ausfindig zu machen, sollte auch manches als vergeblich aufgegeben werden müssen, was in dem ohne Überlegung vorher genommenen Zwecke enthalten war.

      Daß die Logik diesen sicheren Gang schon von den ältesten Zeiten her gegangen sei, läßt sich daraus ersehen, daß sie seit dem Aristoteles keinen Schritt rückwärts hat tun dürfen, wenn man ihr nicht etwa die Wegschaffung einiger entbehrlichen Subtilitäten, oder deutlichere Bestimmung des Vorgetragenen, als Verbesserungen anrechnen will, welches aber mehr zur Eleganz, als zur Sicherheit der Wissenschaft gehört. Merkwürdig ist noch an ihr, daß sie auch bis jetzt keinen Schritt vorwärts hat tun können, und also allem Ansehen nach geschlossen und vollendet zu sein scheint. Denn, wenn einige Neuere sie dadurch zu erweitern dachten, daß sie teils psychologische Kapitel von den verschiedenen Erkenntniskräften (der Einbildungskraft, dem Witze), teils metaphysische über den Ursprung der Erkenntnis oder der verschiedenen Art der Gewißheit nach Verschiedenheit der Objekte (dem Idealism, Skeptizism. u.s.w.), teils anthropologische von Vorurteilen (den Ursachen derselben und Gegenmitteln) hineinschoben, so rührt dieses von ihrer Unkunde der eigentümlichen Natur dieser Wissenschaft her. Es ist nicht Vermehrung, sondern Verunstaltung der Wissenschaften, wenn man ihre Grenzen in einander laufen läßt; die Grenze der Logik aber ist dadurch ganz genau bestimmt, daß sie eine Wissenschaft ist, welche nichts als die formalen Regeln alles Denkens (es mag a priori oder empirisch sein, einen Ursprung oder Objekt haben, welches es wolle, in unserem Gemüte zufällige oder natürliche Hindernisse antreffen) ausführlich darlegt und strenge beweiset.

      Daß es der Logik so gut gelungen ist, diesen Vorteil hat sie bloß ihrer Eingeschränktheit zu verdanken, dadurch sie berechtigt, ja verbunden ist, von allen Objekten der Erkenntnis und ihrem Unterschiede zu abstrahieren, und in ihr also der