Rüdiger Renkus

Leif Robbins - Der Eisstern


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sich ein Grinsen aus. Laut ruft sie: „Mayer vor!“

      Wieder drehen sich alle Köpfe in die Richtung von Dr. Cousteau, Leif und Lien.

      Lien geht tief in die Knie, beugt sich etwas nach vorne und schnellt dann plötzlich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung in die Höhe. Vor den Augen der versammelten Mannschaften vollführt sie einen Salto rückwärts und landet wieder sicher auf ihren Füßen. Leifs Kiefer klappt herunter. Er hat Lien solche Sprünge üben sehen. Aber gerade ist sie bis über seine Kopfhöhe gesprungen! Er selber schafft es vielleicht einmal halb so hoch – und das ohne Raumanzug und Salto. Die versammelten Astronauten klatscht Beifall. Die Stimmung ist Klasse!

      Mit dreizehn Jahren ist Lien zwei Jahre älter als Leif und fast einen ganz Kopf größer. Aber das ist nur das halbe Geheimnis hinter ihrer Sprungkraft. Denn genau wie ihren Fußball hat ja Lien auch ihre Muskeln von der Erde mitgebracht. Und Erdenmuskeln sind eine tolle Sache in der schwachen Mondschwerkraft. Leifs eigene Muskeln stammen vom Mond – genau wie der Rest von ihm. Er wurde hier geboren und ist in der Mayer-Station aufgewachsen. Und bis vor kurzem war er auch das einzige Kind hier. Bis Lien mit ihrem Vater auf die Mayer-Station kam. Seitdem machen Leif und Lien gemeinsam den Mond unsicher.

      Leif greift nach seinen Handschuhen. Nacheinander schlüpft er mit den Händen hinein und arretiert sie mit einer kurzen Drehung an den Ärmeln des Raumanzugs.

      „Aufgeregt?“, fragt Papa.

      Leif nickt, während Papa ihm den Helm über den Kopf schiebt. Dann wird es sehr leise. Die Geräusche aus der Rampenhalle dringen nur noch gedämpft an Leifs Ohren.

      Papa prüft die Anzeigen am Rucksack des Raumanzugs und Leif blickt gleichzeitig auf die verschiedenfarbigen Symbole im Visier seines Helms. ‚Sauerstoff okay, Temperatur okay, Energie okay, murmelte er leise vor sich hin.

      Papa klopft Leif und den Helm und hebt den Daumen. ‚Alles okay, heißt das.

      Auch Papa zieht jetzt Handschuhe und Helm an. Leif blickt sich in der Rampenhalle um. Dr. Cousteau ist hilft Lien. Außer den beiden Kindern sind noch etliche Erwachsene in der Rampenhalle. Fast alle tragen Raumanzüge. Leif kann sich nicht erinnern schon einmal so viele Astronauten auf einem Haufen gesehen zu haben.

      Aber nur die Hälfte der Astronauten gehört zur Maier-Besatzung. Die meisten anderen stammen von der Shackleton Station am Südpol des Mondes. Sie sind hier um bei Wiederaufbau der durch den Meteoriteneinschlag zerstörten Station zu helfen.

      Der Meteorit! Leif läuft immer noch ein Schauer über den Rücken, wenn er daran denkt. Es ist jetzt fast zwei Mondtage her - also zwei Erdmonate. Der Meteorit ist direkt vor der Station in den Mondboden eingeschlagen. Die Schäden waren erheblich, aber zum Glück wurde bei dem Einschlag niemand ernstlich verletzt.

      Mittlerweile sind die meisten Schäden repariert. Auch die Farmen, die fast vollständig zerstört wurden. Allerdings sind die meisten Pflanzen gestorben und müssen nun neu herangezogen werden. Und auch für die Fische in den Aquarien hatte es eine böse Überraschung gegeben. Als der Luftdruck abfiel, fing das Wasser an zu kochen und verdampfte. Sekunden später erstarrten die wenigen Reste im Vakuum des Weltalls zu Eis.

      Für die Station war der Verlust des Wassers ein harter Schlag. Auf dem Mond gibt es kein natürlich vorkommendes Wasser. Die einzigen Vorräte stammen aus den Eiskernen von vor langer Zeit abgestürzter Kometen. Und diese haben sich nur an den Polen, tief in ewig im Schatten liegenden Krater erhalten. Das meiste Eis gibt es am Südpol rund um die Shackleton-Station. Und von dort im Moment kommen nun fast täglich Raumfähren mit ihrer wertvollen Fracht.

       Das kleine feuerrote Elektromobil saust die Piste entlang. Eigentlich ist es für den Einsatz in der Station gebaut. Mit seinen vier Ballonreifen und einer kleinen Ladefläche bietet es Platz für zwei Personen.

      Am Steuer sitzt Dr. Cousteau und auf dem Beifahrersitz Leif. In den Händen hält er noch immer Liens Fußball. Der Ball ist wieder prall und rund. Jetzt, wo die wenige Luft im inneren des Balls sich im Vakuum des Mondes ausdehnen konnte.

      Sie fahren von der Rampenhalle weg und hinüber zur Station. Dort, direkt unterhalb der Lounge, befindet sich der neue Fußballplatz. Leif blickt sich um. Hinter ihm fahren die beiden Rover der Station. Mit dem dritten Rover ist Dr. Chen, Liens Vater, unterwegs. Er wird heute das Spiel seiner Tochter verpassen.

      „Wollte Dr. Chen sich das Spiel nicht anschauen?“, fragt Leif Dr. Cousteau.

      „Wir haben ihn angefunkt und ihn eingeladen“, antwortet Dr. Cousteau. „Aber er will seine Feldforschung nicht unterbrechen.“

      Dr. Chen ist jetzt seit fast zwei Wochen unterwegs. Als Geologe führt er Untersuchungen durch, um den inneren Aufbau des Mondes zu erkunden. Dabei setzt er den Sprengstoff ein, den er mit seiner Ankunft mit auf die Station gebracht hat. Genaueres weiß Leif allerdings nicht.

      „An beide Teams!“ Dr. Cousteau spricht jetzt auf den Sprechkreisen der Mannschaften. „Wir stellen die Rover an den abgewandten Seiten des Fußballfelds ab und treffen uns dann im Mittelkreis.“

      Die Rover scheren zu beiden Seiten aus. Als sie neben der Piste über den unebenen Mondboden holpern, werfen ihre riesigen Räder Unmengen von Mondstaub auf. Die Astronauten auf den Ladeflächen werden durchgeschüttelt und Leif ist froh, dass er in dem kleinen Elektromobil weiter über die befestigte Piste saust.

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