Zac Poonen

Gottes Wege erkennen


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wirst du bald herausfinden, ob du auf dem Weg Kains gehst oder nicht. Wenn du dieses böse Leben Adams in dir siehst, musst du es schnell in den Tod geben, wenn du möchtest, dass das Feuer und die Salbung Gottes dauerhaft auf dir ruhen sollen.

      Nur wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und VÖLLIG stirbt, wird es viel Frucht bringen. Jemand, der sein Ich völlig in den Tod gibt, wird niemals beleidigt werden, egal was andere tun oder nicht tun. Er wird gegenüber anderen immer gute Absichten hegen. Er wird in keiner Angelegenheit, die ihn betrifft, zornig werden und wird mit niemandem streiten. Er wird nie aus Selbstmitleid eine Träne über sich selbst vergießen – denn gewiss weinen tote Menschen in ihren Gräbern nicht!

      Kains Gesicht war verbissen und finster, als er gegenüber seinem Bruder keine guten Absichten hegte (1. Mose 4,6). Wir mögen es nicht erkennen, aber die Einstellung, die wir in unseren Herzen haben, spiegelt sich oft in unseren Gesichtern wider. Wenn du gegenüber allen Menschen gute Absichten hast, wird dein Gesicht immer durch die Freude des Herrn strahlen.

      Viele Christen gehen auf dem Weg Kains. Hinter ihrem matten Lächeln und den „Preist den Herrn“-Rufen, die über ihre Lippen kommen, finden sich falsche Einstellungen gegenüber ihren Glaubensgeschwistern.

      Wenn Menschen sich gegen dich wenden und dir Böses antun, dann benutzt Gott sie, um dir ein Ultraschallbild deines wirklichen Herzenszustandes zu geben. Wenn du sie nicht lieben kannst, wird dir das Ultraschallbild deines Herzens zeigen, dass du die Natur Gottes NICHT hast, denn Gottes Natur ist eine, die sogar seine Feinde liebt. Jesus hatte sogar gegenüber Judas gute Absichten.

      Gott wünscht für alle Menschen das Beste. Die Botschaft des Evangeliums ist, dass auch wir an dieser Natur teilhaben können. Wer das Evangelium nicht auf diese Weise verstanden hat, der hat es überhaupt nicht verstanden.

      Als Adam und Eva sündigten, hat Gott sie nicht verflucht. Er verfluchte die Schlange. Aber er gab Adam und Eva diese wunderbare Verheißung des Kommens Christi als „Same der Frau“ (1. Mose 3,15), um den Kopf der Schlange zu zertreten. Dabei würde Christi Ferse selber durchbohrt werden. Das würde der Preis sein, den er bezahlte, um Adams Nachkommen von ihren Sünden zu retten.

      Das ist göttliche Liebe – eine Liebe, die bereit ist, ihr Leben hinzugeben, um den zu retten, den sie liebt.

      Wenn wir die Tiefe der Liebe Gottes sehen, sehen wir, wie sehr wir hinter dieser Liebe zurückbleiben. Wir können dieses Leben Gottes niemals selbst hervorbringen, sogar wenn wir Millionen von Jahren danach streben. Es muss uns von Gott gegeben werden. Der Heilige Geist ist gekommen, um unser Herz mit dieser Liebe zu überfluten (Römer 5,5).

      Nur jemand, der bereit ist, nach diesem Prinzip der aufopfernden Liebe zu leben, kann von Gott benutzt werden, um seine Gemeinde auf Erden zu bauen.

      In 2. Chronik 3,1 lesen wir, dass „Salomo anfing, das Haus des Herrn auf dem Berge Morija“ zu bauen. Der Berg Morija war der Ort, wo Abraham seinen Sohn Isaak Gott als Opfer dargebracht hatte (1. Mose 22). Dort auf diesem Berg verstand Abraham Gottes Weg als Weg des Opfers und unterwarf sich ihm. Gott heiligte diesen Ort und bestimmte, dass sein Haus 1000 Jahre später genau an dieser Stelle gebaut werden sollte. Das ist der Ort, wo Gott sein Haus (die Gemeinde) auch heute baut – wo immer er Menschen findet, die den Geist und den Glauben Abrahams haben.

      Auf dem Berg Morija sagte Abraham symbolisch genau das Gegenteil dessen, was Adam und Eva im Garten Eden zu Gott gesagt hatten.

      Im Garten Eden sagten Adam und Eva durch ihre Handlung, von der verbotenen Frucht zu essen, Gott sozusagen, dass geschaffene Dinge, die ihnen Vergnügen bereiteten, für sie wertvoller waren als der Schöpfer selbst. Und das ist genau das, was Milliarden von Menschen auch heute noch zu Gott sagen. „Sie verehren und dienen dem Geschöpf, statt dem Schöpfer“ (Römer 1,25).

      Aber auf dem Berge Morija sagte Abraham das Gegenteil – dass sein Gott und sein Schöpfer für ihn wertvoller waren als sein teuerster Besitz auf Erden (Isaak). Und dass er bereit war, Isaak zu opfern, um das zu beweisen. Gott wird alle ehren, die nach diesem Prinzip des Opfers leben. Durch solche Menschen, die von diesem Weg ergriffen worden sind, wird das wahre Haus Gottes auch heute noch gebaut werden.

      Auf dem Hügel von Golgatha starb Jesus nicht bloß für die Sünden der Welt. Dort demonstrierte Jesus das Prinzip des Opfers, durch das Gott sein ganzes Werk tut. Niemand kann dem Herrn auf irgendeine andere Weise dienen.

      Menschen, die nach einem bequemen Leben in dieser Welt trachten und gleichzeitig die Gemeinde bauen möchten, täuschen sich bloß selbst. Diejenigen, die das Beste von beiden Welten haben möchten, sind von Satan vollständig verführt worden. Viele haben versucht, Gott ohne Opfer zu dienen. Ihre Mühen wurden jedoch mit Versagen über Versagen gekrönt!

      „Christus hat die Gemeinde geliebt und SICH SELBST für sie dahingegeben“ (Epheser 5,25).

      Um die Gemeinde zu bauen, müssen wir die Gemeinde auf dieselbe Weise lieben. Es ist nicht genug, bloß unser Geld und unsere Zeit zu geben. Wir müssen UNS SELBST geben – unser selbstzentriertes Leben.

      Als Gott seine Liebe zum Menschen beschreiben wollte, konnte er seine Liebe nur mit einem irdischen Beispiel vergleichen – der Liebe einer Mutter für ihr neugeborenes Kind (Jesaja 49,15).

      Wenn du eine Mutter beobachtest, wirst du sehen, dass ihre Liebe zu ihrem Baby voll vom Geist der Aufopferung ist. Von frühmorgens bis spätabends und die ganze Nacht hindurch opfert und opfert und opfert sich eine Mutter für ihr Baby auf. Und sie bekommt dafür keine Gegenleistung. Jahrein, jahraus erduldet sie für ihr Kind freudig Schmerzen und Unannehmlichkeiten, ohne etwas dafür zurückzuerwarten. Das ist die Art und Weise, wie Gott auch uns liebt. Und das ist die Natur, die Gott auch uns verleihen möchte.

      Aber es ist unmöglich, irgendwo auf der Welt eine Gemeinde zu finden, von der man ehrlich sagen kann, dass die Mitglieder einander so lieben.

      Die meisten Gläubigen wissen nur, wie man jene liebt, die mit ihnen übereinstimmen und die sich ihrer Gruppe anschließen. Ihre Liebe ist menschlich und von der Mutterliebe weit entfernt!

      Doch die göttliche Liebe ist das Ziel, nach dem wir streben sollten. Jedes Mal wenn wir obige Bibelverse besingen, sollten wir nicht nur ehrlich zugeben, dass unsere Liebe noch nicht so ist, sondern auch unsere Hoffnung und unsere Sehnsucht bekennen, dass unsere Liebe eines Tages so wie diese sein wird.

      Eine Mutter kümmert sich nicht darum, ob andere um sie herum irgendein Opfer für ihre Kinder bringen oder nicht. Sie opfert selbst freudig alles auf. Ebenso wird es jemandem, der die Gemeinde als sein eigenes Baby angesehen hat, nichts ausmachen, ob andere um ihn herum irgendetwas für die Gemeinde opfern oder nicht. Er wird selber freudig Opfer bringen und wird gegen NIEMANDEN eine Klage oder eine Forderung haben.

      Menschen, die klagen, dass andere für die Gemeinde keine Opfer bringen sind keine Mütter, sondern angestellte Kindermädchen. Solche Kindermädchen haben festgelegte Arbeitsstunden und werden sich beschweren, wenn das Kindermädchen zur nächsten 8-Stundenschicht nicht pünktlich erscheint.

      Aber eine Mutter arbeitet keine 8-Stundenschicht pro Tag. Sie absolviert täglich eine 24-Stundenschicht – Jahr für Jahr – und sie wird dafür nicht einmal bezahlt. Sogar wenn ihr Kind 20 Jahre alt ist, ist die Arbeit der Mutter nicht vorbei!

      Nur Mütter können für ihre Babys täglich Milch haben. Kindermädchen können für die Babys, die sie betreuen, keine Milch geben. Ebenso werden Geschwister, die in der Gemeinde wie Mütter sind, für ihre Kinder stets ein geistliches Wort haben – in jeder Versammlung. Viele Älteste haben kein Wort für die Gemeinde, weil sie Kindermädchen und keine Mütter sind.

      Eine Mutter erwartet von ihren Kindern keine Bezahlung. Kein Kind bezahlt jemals seine Mutter für ihren Dienst. In der Tat, wenn du den Lohn, der einer Mutter bezahlt werden sollte, mit einem Stundensatz von 20 Rupien (wie er für Kindermädchen üblich ist) berechnest, wirst du feststellen, dass jedes Kind zu der Zeit, wenn es 20 Jahre alt ist, seiner Mutter mehr als 3 Millionen Rupien schuldet! Welches Kind könnte seiner Mutter jemals einen solchen Betrag zurückzahlen?

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