I. N. Sider

Stirb, Iblis..!!


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im März 1973 von Familie und Dörflern, um ebenfalls die Reise nach Deutschland anzutreten.

      Elf Jahre hatte Ahmet im ‚Farbenbau‘ der großen Chemiefabrik in Ludwigshafen gearbeitet, hatte in einer billigen Wohnung im Stadtteil Hemshof gewohnt, hatte jeden Monat Geld nach Hause geschickt, um die Angehörigen Zuhause zu unterstützen und die Möglichkeit zu haben, später einmal zurück in die Heimat zu kehren und dort ein angenehmes Leben zu fristen.

      Diese Hoffnung zerschlug sich bei seinem letzten Besuch Zuhause, als sich herausstellte, dass der Vater an Krebs erkrankt war und nur eine teure Behandlung im Ausland ihn noch retten könne. Somit wurden die Ersparnisse für die Behandlung des kranken Vaters aufgebraucht, der dann letztendlich doch nicht zu retten war und im Jahre 1986 verstarb. - Ahmet war zugegen zu der Beerdigung seines Vaters und nahm, als er zurückfuhr, das Foto einer Frau mit, welche seine Eltern gerne als Ahmets Ehefrau gesehen hätten. Nun, da der Vater nicht mehr lebte, konnte der Sohn diesen Wunsch unmöglich ignorieren und setzte, zurück in Deutschland, Hebel in Bewegung, um seine zukünftige Frau nachkommen zu lassen.

      Im Jahr 1988 war es endlich soweit. Ahmet heiratete und am 14. Oktober 1992 wurde sein Sohn Mehmet geboren. Dieser erwies sich als ruhiges, überlegtes Kind, das sich schon früh über alles mögliche Gedanken machen und unentwegt Fragen stellen wollte, bis seine Neugier endlich befriedigt war.

      Mehmet war, ob seiner ruhigen, überlegten Art, einerseits beliebt bei den Mitschülern, andererseits jedoch gab es auch eine Sorte, die Gutmütigkeit und Vernunft als Schwäche auslegen wollte und den ruhigen Mehmet bei jeder Gelegenheit, ob passend oder nicht, verspotten und auf den Arm nehmen wollte. Mehmet hatte sehr wohl erkannt, dass dies auch mit seiner Herkunft zu tun hatte, da andere türkisch-stämmige Mitschüler noch weitaus mehr drangsaliert wurden – und einige von Diesen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, auch das gleiche bei ihren ‚deutschen‘ Mitschülern taten.

      Schon bald hatte Mehmet verinnerlicht, dass bei letztgenanntem Menschenschlag Vernunft nicht fruchtete, so dass er - im Alter von 15 Jahren - die Eltern bat, im nahen Mannheim eine Schule für Kampfsport besuchen zu dürfen.

      3. März 2008. Mehmet hatte seine erste Stunde in der Karateschule, welche er für die nächsten sechs Jahre besuchen sollte, beendet und stand an der Straßenbahn-Haltestelle, um mit der Bahn zurück nach Ludwigshafen zu fahren...

      Titel

       Vorgeschichte Josef Hofstetter

      März 2004. Der Milchbauer Georg Hofstetter hatte letztendlich eingesehen, dass er mit seinem Hof zukünftig kein Auskommen für sich und seine Familie mehr haben könne und sich zu dem schweren Schritt entschlossen, alle seine Liegenschaften zu veräußern.

      Der Freilassinger Makler hatte Wort gehalten und sich um alles gekümmert und Wald, Felder und Wiesen zum bestmöglichen Preis verkauft, so dass Hofstetter wenigstens die Zukunft des noch minderjährigen Sohns Josef gesichert wusste. Diesem sollte - nach dem Ableben der schwerkranken Ehefrau und Mutter, Maria Hofstetter - der Erlös des Verkaufs einmal zugute kommen und ihm ein Studium in der Stadt ermöglichen.

      Georg Hofstetter fuhr zurück nach Hause, brachte alle seine Papiere in Ordnung, ließ sich mit einem Taxi ins Krankenhaus nach Reichenhall fahren, um dort die Bestätigung zu erhalten, dass seine Frau die Woche nicht mehr überleben würde. Hofstetter fuhr mit einem weiteren Taxi heim, packte Koffer und brachte am nächsten Tag den 12-jährigen Sohn Josef zu dessen Tante nach Bayerisch Gmain, fuhr wenige Kilometer weiter in Richtung Berchtesgaden, stellte seinen Wagen ab und warf sich vor einen herannahenden Zug. -

      24. Februar 2010. Josef Hofstetter feierte seinen 18. Geburtstag und fieberte schon seit dem frühen Morgen der Rückkehr ins Elternhaus zu, über welches er nunmehr, da endlich volljährig, frei und vollständig verfügen könne. Nach seinem Abgang von der Schule hatte er sich für ein Studium der Informatik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden interessiert, dies Studium jedoch bis nach seiner Volljährigkeit aufgeschoben. Seine Tante war es zufrieden, da der Junge sich selbst - wie er behauptete - täglich am Computer die notwendigen Vorkenntnisse aneignete.

      Heute nun war es endlich soweit. Josef erhielt alle notwendigen Papiere zum Antritt seines Erbes und setzte sich am Vormittag bereits in den Zug, um nach Ainring/Mitterfelden zu gelangen, von wo aus es nur noch ein Katzensprung nach Bruch war, wo sein Elternhaus stand.

      Josef war von kräftiger Gestalt, 1,82 Meter groß, hatte rötlich-blondes Haar und Sommersprossen im blassen Gesicht. Mit Mädchen hatte er bisher noch nicht allzu viel im Sinn gehabt, so wie er überhaupt nicht Neigung zeigte, viel nach draußen in Gesellschaft zu kommen, sondern saß lieber vor seinem Computer und übte sich im Programmieren...

      Titel

       Vorgeschichte Sarah Glaser

      In Salzburg/Schallmoos wurde am 18. Juli 1993 in der Rupertgasse, als Tochter des Ehepaares Samuel und Judith Glaser, Sarah Glaser geboren. Das Ehepaar Glaser war Teil der übrig gebliebenen beziehungsweise wieder neu gebildeten, jüdischen Salzburger Gemeinde, die zu diesem Zeitpunk aus gerade einmal etwa achtzig Personen bestand und als solche am religiösen und kulturellen Leben noch teilnahm.

      Die Eltern der kleinen Sarah besuchten die nahe Synagoge und gingen mit dem Kind, nachdem es in der Lage war, zu laufen, gerne auf einen nahen Spielplatz, wo das stille Mädchen oft Stunden des Tages, oftmals auch ohne weitere Kinder als Spielgefährten, im Spiel verbringen mochte. - Ansonsten hielt sich die kleine Sarah gerne in ihrem kleinen Bereich bei ihren geliebten Puppen auf, wo sie in Träumen versunken in ihren Eltern fremden Welten verweilte.

      War die Kindheit relativ sorglos und behütet, so wollten späterhin doch jugendliche Sorgen von Sarah Besitz ergreifen. Klassenkameraden ließen hin und wieder eine Bemerkung über Sarahs Wurzeln, aufgrund ihrer Besuche in der Synagoge, fallen und ließen das Mädchen schon früh erkennen, dass sie anders sein musste, als die Mehrheit ihrer Klassenkameraden.

      Im Alter von 18 Jahren war Sarah ein hübsches Mädchen mit südländischem Aussehen, schmalem Gesicht und glatten, brünetten Haaren, das 1,64 Meter klein war und die Blicke der Passanten aufgrund ihrer anmutigen, zierlichen Gestalt auf sich zog. Eine Ausbildung hatte Sarah als Floristin gemacht, arbeitete jedoch seit einem halben Jahr als Verkäuferin in einer Bäckerei. Die Abende verbrachte das Mädchen zum Großteil in ihrem Zimmer vor dem Laptop, wo sie sich mit unterschiedlichsten Dingen befasste. Eines dieser Dinge war die virtuelle Währung ‚Bitcoin', welche Sarah das Glück hatte, im Oktober 2011 für einen Kurs von circa 3 Dollar das Stück zu erstehen. Umgerechnet 300 Dollar gab sie aus und kümmerte sich eine ganze Weile nicht mehr um ihr Guthaben, bis sie bemerkte, dass die virtuelle Währung im Oktober 2013 ein Hoch erreicht hatte. Sie verkaufte für 140 Dollar und erwarb für die Hälfte des Gewinnes neuerlich Bitcoin - dies eher aus einer Laune heraus, denn fundiertem Wissen über die Gegebenheiten. Im November war der Kurs bereits bei 200 Dollar, so dass Sarah beschloss, die Gelegenheit zu nutzen und aus dem ungeliebten Salzburg in das nahe, auf der deutschen Seite gelegene Ainring/Feldkirchen zu ziehen, wo es ihr aufgrund des ruhigen Umfelds besser gefallen wollte als im betriebsamen Salzburg. Ihren Job in der Bäckerei behielt Sarah bei und ging täglich zu Fuß die kurze Strecke nach Salzburg, wo sie auch immer wieder ihren Eltern einen Besuch abstattete...

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