Lars Burkart

Soul Hunter Inc.


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Zunge zergehen. Dann stand ich davor – wegen eines Kaffees war ich gekommen, mit mindestens einem süßen Stückchen im Wanst werde ich wieder gehen.

      Aus der Küche kam mir der Inhaber entgegen, ein gemütlicher Dämon, ein wenig rundlich, ständig grinsend, ein Handtuch über den Arm, die Hörner stumpf, einen langen Bart, einen noch längeren Zopf. Schon allein der Bart ist ungewöhnlich für unsere Rasse, und dann noch die langen Haare. Ich weiß gar nicht wie oft ich die schon im Essen hatte. Aber backen kann der!

      Er wischte sich mit dem Handtuch die Hände, warf es sich über die Schulter, wobei ich beiläufig registrierte wie fleckig es war, grinste mich breit über seinen Tresen hinweg an, sein Bäuchlein wackelte, ihm schien es Spaß zu machen und fragte mit einer zarten Singsangstimme, die man so gar nicht erwartet hätte, „was darf’s ‘n sein?“

      Tja, da stand ich da, starrte in die leckeren Auslagen und war völlig überfordert. Dass das alles aber auch so gut aussehen musste!

      Mein Gegenüber war geduldig mit mir. Er wippte auf den Fersen, summte eine Melodie und grinste vor sich hin.

      Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich wusste nur nicht recht, wonach mir der Sinn stand. Ich kann doch nicht alles essen. Oder doch?

      „Na wird’s denn?“, immer noch geduldig, jedoch schon energischer. Wir waren immer noch allein in der Cafeteria, also hielt ich wenigstens nicht den Verkehr auf. Aber bestimmt fragte er sich, warum er eigentlich aus seinem Kämmerchen getreten war, wenn ich doch nur Maulaffen feilt hielt.

      „Ich nehme ein Stück Seelenkuchen und eins von dem Blutwanst, dazu einen riesigen Pott Kaffee.“

      „Klar, kommt sofort“, er fischte aus der Auslage meine Bestellung und positionierte alles auf einen Teller.

      Jetzt knurrte mir der Magen aber richtig. Seelenkuchen und Blutwanst, beides leckere Stückchen. Das eine, der Blutwanst, triefte vor Fett und Butter. Das andere waren im eigenen Speck eingelegte Innereien.

      Mit dem bestellten Kaffee stellte er mir meine Order eine Spur zu lieblos vor die Nase. Ich schob es auf den frühen Montagmorgen, am Stress kann es nicht liegen. Ich war immer noch der einzige Kunde.

      Ein genuscheltes „Dankeschön“ kam mir über die Lippen, dann griff ich mein Tablett und trottete von dannen.

      Eine geschlagene Stunde später war ich wieder zurück. Ein bisschen später als erwartet, dafür aber fit. Die beiden Kuchenstückchen schwappten mir zusammen mit dem Kaffee angenehm im Ranzen herum.

      Mit freiem Kopf ging es an den Schreibtisch. Dort schnappte ich mir die Akte und blätterte fleißig. Ich hätte mir das auch sparen können, während meiner Pause dachte ich ausgiebig nach. Es war nur um meinen Fingern etwas zu tun zu geben. Der Plan war in meinem Kopf bereits gereift. Ich wusste, wie es weitergehen sollte. Die Pause hatte wie ein kalte Dusche gewirkt. Ich war endlich wieder fit.

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