ähneln sich die archetypischen Schwingungen sehr, sodass ich mich dazu entschlossen habe, auch Ausflüge in das walisische Pantheon zu machen, da es hier um den Kontakt zur Göttin Arianrhod geht, und eine Reise zu ihrer silbernen Burg, eine Reise nach Care Arianrhod. Da Arianrhod eine essenzielle Position im walisischen Pantheon bekleidet, darf natürlich auch das entsprechende Pendant im nordischen Pantheon nicht fehlen. Daher wird es auch eine rituelle Reise zur Göttin Hel geben, sodass man bewusst im rituellen Rahmen nach Helheim reist, sich dem Wächter Garmr stellt, um dann in die Unterwelt einzudringen. Dies bedeutet also, dass man durch Yggdrasil reist, was man auch in verschiedenen rituellen Formen in diesem Buch erleben wird, was wiederum bedeutet, dass man die Regenbogenbrücke, den Bifröst verwenden muss. Dies ruft den allsehenden, den allhörenden und allwissenden Heimdall auf den Plan. Heimdall, wie auch Odin/Wotan, werden in einigen Ritualen eine wichtige Position einnehmen, sodass mit diesen Prinzipien der Erfolg des Rituals steht oder fällt. Daher gilt in allen Ritualen, dass man nicht nur sein magisches Handwerk, seine eigene Ritualistik kennen und verstehen muss, nein, man muss auch bei den Möglichkeiten der verschiedenen Energiearbeiten (wenn man will, könnte man auch „Traum- und Astralreisen“, bzw. „außerkörperlichen Erfahrungen und Aktionen“ sagen, wodurch dann die „Welten- oder Pfadarbeiten“ eingeschlossen werden) reflektieren, dass sich der „magische Protagonist“ stets im Zentrum befindet, und es ausschließlich auf dem Protagonisten ankommt, wie das Ritual ausgeführt wird.
Hierbei ist es vollkommen irrelevant, welchen Titel / welche Bezeichnung man sich geben will. Wichtig ist nur, dass man mit seinem Willen agiert, um hier die Energien, Kräfte, Mächte, Dynamiken und Entitäten zu kontaktieren, die man eben als die Götter und Göttinnen des „nordischen“, „germanischen“ und „keltischen“ Pantheons beschreiben kann. Man wird auch immer wieder auf Prüfungen, Barrieren, Hindernisse und Herausforderungen stoßen, sodass die Praxis deutlich zeigt, dass es ratsam ist, gezielte und fokussierte Kontaktierungen zu den eigenen geistigen Führern zu etablieren, sodass man hier ggf. seine „eigenen“ Gottheiten, seine Guides, seine Lehrer und seine Hilfswesen, mit ins Ritual nimmt. Es geht hier einfach um die energetischen Unterstützungen, die man erfahren kann, wenn man mit seinem persönlichen Entitäten eng zusammen steht, und man sich hier auch wahrlich blindlings auf diese Energien verlassen kann. In diesem Kontext will ich noch einmal erwähnen, dass auch die Runen immer wieder in den Ritualen fragmentarisch auftauchen, da die Runen als Werkzeuge, als Schlüssel, als Spiegel und als Brennpunkte die jeweiligen Arbeiten begünstigen können.
Spannend wird es, wenn man sich dann dem „Godentum“ widmet und wenn man wirklich ein Hochzeitsritual führen will, sodass man in diesem Kontext wahrlich als eine Gyðjas (weiblich) bzw. als ein Goði (männlich) agieren kann bzw. agieren muss. So sollte man also in diesem Kontext wissen, welche göttlichen Prinzipien eine Ehe unterstützen können, warum im nordischen Pantheon der Freitag der bevorzugte Tag des Rituals sein sollte, und welche Bräuche es gibt, die zum Teil nur in Ansätzen in den jeweiligen Ritualen erwähnt werden. Klassisch ist es, dass es auch in den Hochzeitsritualen wieder um Blut geht, um das fünfte Element, das Blót eines Opfers, welches eine wichtige Rolle spielt. Und ob man dann wirklich eine Hlautbolli, eine Blutschale, wie auch ein Hlautteinn verwendet, egal, ob man nun wirklich Tannen- oder Fichtenzweige nimmt, oder spezifische Kräuter, wird die Ritualleitung entscheiden, wenn man wirklich ein Hochzeitsritual erschaffen und auch leiten will. Doch ich will jetzt schon einmal den Tipp geben, dass man auf keinen Fall gegen irgendwelche Tierschutzgesetze verstoßen sollte, und auf die dumme, dämliche und überflüssige Idee kommt, wahrlich ein Opfertier mit ins Ritual zu nehmen. Selbst wenn es nur eine Futtermaus oder eine Futterrate ist. Man kann alle Blutprodukte im Tierbedarfsladen kaufen, sodass man hier gefriergetrocknetes Blut kaufen kann, egal ob es vom Rind, vom Schwein, vom Pferd, vom Lamm oder von sonst einem Tier ist. Dies gilt im Übrigen zum Teil auch für Knochen.
Wenn man also wirklich eine Hochzeit als Gyðjas bzw. als Goði leitet, muss man sich selbst die Frage beantworten, ob man einen klassischen Altar, einen Hǫrgr erschaffen will oder ob man hier einfach einen Klapptisch nimmt, und diesen schön dekoriert. Das Godentum bedeutet auch immer, dass man eine gewisse Dramaturgie an den Tag legen muss, um eine echte Show zu präsentieren, wodurch ein Ritual eben auch zu einem besonderen Erlebnis wird.
Wenn man also in diesem Fall wirklich mit Blut arbeiten will, dann sollte man sich im Tierbedarfsladen gefriergetrocknetes Blut organisieren, dies mit 0,9 % NaCl auflösen, sodass man hier eine entsprechende elektrolytische Konzentration besitzt, die eben sehr nahe an Blut heranreicht.
Und was für Rituale wird es jetzt geben? Vielleicht ein Hochzeitsritual? Nein, ein Hochzeitsritual wird es in diesem Buch definitiv nicht geben, obwohl der Gedanke vorhanden war, habe ich mich dennoch entschlossen, ein solches Ritual nicht zu verfassen, wobei entsprechende Rituale schon existieren. Doch man muss ja nicht alles veröffentlichen. Schade nicht wahr? Doch vielleicht findet man ja in den Blóts entsprechende Hinweise. Daher werden einmal die Blóts im rituellen Sinne umgesetzt, wobei ich mich bewusst dazu entschlossen habe, acht Blóts rituell darzustellen, auch wenn das Fest Førsommardag keinen literarisch sehr hohen Stellenwert besitzt, ist es dennoch ein Fest, welches im Jahreskreis nicht vergessen werden sollte. Die anderen, sieben Blóts sind da schon etwas bekannter, wobei ich zu den einzelnen Festen auch immer kurze theoretische Aufschlüsselung biete, sodass man hier erst einmal Schritt für Schritt in die Ritualistik eingeführt wird, da es auch nicht „große Rituale“ sind, die über mehrere Stunden gehen. Im Übrigen, es ist kein großes Problem, auch während eines Blóts eine Hochzeit auszuführen, wobei es dann ratsam wäre, wenn die Göttin Freya oder zumindest die Göttin Frigg anwesend ist. Gut, ich mache es nicht so spannend, denn wenn man ein Hochzeitsritual zelebrieren will, dann kann man ohne Weiteres hierfür das Blót des „Frühsommertages“ nehmen, dass Førsommardag, welches eine Hochzeit bzw. eine HOCH-ZEIT der Natur einläutet. Man muss dann aber auch selbst kreativ werden, sodass man hier gegebenenfalls auch im Winter entsprechend arbeiten kann.
Es wird aber auch Rituale des Schutzes, der Heilung, des Angriffs und des Schadens geben, da die Magie eben dual ist, was bedeutet, dass auch die entsprechenden Arbeiten in der Magie bzw. im Seidhr/Seiðr sehr dual sind. Wie man selbst dazu steht, ob man dies mit seiner Ethik, mit seiner Moral, verbinden kann, muss jeder selbst entscheiden. Angriff- und Schadensmagie sind klassische Thematiken im nordischen Pantheon, im Seidhr/Seiðr, sodass ich diese Bereiche definitiv nicht aussparen will. In diesem Kontext gibt es aber auch Zugänge, die sich auf das eigene Wurd/Urðr/Wyrd und auf die Arbeiten im Orlog/Ørlœg/Urlag beziehen. Hierzu wird es eine sehr kurze Einleitung geben, die dennoch ein paar theoretische Punkte aufgreift. Doch das aller erste Ritual, welches man in diesem Buch finden wird, ist ein Trankopfer, dass klassische Sumbel, sodass man sich hier erst einmal langsam an die Ritualistik des Nordens gewöhnen kann.
Man sieht, um dieses Buch vernünftig zu verwenden, muss man wirklich einiges wissen. Und was ist, wenn man bei ganz vielen Fragen keine Antwort finden konnte? Dann muss man selbst entscheiden, ob man die Rituale ausführen will, ob man sie sich erst einmal mit dem Intellekt durchlesen will, um sie dann zu analysieren, oder ob man seine Wissenslücken schließt.
Wichtig ist in diesem Kontext nur eins: Das gefährliche an der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern, dass sie funktioniert. Deswegen werden stets alle praktischen Arbeiten immer in der selbst Verantwortung eines jeden einzelnen liegen. Niemand wird gezwungen Rituale auszuführen, niemand wird gezwungen Evokationen oder Invokation auszuführen, wodurch möglicherweise auch parasitäre Energien das eigene Energiesystem bevölkern, sodass man dann eine klassische Besessenheit oder vielleicht auch nur eine klassische Umsessenheit ertragen muss. Magie ist kein Hobby, Magie ist eine Maxime, eine Lebenseinstellung, und genau so ist auch dieses Buch zu verstehen. Wenn man die Magie hier nur als Hobby betreibt, dann wird es einige Arbeiten und einige Bereiche geben, an denen man scheitern wird. Wie im realen Leben auch.
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