Sylvia M. Dölger

Zum Teufel mit Barbie!


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      Sylvia M. Dölger

      Zum Teufel mit Barbie!

      XXL- Leseprobe

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       1 »Hey, Süße«

       2 »Wen interessiert das denn?«

       3 »Thaischlampe!«

       4 »Willst noch ‘nen Schluck?«

       5 »Fünf Euro die Stunde«

       6 »Ich glaube dir kein Wort!«

       7 »Kommst du?«

       8 »Fühl dich wie zuhause!«

       Impressum neobooks

      Prolog

      Für meine Freundin Lisa

      Du hast Sonne in mein Leben gebracht.

      

      

      

      

      

      

      

      

       Liebe Mom, lieber Pa,

       wenn ihr das hier lest, bin ich weit weg. Keine Ahnung wo. Ich will euch nicht wehtun, aber ich muss weg. Ich habe keine andere Wahl!!!

       Ihr wart immer für mich da. Hab euch lieb!

       Sue

      1 »Hey, Süße«

      Das Klopfen gehörte nicht zum Song. Die Stimme auch nicht. »Sue, ich muss mit dir reden!«

      »Was ist denn?« Aus den Boxen dröhnte Pinks ›Funhouse‹. Sue lag auf dem Bett, löffelte Zimtjoghurt und wippte mit den Füßen zum Takt. Neben ihr funkelte der neue Laptop. Tolles Design, schwarz mit ein paar schrillen Mangastickern.

      »Was ist denn, Mom?« Sie stellte die Musik leiser.

      »Ich muss mit dir reden!« Die Worte drangen laut und unnachgiebig durch die geschlossene Tür.

      »Okay, in zehn Minuten!« Sue drehte den Ton wieder auf und öffnete ›twitter‹. Sie fand eine Menge neuer Follower vor. Noch ein kurzer Eintrag, damit es sich auch für diese lohnte, ihr zu folgen.

      manga_girl: Zimtjoghurt ist geil!

      Damit wusste die Welt nun Bescheid. Kurz überflog sie die Tweets anderer, sah aber nichts Interessantes.

      Auf beide Ellenbogen abgestützt, warf sie einen Blick auf das neue Terrarium neben ihrem Schreibtisch. Bella saß auf der Baumrinde und schimmerte schon etwas bläulich. Die junge Vogelspinne würde eine blaue Schönheit werden. Wegen ihr hatte es ziemlich Stress gegeben. Dabei war Bella wirklich nicht gefährlich. Noch suchte Sue nach anderen Spinnenfans, um Erfahrungen mit ihnen über diese besondere Art mit dem komplizierten lateinischen Namen ›Poecilotheria metallica‹ auszutauschen. Sollte sie kurz nach einem passenden Forum googeln? Schon huschten ihre Hände über die Tastatur, riefen abwechselnd verschiedene Seiten auf.

      Es klopfte energischer.

      »Die zehn Minuten sind noch nicht um.« Sue stand trotzdem auf und öffnete die Tür. »Was gibt‘s denn, Mom?« Sie ließ sich zurück aufs Bett fallen. Ihre Mutter betrat das Zimmer und setzte sich dazu. Der Laptop blieb geöffnet. So konnte sie sehen, wenn sich jemand über ICQ meldete oder ihr Nachrichten schrieb. Sue wartete auf Vanessa. Sie wollten etwas gemeinsam unternehmen. Endlich! Der vertraute Ton piepte, Vanis war on. »Kommst du nachher mit ins Kino?«, erschien auf dem Bildschirm.

      »Na, ich sehe dich ja kaum noch. Wie war denn dein Tag, Liebes?« Die Mutter wollte ihr eine der störrischen Fransen aus dem Gesicht streichen, doch Sue zuckte zurück.

      »Mom, ich bin kein kleines Mädchen mehr.« Sie schüttelte ihre kurzen Haare, die immer mal wieder in anderen Farben leuchteten. Zurzeit stand sie auf rote Strähnchen im Pony. Die ließen ihren dunklen Teint strahlen.

      »Na, das weiß ich doch. Gibt es etwas Neues?« Ihre Mutter lächelte, wodurch die Falten um ihre braunen Augen sichtbar wurden.

      »Nö.«

      »Und die Schule?«

      »Ganz okay. Was willst du eigentlich?«

      »Na, in wenigen Wochen ist doch dein achtzehnter Geburtstag.«

      »Ja?«

      Ihre Mutter lächelte wie ein kleines Mädchen, irgendwie geheimnisvoll und verschmitzt zugleich.

      »Du magst immer noch keine Überraschungen, stimmt‘s?« Sie zog eine Augenbraue hoch.

      »Das weißt du doch genau.« Sues Blick wurde noch eindringlicher. »Was hast du vor?« Sie betonte jedes Wort einzeln.

      »Dein Vater und ich dachten«, ihre Mutter zögerte, zupfte irgendetwas von der Jeans und sah Sue an, »wir wollen dir eine Reise nach Thailand schenken!« Jetzt strahlte sie, als hätte sie einen Preis gewonnen.

      »Danke, nein. Gebt mir lieber das Geld für den Führerschein.« Sue wendete sich ab, als ihre Mutter weitersprach.

      »Du bist alt genug, um endlich deine Wurzeln kennen zu lernen.«

      »Wie oft wollt ihr das eigentlich noch versuchen? Ihr seid meine Eltern, hier ist mein Leben, und das ist mehr als genug!« Sie war lauter geworden als beabsichtigt. Aber das Thema nervte. Lieber antwortete sie Vanessa.

      »Du musst ja auch nicht nach Ariya suchen.«

      »Nenn sie nicht so. Wir kennen die Frau doch gar nicht!«

      »Aber Ariya ist doch ihr Name. Ein hübscher übrigens. Bitte beruhige dich. Die Idee, dass du deine leibliche Mutter triffst, habe ich längst aufgegeben. Allerdings könntest du das Land deiner Herkunft anschauen. Es ist wunderschön. Allein diese Strände.«

      Ihre Mutter schaute verträumt in die Ferne. Sue ahnte, dass sie gleich wieder die alten Geschichten von der Adoption erzählen würde. Als hätte sie das nicht schon tausend Mal gehört. Sowieso schien jeder sie ständig daran erinnern zu wollen. Sie musste an diesen einen Tag im Kindergarten denken. Die anderen hatten sie gehänselt und zum Weinen gebracht.

      »Du warst nicht im Bauch von deiner Mama!«

      Damals spürte sie schon ihre Andersartigkeit. Sie war nicht blond und hellhäutig wie ihre Freundin Vanessa. Auch anders als ihre